Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
Foyer des Flughafengebäudes. Rund dreißig Menschen standen dort und warteten auf Freunde und Verwandte. Ein kleiner, braunhäutiger Kreole in einem weißen Anzug hielt ein Schild mit der Aufschrift PITT hoch.
    »Das sind wir«, sagte Dirk zu ihm. »Das ist Summer, und ich bin Dirk Pitt.«
    »Charles Moreau.« Der kleine Mann bot ihm die Hand zum Gruß. Er hatte tintenschwarze Augen und eine scharf geschwungene Nase, die aussah, als könnte er damit ein Duell austragen. Er reichte Summer knapp bis zur Schulter und war schlank wie ein Baumschössling. »Ihre Maschine hatte nur zehn Minuten Verspätung. Das muss ein neuer Rekord sein.« Dann verbeugte er sich, ergriff Summers Hand und strich nach französischer Sitte mit den Lippen über ihre Knöchel. »Admiral Sandecker sagte schon, dass Sie ein schmuckes Paar sind.«
    »Ich nehme an, er hat Ihnen auch mitgeteilt, dass wir Geschwister sind.«
    »Ja. Gibt es diesbezüglich irgendwelche Schwierigkeiten?«
    Dirk warf einen kurzen Blick zu Summer, die ihrerseits unschuldig lächelte. »Ich wollte das nur klarstellen.«
    Summer und Moreau gingen durch die Tür. Als Dirk ihnen mit dem Gepäckkarren folgen wollte, stieß eine attraktive Frau mit pechschwarzen Haaren, die traditionelle kreolische Kleidung trug – einen in leuchtenden Orange- und Gelbtönen karierten Baumwollrock mit Petticoat, ein dazu passendes Kopftuch, eine weiße Spitzenbluse und einen über der Schulter drapierten Schal –, mit ihm zusammen. Dirk, der viel auf Reisen war, klopfte sofort seine Hosentasche ab, in der seine Brieftasche steckte, aber alles war noch da.
    Sie stand da und rieb sich die Schulter. »Tut mir Leid. Das war meine Schuld.«
    »Haben Sie sich wehgetan?«, fragte Dirk besorgt.
    »Jetzt weiß ich, wie es sich anfühlt, wenn man gegen einen Baum läuft.« Dann blickte sie zu ihm auf und schenkte ihm ein offenes Lächeln. »Ich heiße Simone Raizet. Vielleicht sieht man sich irgendwann in der Stadt.«
    »Vielleicht«, erwiderte Dirk, ohne seinen Namen zu nennen.
    Die Frau wandte sich an Summer. »Sie haben einen gut aussehenden und charmanten Mann.«
    »Gelegentlich kann er das sein«, sagte Summer mit leicht spöttischem Unterton.
    Dann wandte sich die Frau ab und ging in das Flughafengebäude.
    »Was hältst du davon?«, sagte Dirk verdutzt.
    »Die war ganz schön dreist«, murmelte Summer.
    »Sehr seltsam«, sagte Moreau. »Sie tut so, als ob sie hier wohnt. Ich bin auf der Insel geboren, aber diese Frau habe ich noch nie gesehen.«
    Summer wirkte etwas nachdenklich. »Wenn Sie mich fragen, war dieser Zusammenstoß geplant.«
    »Ganz meine Meinung«, sagte Dirk. »Sie war auf etwas aus. Ich weiß nur nicht, worauf. Aber diese Begegnung kam mir nicht wie ein Zufall vor.«
    Moreau führte sie über die Straße zum Parkplatz und blieb vor einem BMW 525 stehen. Er betätigte den Türöffner an seinem Schlüsselring und klappte den Kofferraum auf. Dirk verstaute das Gepäck und setzte sich ebenfalls in den Wagen. Moreau bog auf die Straße, die nach Pointe-à-Pitre führte.
    »Ich habe für Sie eine kleine Suite mit zwei Zimmern im
Canella Beach Hotel
reserviert, einem unserer beliebtesten Hotels, in dem ein junges Paar mit begrenzter Urlaubskasse absteigen würde. Admiral Sandecker hat ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Sie im Verlauf Ihrer Schatzsuche kein Aufsehen erregen dürfen.«
    »Eine Suche nach historischen Schätzen«, berichtigte ihn Summer.
    »Er hat Recht«, sagte Dirk. »Wenn sich herumspricht, dass die NUMA auf Schatzsuche ist, würden wir regelrecht belagert.«
    »Und von der Insel gejagt«, fügte Moreau hinzu. »Unsere Regierung hat strenge Gesetze zum Schutz unseres kulturellen Erbes und unserer Gewässer erlassen.«
    »Wenn wir Erfolg haben«, sagte Summer, »kommt Ihr Volk in den Besitz eines Jahrhundertfundes.«
    »Ein Grund mehr, die Expedition geheim zu halten.«
    »Sind Sie ein alter Freund des Admirals?«
    »Ich habe James vor vielen Jahren kennen gelernt, als ich als Konsul von Guadeloupe in New York tätig war. Seit ich in den Ruhestand getreten bin, engagiert er mich gelegentlich, wenn es für die NUMA in diesem Teil der Karibik etwas zu erledigen gibt.«
    Moreau fuhr durch üppig grünes Hügelland zum Hafen hinunter und am südöstlichen Strand von Grande-Terre entlang um die Stadt herum, bis er auf die ersten Ausläufer einer Kleinstadt namens Gosier stieß. Dort bog er auf einen schmalen, unbefestigten Fahrweg ab, der nach etlichen Kurven zurück

Weitere Kostenlose Bücher