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Die Traumvektor Tetralogie - I.Ursprung (German Edition)

Die Traumvektor Tetralogie - I.Ursprung (German Edition)

Titel: Die Traumvektor Tetralogie - I.Ursprung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeamy Lee
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Nichts.
    1 ca. 1500 Grad Celsius (6*256).

Erde
    es war zweifelsfrei die erde und doch hatte ich nicht das gefühl, zu hause zu sein. ein x-beliebiger bewohnbarer planet im universum hätte nicht fremdartiger sein können, als es die erde zum jetzigen zeitpunkt für mich war.
    nachdem die erste euphorie über meine unverhoffte heimkehr abgeklungen war, musste ich bald feststellen, dass wohl mehr der wunsch als die wirklichkeit dafür verantwortlich gewesen war, dass ich in den küstenlinien des festlandes die kontinente der erde erblickt hatte.
    sie hatten eigentlich nur mehr sehr wenig mit den kontinenten gemein, die ich mal gekannt hatte, denn ausnahmslos alle waren sie größer, sehr viel größer geworden.
    der atlantische rücken ragte an den höchsten stellen knapp eintausendvierhundert meter aus dem meer. malaysia, indonesien, überhaupt der großteil südostasiens und australien waren zu einer riesigen landmasse, zerfranst durch tausende seen und buchten, zusammengewachsen. grönland, nordamerika und asien zu einem stück verschmolzen.
    weite teile der nordhalbkugel, fast bis zum fünfundvierzigsten nördlichen breitengrad, waren unter einem dicken eispanzer begraben. die antarktis war bis an die südspitze südamerikas und beinahe bis nach südafrika und australien vorgerückt.
    es herrschte wirklich eine eiszeit auf diesem planeten, ich konnte in ihm kaum mehr meine »alte« erde erkennen. aber es war die erde und doch war sie es nicht.
    nicht nur, dass die oberfläche völlig verändert war, was ja, in anbetracht der langen zeit, die inzwischen vergangen sein musste, nichts besonderes gewesen wäre. nein, auch die sonne war eine vollkommen andere. ungefähr doppelt so groß, etwas heißer und den angaben der mardukianer zufolge erst zwei milliarden jahre alt.
    »vielleicht hat sie eine verjüngungskur gemacht? etwas facelifting und schon war sie wieder wie neu.«
    »ach, halt’s maul, dich hat niemand gefragt.«
    außerdem umkreisten nur noch drei weitere »miniplaneten«, kaum größer als zweitausend kilometer und wohl einige milliarden kleine felsbrocken den stern. im vergleich dazu war der mond ein gigant gewesen.
    »ja, der mond.«
    auch der hatte sich aufgelöst und war nirgendwo zu finden.
    »scheiß ort, wie soll man hier, mit diesen »mickymausplaneten«, ein vernünftiges astrologisches vorhersageverfahren entwickeln? wie soll man so seine zukunft voraussehen, vor allem ohne venus und mars.«
    ich hatte mir schon gedanken darüber gemacht, wie die erde wohl an diesen ort gelangt war. mit der technik der mardukianer hätte man ohne weiteres einen ganzen planeten über mehrere lichtjahre hinweg befördern können. sie hatten diese prozedur schon des öfteren erfolgreich durchgeführt und so auch das zentralsystem des imperiums, dilmu geschaffen. achtzehn planeten waren auf diese weise über gewaltige strecken in ihre neue heimat transportiert worden. es war zwar eine sehr aufwendige prozedur, aber durchführbar.
    waren die menschen in der lage gewesen, solch eine meisterleistung zu vollbringen? hatten sie es geschafft, ihr wissen so weit zu vergrößern und ihre technik so zu verfeinern?
    vorstellen konnte ich es mir schon, doch wo waren sie geblieben? waren die »adapa« der klägliche rest eines einst so fortschrittlichen volkes?
    es gab nirgendwo auf diesem planeten anzeichen einer einstmals hochstehenden zivilisation. nicht die geringste spur war zu finden. es war, als hätte es sie nie gegeben.
    ich hatte einen ausflug in meinen heimatort gemacht oder besser zu den koordinaten, wo er mal vor langer zeit gelegen hatte. nichts als meterdickes eis war dort zu finden gewesen. dort wo flüsse hätten sein sollen, nichts als eis. dort wo einst städte standen, hunderte quadratkilometer blankes eis.
    auch dort, wo früher millionenstädte ausgebreitet lagen, new york, mexico city, rio de janeiro, london, paris, kairo, dehli, hongkong, shanghai, tokyo, nichts was darauf hindeutete, dass hier vor langer zeit mehr als siebzig millionen menschen lebten.
    mit den analysegeräten an bord der »kihon«, die ich für meine nachforschungen für unbestimmte zeit erhalten hatte, war an diesen orten nicht die geringste auffälligkeit zu finden gewesen.
    wenn schon keine gebäude mehr standen und längst zu staub zerfallen waren, so hatte ich doch wenigstens gehofft, eine überdurchschnittlich hohe konzentration bestimmter metalle im boden zu finden, gerade in den gebieten ehemaliger metropolen. aber nicht

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