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Die Traumvektor Tetralogie - II.Aufstieg (German Edition)

Die Traumvektor Tetralogie - II.Aufstieg (German Edition)

Titel: Die Traumvektor Tetralogie - II.Aufstieg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeamy Lee
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unüberschaubare beamtenschar versah dort ihren dienst. der größte teil dieses planeten war aber in ein riesiges »sanatorium« verwandelt worden. es war das beste und mit modernsten gerätschaften ausgestattete »krankenhaus« des imperiums.
    hierher wurden alle jene kranken und schwerverletzten gebracht, die ohne die sagenhafte medizinische versorgung auf diesem planeten längst im reich der toten wandeln würden. und hierher war auch isu gebracht worden.
    ich trieb schon längst in der atmosphäre dieses planeten, ohne dass es mir richtig bewusst geworden war. mein unterbewusstsein hatte mich ohne mein zutun genau dorthin befördert, wo sich isus verstümmelter körper befinden musste. irgendwo unter mir, in dem riesigen regenerationskomplex, lag sie in tiefer bewusstlosigkeit in einem der unzähligen bioplasmabehälter, rund um die uhr überwacht von medizinischem und technischem personal.
    »jetzt oder nie«, sagte ich zu mir und streckte meine geistigen fühler aus. ich hoffte, irgendwo in dem gedankenwirrwarr, isus gedankenmuster aufzuspüren.
    ich biss meine zähne zusammen, imaginär versteht sich, ließ meinen instinkt seine arbeit tun und folgte seinen anweisungen. ich stürzte mich hinunter auf die oberfläche, durchstieß dutzende wände, räume, wieder wände, raste vorbei an ärzten, krankenschwestern, patienten, robotern, versuchte die beinahe sichtbare, zähe masse konzentrierter gedanken leiderfüllter, gepeinigter individuen zu ignorieren.
    kurze zeit gelang mir das auch, doch das unaufhörliche wimmern abertausender gequälter lebewesen zerrte an meinen nerven. sie wollten von mir gehört werden, wollten von mir getröstet werden. schreie, plötzlich über mich hereinbrechende markerschütternde schreie hämmerten mir den schmerz, die nackte angst, resignation, das sterben wollen ihrer besitzer unbarmherzig in mein bewusstsein.
    jeder einzelne bohrte sich, einem tödlichen giftpfeil gleich, in mein herz und setzte sich dort fest, ohne die geringste hoffnung, dass ich ihn je wieder loswerden würde.
    doch noch schlimmer als die schreie selbst, war ihr abruptes verstummen. für einen kurzen augenblick herrschte dann absolute stille, kein laut war zu hören, als hätte jemand den ausknopf eines vor sich hindudelnden radios gedrückt, die stille, die den tod, vielleicht den erhofften tod, die erlösung eines dieser gequälten geschöpfe verkündete.
    ich kannte keine dieser stimmen persönlich, doch jedes mal, wenn wieder eine von ihnen aufhörte zu klagen, wenn wieder eine schwieg, zerriss es mir fast das herz, ich konnte mich nicht damit abfinden, es waren einfach zu viele in zu kurzen zeitabständen.
    so folgte ich den klagenden rufen zu ihren ursprüngen, sprang von einem körper zum nächsten, sah einen verstümmelten körper nach dem anderen, versuchte die besitzer der stimmen, die sich in einer art dämmerzustand befanden, zu trösten.
    und dann dieses gewaltige schockerlebnis, das mich beinahe zurück in meinen körper schleuderte. nur mit größter mühe gelang es mir, meine position zu halten.
    ich stand vor ihr.
    sie oder was von ihr übrig geblieben war, lag in einem drei mal zwei mal zwei meter großen behälter, gefüllt mit einer zähflüssigen, leicht rötlich schimmernden flüssigkeit.
    eigentlich hatte diese aufgedunsene, klumpige masse hinter der glasscheibe überhaupt keine ähnlichkeit mehr mit dem wohlgeformten körper, den isu einmal besessen hatte. er glich eher einem überdimensionalen embryo als einem mardukianischen körper und doch wusste ich sofort, dass sie es war, die dort schwerelos im regenerationsbecken schwebte, verunstaltet durch unzählige wucherungen, die wie riesige krebsgeschwüre aussahen.
    es war die übliche methode, um verletzungen dieser art zu heilen. der körper wurde mit hilfe elektromagnetischer felder zur zellbildung angeregt, ja er wurde regelrecht dazu gezwungen, verstümmelte gliedmaßen nachzubilden, fehlende teile neu zu erzeugen. ihm wurde glauben gemacht, er befände sich in einem präfetalen zustand und müsse die gliedmaßen und organe erst neu bilden.
    das es dabei auch zu wilden zellwucherungen kommen konnte war eine unangenehme, jedoch nicht sonderlich beängstigende begleiterscheinung, die man in kauf nehmen musste. es sah schlimmer aus, als es in wirklichkeit war, denn diese wucherungen zeigten genau genommen nur an, dass sich der körper regenerierte und sie wurden am ende einer erfolgreichen behandlung einfach wegoperiert.
    »es lebe

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