Die Troja-Mission
wert«, sagte General Stack. »Nachdem der Boden bereitet ist und uns diese Technologie sozusagen in den Schoß fällt. Womit wir wieder bei Odyssey wären. Und den Maßnahmen, die wir bezüglich der Tunnel zu ergreifen gedenken«, fuhr er fort und warf einen kurzen Blick zu Seymour.
»Wir können nicht einfach unsere Special Forces einsetzen und eine Reihe von Tunneln sprengen lassen«, versetzte Seymour. »Wir haben es hier nicht mit einem Land wie dem Irak zu tun. Guten Gewissens kann ich dem Präsidenten nicht zum Einsatz von Gewalt raten.«
»Aber ein fürchterlicher Kälteeinbruch nördlich des dreißigsten Breitengrades ist doch eine ähnlich tödliche Bedrohung.«
»Max hat Recht«, wandte Martin ein. »Es dürfte so gut wie unmöglich sein, die übrige Welt von dieser Gefahr zu überzeugen.«
»Wie Sie das lösen, ist völlig egal«, sagte Sandecker. »Aber diese Tunnel müssen blockiert werden, und zwar schnell. Wenn sie erst mal geöffnet sind und Millionen Kubikmeter Wasser vom Karibischen Meer in den Pazifischen Ozean strömen, wird es sehr viel schwerer sein, sie zu zerstören.«
»Wie wäre es denn, wenn wir einen kleinen Kommandotrupp mit Sprengstoff hinschicken?«
»Die kommen niemals durch die Sicherheitsanlagen von Odyssey«, wandte Giordino ein.
»Sie und Dirk sind doch auch hinein- und wieder herausgekommen«, sagte Sandecker.
»Wir hatten auch nicht hunderte Tonnen Sprengstoff dabei. Die braucht man nämlich dazu.«
Pitt stand auf, ging im Zimmer umher und musterte die Monitore und Karten an den Wänden. Dann fiel sein Blick auf ein Satellitenfoto von der Forschungsanlage auf Ometepe. Er trat näher heran und betrachtete den Vulkankegel des Concepción. Dann kam ihm eine Idee. Er dachte einen Moment lang darüber nach, drehte sich schließlich um und kehrte zum Tisch zurück.
»Eine B-52, die eine Tonne Bunker brechende Bomben abwirft, würde reichen«, schlug Stack vor.
»Wir können nicht einfach Bomben auf ein befreundetes Land abwerfen«, sagte Seymour. »Trotz aller Gefahren.«
»Dann geben Sie also zu, dass dieser schwere Kälteeinbruch eine Gefahr für unser Land darstellt?«, bohrte Stack nach.
»Das versteht sich wohl von selbst«, erwiderte Seymour müde. »Ich will damit sagen, dass es eine vernünftige Lösung geben muss, ohne dass der Präsident und die Vereinigten Staaten vor den anderen Ländern dieser Welt wie Unmenschen dastehen.«
»Und wir dürfen auch nicht vergessen«, sagte Hecht mit einem knappen Lächeln, »welche Folgen sich für uns bei den nächsten Wahlen ergeben könnten, wenn wir die falsche Entscheidung fällen.«
»Es gibt vielleicht noch eine andere Möglichkeit«, sagte Pitt und blickte erneut auf das Satellitenfoto. »Eine Möglichkeit, wie sich diese Sache zur Zufriedenheit aller Beteiligten lösen ließe.«
»Na schön, Mr. Pitt«, sagte General Stack skeptisch. »Und wie zerstören wir diese Tunnel, ohne unsere Special Forces oder eine Bomberstaffel einzusetzen?«
Aller Augen waren jetzt auf Pitt gerichtet. »Ich schlage vor, dass wir diese Aufgabe Mutter Natur überlassen.«
Sie schauten ihn an, warteten auf eine Erklärung und meinten, er wäre nicht recht bei Trost. Martin, der wissenschaftliche Berater, ergriff schließlich das Wort.
»Könnten Sie das bitte erklären?«
»Nach Aussagen von Geologen droht der Hang des Concepción abzurutschen. Auslöser waren zweifellos die Tunnelausschachtungen am Fuß des Vulkans. Al und ich haben einen deutlichen Temperaturanstieg festgestellt, als wir in dem Tunnel waren, der dem Schlot am nächsten liegt.«
»Um die vierzig Grad Celsius«, fügte Giordino hinzu.
»Die Löwenhardts berichteten uns, dass einer der dort festgehaltenen Wissenschaftler, ein gewisser Dr. Honoma von der University of Hawaii …«
»Einer der Wissenschaftler auf unserer Vermisstenliste«, unterbrach ihn Martin.
»Dr. Honoma sagte voraus, dass es jederzeit zu einer Gesteinsverwerfung kommen könnte, die einen Abbruch der Flanke des Vulkans nach sich ziehen würde. Mit katastrophalen Folgen.«
»Wie katastrophal wäre das?«, fragte der General, der noch nicht ganz überzeugt wirkte.
»Die ganze Forschungsanlage von Odyssey und alle, die sich dort aufhalten, würden unter Millionen Tonnen von Gestein begraben werden, das zudem eine Flutwelle auslösen würde, die jede Stadt und Ortschaft entlang des Seeufers auslöschen würde.«
»Das haben wir bislang nicht bedacht«, sagte Hecht.
Seymour warf Pitt einen langen,
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