Die Traumprinzessin: Royal House of Shadows (German Edition)
viele Geheimnisse. Und sie wollte alle kennen.
Und hatte sie sich nicht vor Kurzem erst beschwert, wie langweilig ihr Leben war? Seitdem war sie aus demBett gescheucht worden, war auf der Suche nach ihren Brüdern durch ihr Zuhause gerannt, war gefangen genommen worden, und man hatte sie …
Etwas Brennendes und Schmerzhaftes fuhr durch ihre Gedanken. Breena blinzelte die Tränen fort, die entweder vom Schmerz kamen oder von der Erinnerung, sie wusste es nicht genau.
Rächen.
Überleben.
Die zwei widersprüchlichen Befehle kämpften in ihrem Kopf, bis sie sich zusammenkrümmte und nach Atem rang,
„Ist alles in Ordnung?“ Er erfasste sie am Arm, etwas zu fest mit seiner riesigen Hand. Vielleicht war ihr Krieger es nicht gewohnt, Frauen anzufassen. Ein kleiner Schauer der Erregung durchfuhr sie. Die Wärme seiner Finger beruhigte sie und ließ die Befehle, die durch ihren Verstand hallten, tatsächlich verstummen.
Sie sah zu ihm hoch. Eine Dringlichkeit nahm von ihr Besitz, und plötzlich wollte sie verzweifelt, dass er sie verstand. Dass er ihr helfen wollte . Seine Berührung stillte den Schmerz ihrer Erinnerungen und brachte die Worte, die in ihrem Kopf widerhallten, zum Verstummen.
„Worüber wir uns vorhin unterhalten haben … das ist alles wahr. Meine Magie hat mich zu dir geführt.“
Er machte ein herablassendes Geräusch. Seine Hand fiel von ihr ab, und er verzog voller Ekel den Mund. Er traute ihr nicht. Sie spürte, dass dieser Mann nur wenigenvertraute. Was hatte ihn so hart werden lassen?
Aber sie hatte ihn schon ohne seine Schutzwälle gesehen.
In ihren Träumen.
Darin hatte er gelächelt. Und gelacht. Und begehrt.
Und sich ihr anvertraut. Der harte Mann, der jetzt vor ihr stand, würde sich eher einen Arm abhacken, als seine intimsten Gedanken, seine Seele, irgendwem zu offenbaren. Schon gar nicht ihr. Wahrscheinlich glaubte er, dass sie sich einen Weg in seine Träume erzwungen hatte, wo er am verletzlichsten war. Kein Wunder, dass er ihr nicht vertraute und so wütend auf sie war. Aber sie musste ihn einfach dazu bringen, ihr zu glauben.
Es schien, als würde ihr Verstand davon abhängen.
Breena griff noch einmal nach seiner Hand. Sie brauchte die Wärme seiner Berührung, selbst wenn er sie nicht freiwillig gab. „Bitte, du musst mir glauben. Mir war nicht einmal klar, dass es dich wirklich gibt, bis ich aufgewacht bin …“
„Fast nackt, in meinem Bett.“ Wieder knurrte er die Worte förmlich, aber es lag nicht die gleiche Wut darin wie zuvor, auch wenn irgendetwas in ihm sich angestaut hatte. Das ähnelte schon eher dem Mann, vor dem sie früher am Tag aufgewacht war. Dem Krieger ihrer Träume. Aus irgendeinem Grund machte ihr das nur noch mehr Angst.
Sie trat einen Schritt zurück.
„Kluge Entscheidung.“
Sie hielt den Atem an.
„Aber zu spät.“ Er riss sie an sich, bis ihre Körper sich aneinanderrieben.
Osborn senkte seinen Kopf. Die harte Linie seiner Lippen war nur eine Fingerbreite von ihrem Mund entfernt. Sein Blick traf auf ihren. Wilde Wut und heißes Begehren brannten in seinen braunen Augen. Eine Wut und ein Begehren, die vermutlich stets dicht unter seiner Oberfläche brodelten.
„Benutz deine Magie gegen mich, Breena. Halt mich auf.“
„Ich … ich kann nicht.“ Sie wollte nicht, dass er aufhörte.
Sein Mund senkte sich fest auf ihren, und ihre Lippen öffneten sich für ihn. Seine Zunge glitt zwischen ihre Lippen und fand ihre. Osborns kräftige Arme schlangen sich um sie, und er zog sie gegen seinen heißen, festen Körper. Ihre Brüste rieben sich an seinem rau behaarten Oberkörper, und Breenas Herz schlug so schnell, als wäre sie gerannt.
Er roch nach Kastanien und dem erdigen Duft des tiefen Waldes. Ihre Träume hatten ihr nie verraten, wie herrlich er roch. Oder dass er wie süße Äpfel schmeckte und nach etwas, das sie nicht kannte, vielleicht nach Mann. Nach ihm.
Gerade als sie in den Himmel aufschweben wollte, riss Osborn sie auf den Boden der Tatsachen zurück. Er nahm die Lippen von ihrem Mund und legte seine Stirn gegen ihre. Atmete schwer. „Warum kannst du mich nicht aufhalten?“ Er löste sich von ihr, um in ihr Gesicht zu sehen. Mit den Fingern fuhr er überihren Nacken, und ein süßes Gefühl prickelte auf ihrer feuchten Haut.
„Meine Magie … sie ist verschwunden“, sagte sie mit einem Schulterzucken.
Enttäuschung blitzte in seinen Augen auf, verblasste aber schnell wieder. Oder er verbarg sie. Komm schon, Breena,
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