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Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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völlig gelegt, und die Sonne strahlte auf das Hotel herab. Die Menschen im Ballsaal und im Theater meinten, sie hätten das Schlimmste überstanden, und brachen in Jubel aus.
    Morton indessen wusste Bescheid. Sicher, der Wind war abgeflaut, aber die See war noch immer rau. Wenn er durch die salzverkrusteten Fenster blickte, konnte er die grauen Innenwände des Hurrikans sehen, die zum Himmel aufragten. Der Sturm zog genau über sie hinweg, und derzeit befanden sie sich im Auge des Hurrikans.
    Das Schlimmste stand ihnen noch bevor.
    Morton wollte die wenigen Stunden nutzen, die ihnen noch blieben, bis das Auge weiterzog. Er rief sein Wartungspersonal zu sich, forderte jeden handwerklich halbwegs geschickten Gast und Mitarbeiter auf, sich bei ihm zu melden, und teilte sie in Arbeitstrupps auf. Den einen trug er auf, die Schäden zu beheben, andere sollten die Fenster in den unteren Etagen, die bereits leckten oder nachzugeben drohten, abdichten und verstärken. Sie arbeiteten aufopferungsvoll, und ihr Einsatz zahlte sich schon bald aus. Etliche Lecks konnten abgedichtet werden, und allmählich wurden auch die Pumpen wieder mit dem eindringenden Wasser fertig.
    Morton war sich darüber im Klaren, dass ihnen lediglich eine kurze Gnadenfrist vergönnt war, solange sie sich im Auge des Sturms befanden. Dennoch war diese Frist wichtig, weil dadurch die Moral stieg und alle meinten, sie hätten eine Überlebenschance, auch wenn er selbst nicht daran glaubte.
    Er kehrte in sein Büro zurück, studierte auf der Karte den Küstenverlauf der Dominikanischen Republik und versuchte festzustellen, wo das
Ocean Wanderer
an Land getrieben werden könnte. Mit etwas Glück würden sie an einem der zahlreichen Strände angeschwemmt, aber die meisten waren schmal, manche sogar eigens aus dem Fels gesprengt, damit man Urlaubshotels bauen konnte. Aber selbst im günstigsten Fall, schätzte er, würden sie mit neunzigprozentiger Wahrscheinlichkeit auf die vor Millionen Jahren entstandenen Lavafelsen geworfen.
    Nicht einmal in seinen schlimmsten Alpträumen konnte sich Morton vorstellen, wie er mehr als tausend Menschen retten und sicher an Land bringen sollte, während das Hotel von riesigen Wellen ein ums andere Mal gegen die steilen Felsen geschleudert wurde.
    Seiner Ansicht nach gab es kein Entrinnen.
    Noch nie war er sich so hilflos, so ohnmächtig vorgekommen. Er rieb sich gerade die müden Augen, als sein Funker hereingestürzt kam.
    »Mr. Morton, wir bekommen Hilfe!«, rief er.
    Morton blickte ihn verdutzt an. »Ein Rettungsschiff?«
    Der Funker schüttelte den Kopf. »Nein, Sir, ein Hubschrauber.«
    Mortons Zuversicht schwand wieder. »Was soll denn ein Hubschrauber nützen?«
    »Sie haben gefunkt, dass sie zwei Männer auf dem Dach absetzen wollen.«
    »Unmöglich.« Dann wurde ihm klar, dass es durchaus möglich war, solange sie sich im Auge des Hurrikans befanden. Er stürmte an dem Funker vorbei, trat in seinen privaten Aufzug und fuhr zum Dach des Hotels. Als er die Tür öffnete und hinaustrat, stellte er bestürzt fest, dass sämtliche Sportanlagen weggefegt worden waren und nur noch der Swimmingpool übrig geblieben war. Und zu seinem Entsetzen sah er, dass alle Rettungsflöße verschwunden waren.
    Nun, da er rundum freie Sicht auf die inneren Wolkenwälle der Hurrikans hatte, blieb er einen Moment lang stehen, staunend und ergriffen von der ganzen grimmigen Schönheit dieses Anblicks. Dann blickte er nach oben und sah einen türkisfarbenen Helikopter, der auf das Hotel herabstieß. Er konnte die Aufschrift NUMA am Rumpf erkennen. Der Hubschrauber schwebte rund fünf Meter über dem Dach ein, blieb in der Luft stehen und setzte zwei an Trossen hängende Männer in türkisfarbenen Overalls und Schutzhelmen auf dem Hotel ab. Sobald sie die Gurte gelöst hatten, wurden mittels einer weiteren Trosse zwei in orangefarbene Plastikplanen eingeschlagene Bündel heruntergelassen. Die Männer nahmen sie rasch vom Haken und gaben das Zeichen, das alles klar sei.
    Einer der Männer im Helikopter holte die Trossen mit einer Winde ein und reckte den Daumen hoch, als der Pilot vom Hotel abdrehte und in das Auge des Hurrikans aufstieg. Als sie Morton sahen, luden sich die beiden Männer scheinbar mühelos die dicken Bündel auf die Schulter und kamen auf ihn zu.
    Der Größere der beiden nahm den Helm ab, unter dem dichte schwarze Haare zum Vorschein kamen, die an den Schläfen grau wurden. Das wettergegerbte Gesicht kündete von manch

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