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Die Tramps von Luna

Die Tramps von Luna

Titel: Die Tramps von Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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haben.«
    Als Hazel den anderen von Rogers Entschluß berichtete, fragte Pollux: »Sollen wir die Flugbahn berechnen?«
    »Nein.«
    »Ein Glück – denn wir müssen schleunigst die Fahrräder nach innen holen. Komm, Castor. Meade, was hältst du davon, wenn du deinen Anzug überstreifst und uns hilfst? Außer Mutter braucht dich …«
    »Sie braucht sie«, entschied Hazel. »Jemand muß sich um Lowell kümmern. Und ihr werdet die Fahrräder nicht hereinholen.«
    »Was? So, wie sie jetzt sind, können wir das Schiff nicht manövrieren.«
    »Cas, wo hast du deinen Verstand gelassen? Verstehst du denn die Situation nicht? Die Dinger werden abgeworfen.«
    »Was? Wir sollen unsere Fahrräder abwerfen? Nachdem wir den Mars fast erreicht haben?«
    »Eure Fahrräder, eure Bücher und alles andere, was wir einigermaßen entbehren können. Das hat die erste grobe Berechnung im Komputer klar wie Quarz gezeigt. Nur so schaffen wir das Manöver und behalten noch eine kleine Sicherheit für die Landung. Euer Vater überprüft im Moment gerade die Gewichtstabelle.«
    »Aber …« Castors Gesicht wurde plötzlich heiter und gelassen. »Aye, aye, Madam.«
    Die Zwillinge streiften die Anzüge über, aber sie waren noch nicht draußen, als Pollux ein Gedanke kam. »Cas? Was geschieht eigentlich, wenn wir die Fahrräder einfach losschneiden?«
    »Wir sind um eine Erfahrung reicher – und versuchen, den Schaden von der Exportversicherung ersetzt zu bekommen. Aber natürlich wird sie nicht zahlen.«
    »Denk doch mal nach! Wo kommen die Räder hin?«
    »Häh? Zum Mars natürlich!«
    »Richtig. Oder jedenfalls ganz in die Nähe. Angenommen, wir fischen die Ladung wieder auf?«
    »Unmöglich. Das Zeug kommt etwa zur gleichen Zeit an wie wir – und wir befinden uns auf der Bahn der Kriegsgott.«
    »Es war nur eine Frage. Schade, daß wir keinen übrigen Radarreflektor haben. Damit würden wir sie wiedererkennen.«
    »He! Wohin hast du die alte Reflektierfolie gelegt?«
    »Opa, manchmal tauchst du aus deiner Senilität auf.« Die Moostöter war anfänglich natürlich auf einer Seite des Wohnquartiers mit spiegelnder Aluminiumfolie bedeckt gewesen. Als sie sich immer weiter von der Sonne entfernte, war es nicht mehr nötig gewesen, die Hitze abzulenken, und so hatte man das Zeug abmontiert und hereingeholt.
    »Fragen wir Paps.«
    Hazel fing sie an der Luke zum Kontrollraum ab. »Er arbeitet am Komputer. Wie lautet die Beschwerde?«
    »Hazel, steht die Reflektierfolie auf der Abwurfliste?«
    »Natürlich. Wir werden uns für die Rückreise neues Material auf dem Mars kaufen. Weshalb?«
    »Radar – deshalb!« Sie erklärten ihr den Plan.
    Hazel nickte. »Keine übergroße Chance, aber durchaus vernünftig. Paßt auf, verbindet alles, was wir abwerfen, mit den Fahrrädern. Möglicherweise bekommen wir unser Hab und Gut wieder.«
    »Klar.« Die Zwillinge machten sich an die Arbeit. Während Pollux die Fahrräder einsammelte, die meisten repariert und wie neu, konstruierte Castor ein merkwürdiges geometrisches Gebilde. Mit Draht, Aluminium und Klebeband verfertigte er ein riesiges Quadrat. Dieses schnitt er im rechten Winkel wieder mit einem Quadrat. Die beiden Quadrate wurden wiederum im rechten Winkel mit einem Quadrat geschnitten. Das Ergebnis waren acht glänzende rechtwinkelige Ecken, die in alle Richtungen deuteten – ein Radarreflektor. Eine Masse mit diesem Reflektor würde auf einem Radarschirm wie eine Kerze in der Dunkelheit leuchten.
    Castor befestigte seinen Drachen an dem Fahrradpaket. Dann sagte er zu Pollux: »Geh mal nach unten und erzähle ihnen, daß wir fertig sind.«
    Pollux tat es, und während er fort war, befestigte Castor ein Stück Papier an dem Paket:
     
    KEINE SCHROTTWARE!
    Diese Fracht befindet sich absichtlich im freien Raum. Unterzeichneter Besitzer wird gerichtlich gegen alle Personen vorgehen, die versuchen, die Ladung widerrechtlich an sich zu nehmen.
    Roger Stone, Kapitän Moostöter, Luna
     
    Pollux kam zurück und meldete: »Hazel meint, wir sollen das Zeug abwerfen, aber sachte.«
    »Natürlich.« Castor löste den letzten Draht, der das Paket noch mit dem Schiff verband. Dann trat er zurück. Das Bündel rührte sich nicht. Er schob es leicht mit einem Finger an und beobachtete es wieder. Langsam, ganz langsam löste es sich vom Schiff. Er wollte die Bahn so wenig wie möglich verändern.
    Pollux drehte sich um und betrachtete das Blinklicht der Kriegsgott. »Wird das Zeug weit genug entfernt sein, wenn

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