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Die unbeugsame Braut

Die unbeugsame Braut

Titel: Die unbeugsame Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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Francis war, werde ich mit ihm sprechen.«

    John öffnete die Tür und trat ans Bett seines Bruders.
    »Gott sei Dank, dass du da bist!« Francis zog die Decke zurück und hob sein Nachthemd. »Sieh dir diese verdammte Beule an.«
    Obwohl über die Größe der Auswölbung erschrocken, beherrschte sich John vor seinem Bruder und ließ sich nichts anmerken.
    Dr. Halifax trat vor. »Mylord, ich verabreichte Seiner Gnaden ein Opiat zur Schmerzlinderung, doch bin ich damit am Ende meiner Weisheit. Ich zog einen Chirurgen zu Rate, aber …«
    »Man will mich operieren! Ich will davon nichts wissen!«
    »Doktor, ich möchte mit meinem Bruder unter vier Augen sprechen.« John wartete, bis der Arzt sich zurückgezogen hatte, und schloss die Tür. Er kannte Francis’ Eigenwilligkeit und Sturheit, wusste aber, dass er ihn zu seinem Besten überreden musste, sich von dem Chirurgen untersuchen zu lassen. »Francis, Halifax ist nicht in der Lage, dir zu helfen. Der Mann weiß nicht mehr weiter. Der Arzt aus Northampton kennt sich mit dieser Art von Verletzungen aus. Wir brauchen seine Diagnose. Es ist sinnvoll, eine zweite Meinung einzuholen.«
    Francis stöhnte vor Entrüstung und Schmerz. »Gut, soll er mich untersuchen, aber du musst bei mir bleiben. Ich lasse mich nicht aufschneiden.«
    John ging an die Tür und bat Halifax, Kerr zu holen. Nachdem der Chirurg sich vorgestellt hatte, untersuchte er den Patienten. John musste sich sehr zusammenreißen, da Francis sich vor Schmerzen wand, als der Arzt die Hände auf die weiche Wölbung legte und den gesamten Bereich mit den Fingern abtastete.
    »Euer Gnaden, Dr. Halifax hat mit seiner Diagnose Recht. Es handelt sich um einen Bruch der Eingeweide. Der medizinische Ausdruck dafür lautet Hernie. Eine Darmschlinge dringt dabei durch eine Schwachstelle im Unterleib und wird nun unerträglich gedrückt und eingeklemmt. Es gibt nichts, was schmerzhafter wäre. Leider lässt sich das nicht ohne Operation beheben.«

    »Nein! Wenn man mich aufschneidet, ist das mein Tod! Hilf mir, John.«
    John, der die Schmerzen und Angst seines Bruders nachempfinden konnte, wünschte aus ganzem Herzen, beidem abhelfen zu können. Er hatte das dringende Gefühl, ihn beschützen zu müssen. Francis, der nie ein Unglück erlebt hatte, konnte damit nicht umgehen. »Ich spreche mit den Ärzten. Versuch, nicht zu schreien, Francis. Das verstärkt nur deine Schmerzen.« Er ging mit den Ärzten hinaus, damit er offen über den Zustand seines Bruders sprechen konnte.
    »Ich muss unverzüglich operieren«, sagte Dr. Kerr mit Nachdruck. »Es ist die einzige Lösung.«
    Obwohl sehr beunruhigt, war John geneigt, dem Chirurgen beizupflichten. »Erklären Sie mir das alles noch einmal ganz genau, Doktor.« Er lauschte aufmerksam und kehrte schließlich an das Bett seines Bruders zurück. Dort setzte er sich und hoffte, in ruhiger Atmosphäre ein vernünftiges Gespräch mit Francis führen zu können.
    »Die Operation ist nicht besonders gefährlich. Sie wurde schon vielfach erfolgreich durchgeführt. Es geht dabei darum, die ausgetretene Darmschlinge wieder zurückzuschieben und die Öffnung zu vernähen. Francis, du bist ein Mann in der Blüte deiner Jahre und erfreust dich ausgezeichneter Gesundheit. Du wirst dich ganz sicher rasch erholen.«
    »Ich würde lieber abwarten, ob es nicht von selbst wieder gut wird«, stieß Francis hervor, der sich eigensinnig fremdem Rat verschloss.
    Wenigstens brüllt er mich nicht mehr aus vollem Halse an. »Das Hinauszögern der Operation ist viel gefährlicher als der Eingriff selbst«, erklärte John ruhig, noch immer bemüht, den Bruder zu überzeugen.
    »Wie das?«, wollte Francis wissen. Sein Gesicht war mittlerweile grau vor Schmerz.
    John wollte keinesfalls die Angst seines Bruders schüren, indem
er ihm eingehend schilderte, wie leicht eine eingeklemmte Darmschlinge platzen konnte, und entschied sich für sanfte Überredung. »Der Schmerz wird stetig stärker und dein Körper schwächer. Die Operation würde deinen Qualen ein Ende machen.«
    »Wir wollen abwarten. Ich halte es noch eine Weile aus.«
    John sah ihm an, dass lähmende Angst die Oberhand über seine Qualen gewann. Armer Francis! Eine lange Nacht voller Schmerzen, und du wirst anders denken … »Der Arzt soll dir wieder eine Dosis des Schmerzmittels geben. Ich bleibe die Nacht über bei dir. Vielleicht wirst du am Morgen eher geneigt sein, eine Entscheidung zu treffen.«
    Sobald das Opiat zu wirken begann,

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