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Die Tür (Die Damalstür) - Sonderedition (German Edition)

Die Tür (Die Damalstür) - Sonderedition (German Edition)

Titel: Die Tür (Die Damalstür) - Sonderedition (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Akif Pirincci
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auf Geschenkeläden und Einkaufspassagengalerien einlassen müssen. Die wollen keine Totenköpfe, sondern Wasserfälle mit Regenbogen oder › Frau mit Sonnenschirm am Strand ‹ . Und die Leute, die mit so einem Schund die kahle Stelle über ihrem Sofa zupappen wollen, haben dafür nicht mehr als ein paar Hunderter übrig, darauf kannst du dein ganzes Œuvre verwetten. Du wirst im Akkord malen müssen, und nie das, was du eigentlich möchtest. Wir werden uns mit Ach und Krach eine bescheidene Existenz zusammenzimmern, eine Gebraucht wagen-Pauschalreise-Zwei-Zimmer- Küche-Bad-Existenz. Das wird dich umbringen! Wir werden immer an die glückliche Vergangenheit zurückdenken, und das wird uns umbringen!«
    Ida nahm eine neue Zigarette aus der Packung und zündete sie an. Ihr Kopf war gegen den matten Strahl der kleinen Leselampe im Hintergrund nur ein schwarzer Schattenriß, und inmitten dieser Schwärze leuchtete die Zigarettenglut wie ein unheilvolles Signal. Obwohl die von ihr beschriebenen Aussichten Ali in das frühmorgendliche Gefühl der Ausweglosigkeit zu versetzen begannen, war er nicht wirklich überrascht. Er hatte sich ihr weiteres Leben zu zweit in etwas rosigeren Farben ausgemalt, das ja, aber im großen und ganzen stimmten ihre beiden Horrorszenarien betreffs der Zukunft fabelhaft überein.
    So furchterregend das heraufziehende Unwetter auch aussah, es hatte auch etwas Positives. Und das war das Wörtchen »zu zweit«. Weil er die Liebe zu ihr einfach nicht abzuschütteln vermochte, hatte er ihr in den letzten Monaten eine hellere Zukunft angedichtet. Reines Wunschdenken, denn auch sie konnte sich von allem, was passiert war, nicht mehr erholen, jedenfalls nicht alleine. Ihr gemeinsames Schicksal , das war nicht bloß ein schaler Spruch. Im Damals ihrer glücklichen Tage wurden sie für immer aneinandergekettet, und selbst das größte Unglück vermochte diese Ketten nicht zu sprengen. Gemeinsam und in Ketten würden sie auch weitermachen, in guten wie in schlechten Zeiten. Und jetzt waren eben erst einmal wieder die schlechten Zeiten dran.
    »Aber noch vor ein paar Stunden hast du doch selbst gesagt, daß ich mich nur wieder ins Zeug zu legen brauchte, um wieder auf einen grünen Zweig zu kommen.«
    Er ging zu ihr, ergriff seinen Becher vom Tisch und nahm einen Schluck. Der Kaffee war perfekt wie immer und erfüllte sein Inneres mit behaglicher Wärme.
    »Das war gelogen. Ich wollte dich nur ein bißchen aufmuntern, weil du so verzweifelt warst. Das bist du immer noch, aber du leugnest die notwendigen Konsequenzen. Du glaubst die Kraft und die Hartnäckigkeit deiner Jugend reaktivieren zu können. Das ist ein frommer Wunsch. Das Alter ist doch nicht allein ein körperlicher Verfall, sondern eine langsam aber sicher tödliche Ermüdung des Geistes. In der Jugend wird das Fundament des Wohlstands gelegt. Später wird es ausgebaut und verteidigt. Wenn aber im Alter das ganze Fundament futsch ist, tja ...«
    »Diese Seite kannte ich an dir gar nicht, Ida.«
    »Du meinst die habgierige? Du mußt reden, du Scheusal! Ich hatte manche Seiten an dir auch nicht gekannt - zum Beispiel hätte ich dir nicht zugetraut, daß du Patrick umbringst.«
    Ali verschluckte sich, als er erneut aus dem Becher trank.
    »Ich habe ihn nicht umgebracht!« röchelte er mit Schmerzen in der Luftröhre. »Es war ein Unfall!«
    »Nein, Ali, ein Unfall ist ein Unglück, für das niemand etwas kann. Aber ein zweijähriges Kind bei dichtem Verkehr aus den Augen zu lassen ist Mord.«
    »Wechseln wir das Thema. Oder noch besser, bleiben wir beim Thema. Ich möchte mir die Bestimmung dieser Messer lieber nicht vorstellen. Doch wenn ich es täte, brauchte ich keine einzige Sekunde, um zu erkennen, daß das, was du vorhast, Unsinn ist. Zumindest, bis nicht einwandfrei bewiesen ist, daß wir tatsächlich in unser altes Leben zurückkehren können.«
    Er nahm am Tisch ihr gegenüber Platz und wurde gegen das Funzellicht der kleinen Leselampe nun selbst zu einem Schattenriß. Die Rauchschwaden der Zigarette, die milchig leuchteten, hüllten die Silhouetten ein und erschufen so das Abziehbild von zwei Komplizen bei ihrer konspirativen Verbrechensplanung.
    »Da kannst du ganz beruhigt sein. Ich habe nämlich nicht nur die Messer gekauft, während du geschlafen hast, sondern die Probe aufs Exempel gemacht. Ich war noch mal da und bin durch die Tür gegangen … «
    »Du, du bist durch die Tür gegangen?«
    Ali stockte der Atem.
    »Und?«
    »Was

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