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Die Trolle

Die Trolle

Titel: Die Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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Späher.«
    »Ja?«
    »Das Heer des Feindes steht knapp einen Tag von hier entfernt. Ihre Zahl ist konstant, immer noch kaum mehr als viertausend Speere. Heute Nacht werden sie vermutlich weitermarschieren und kurz vor dem Morgengrauen auf unsere Stellungen treffen, ganz wie Marczeg Zorpad und Ihr vorausgesagt habt«, erklärte Reccard und grinste breit.
    »Was ist mit den Trollen?«, erkundigte sich der Kriegsmeister und dachte: Sie sind die Pest, die wir ausrotten müssen. Deshalb wurde ich vom König unter dem Berge an die Oberfläche gesandt!
    »Die Späher zählen weniger als siebzig.«
    »Viertausend nur und siebzig Trolle«, höhnte Hrodgard. »Gegen die siebentausend Menschen und unsere drei Kompanien? Lächerlich!«
    Pflichtbewusst fielen seine Untergebenen in sein dröhnendes Lachen ein, und auch die Menschen lächelten höflich.
    »Sag dem Marczeg, dass es ein großer Sieg werden wird, Reccard.«
    »Jawohl, Kriegsmeister«, antwortete der Berater und wandte sich wieder dem Menschen zu, dessen helle, durchdringende Augen bisher auf Hrodgard geruht hatten. Der Marczeg ist ein gefährlicher Mann, dachte der Kriegsmeister, als sich dessen Aufmerksamkeit wieder auf Reccard konzentrierte. Er wird sich dieses Land unterwerfen, daran zweifle ich nicht. Zorpad ist ein guter Verbündeter, ein starker Verbündeter.
    »Der Marczeg sagt, dass wir auf den Leibern unserer gemeinsamen Feinde auf den Sieg trinken werden!«, übersetzte Reccard triumphierend, und die anwesenden Zwerge rissen die Fäuste in die Luft und jubelten.
    »Wir kümmern uns um die Trolle«, sagte der Kriegsmeister grimmig, »und um alle, die uns den Weg zu ihnen versperren.«
    Wieder dauerte es einige Momente, in denen Reccard die Worte übersetzte, dann sprach einer der Sonnenpriester mit weit ausholenden Gesten, die sein reinweißes Gewand herumwirbeln ließen.
    »Er sagt, dass die Trolle den Zorn des Göttlichen Lichtes spüren werden. Sie werden vom Licht der Sonne niedergedrückt werden, und diesmal wird niemand ihnen zu helfen vermögen.«
    »Wir werden die Trolle vernichten, jeden einzelnen, ob sie sich wehren können oder nicht. Wir werden die Gefahr für unsere beiden Völker ausrotten und eine neue Ära einläuten!«, verkündete Hrodgard, Sohn des Haldigis, mit funkelnden Augen. Plötzlich rief Kampfmeister Tainelm: »Hrodgard! Auf Hrodgard den Kriegsmeister, der die Trolle vernichtet!«
    Die Zwerge und selbst einige der Menschen fielen in den Ruf ein, auch wenn ihre Versuche, Kherak zu sprechen, eher kläglich waren. Ich stehe kurz vor dem endgültigen Sieg über diesen Fluch der Zwerge, sinnierte Hrodgard. Wenn erst ihre Krieger vernichtet sind, wird der Rest schnell fallen und den Maden als Fraß dienen. Morgen schon wird meine Axt das Blut dieser Kreaturen kosten und ihr Schicksal besiegeln!

 
57
    Bericht«, drang Ionnas Stimme durch das gedämpfte Murmeln ihrer Berater, die sich im großen, prächtigen Zelt der Fürstin eingefunden hatten. »Sten?«
    Sofort stand Sten auf und verneigte sich vor Ionna, um dann den restlichen Anwesenden zuzunicken. Die Märsche der letzten Tage waren für alle anstrengend gewesen, und die Erschöpfung zeichnete sich deutlich auf den Gesichtern der Anwesenden ab. Noch immer erschien es dem jungen Wlachaken wie ein Wunder, dass die Krieger seines Volkes so schnell und voller Hoffnung aus der Feste Désa ausgezogen waren, um sich Zorpads Heer zu stellen.
    »Die Kundschafter berichten, dass Zorpad weniger als einen halben Tagesmarsch von hier entfernt steht. Er hat genau den Ort als sein Lager gewählt, den Ihr vorausgesagt habt.«
    »Das war keine Hexerei, sondern einfach nur gesunder Menschenverstand. Die Stellung, die er eingenommen hat, ist gut dafür geeignet. Neagas?«
    »Herrin, unsere Krieger stehen bereit. Wie befohlen haben die …äh … unsere Verbündeten sich auf die Fuhrwerke begeben, und wir können jederzeit das Lager abbrechen. Die Pferde sind nervös, aber wir kriegen das in den Griff.«
    »Sehr gut. Istran?«, wandte sich die Fürstin an den Mann, der die Vorräte verwaltete und sich um den Nachschub kümmerte.
    »Herrin«, begann der junge Offizier und erhob sich mit einer knappen Verbeugung, »die Wagen aus Désa sind gestern im Lauf des Abends im Lager eingetroffen, und wir haben die Nacht genutzt, um die nötigen Anpassungen vorzunehmen. Die Karren des Trosses wurden für die Trolle geleert, und wir werden unsere Vorräte hier lagern und das Nötigste mit uns führen.«
    »Das

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