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Die unbeugsame Braut

Die unbeugsame Braut

Titel: Die unbeugsame Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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großmütig sein und Ihnen Ihre Übergriffe vergeben.« Eher soll mich der Schlag treffen!
     
    Nach Tisch begab sich die Gesellschaft ins Spielzimmer, wo alle bis auf Georgina sich schottischen Whiskey einschenken ließen. »Mir ist Champagner viel lieber«, vertraute sie Francis an.
    »Ich werde Sie daran erinnern, wenn Sie nach Woburn kommen.«
    »Soll ich denn nach Woburn kommen?«
    »Allerdings.«
    »Ich habe William gebeten, einen Tisch für das Loo-Spiel vorzubereiten«, teilte Jane Gordon den Gästen mit. »Ich weiß, dass Sie alle es sehr gut beherrschen.«
    »Ich ziehe Pharo vor«, warf Georgina ein. »Sicher werden Sie mir den Gefallen tun, Francis?« Sie tat, als entginge ihr der missbilligende Blick ihrer Mutter. »Da Sie derjenige sind, der vermutlich den höchsten Einsatz wagt, können Sie die Bank übernehmen, Euer Gnaden.«
    Francis verbeugte sich vor der Gesellschaft. »Wenn alle einverstanden sind?«
    »Ach, wir sind es gewöhnt, Georgys Launen nachzugeben«, entgegnete Susan achselzuckend.
    »Es gibt nichts Schöneres, als verwöhnt zu werden«, murmelte Georgina gespielt schuldbewusst.
    Sie setzten sich an den großen Spieltisch und als William das komplette Pik-Blatt auflegte, entschied sich Georgina wieder einmal für das Gegenteil. »Pik ist nicht mein Fall. Nehmen wir lieber
Herz.« Sie warf Francis einen Blick zu. »Oder vielleicht Karo? Ich kann mich nie entscheiden, was mir besser gefällt. Soll die Bank für mich wählen.«
    »Ich glaube, alles würde Ihnen besser entsprechen als Herz, also auch Karo.«
    Was sich wie ein harmloses Geplänkel anhörte, war ein gezielter Seitenhieb. Die Retourkutsche auf ihre spitze Bemerkung, dass es das Herrenhaus sei, das ihr gefalle, und nicht der Herr. Falls er damit andeuten will, dass ich das Haus haben kann, wenn ich ihn als Ehemann nehme, gerate ich nicht im Mindesten in Versuchung.
    Es wurde zwei Stunden lang gespielt, und als ihr die Chips ausgingen, spielte sie um Gunstbeweise. »Ich weiß, dass ein Gentleman von einer Lady nie Spielschulden einfordert«, sagte sie provokant.
    Sie fuhr mit der Zungenspitze den Rand ihres Glases entlang. »Ich hatte schon genug Wein und Champagner und mehr als genug Karten. Ich werde jetzt aufbrechen und in den dunklen Korridoren den Schatten der armen Königin Katharina suchen.«
    »Ach, Liebling, dort oben ist es unheimlich«, warnte ihre Mutter sie. »Du brauchst einen Begleiter mit starkem Schwertarm als Beschützer.«
    »Würden Sie mir die Ehre erweisen, Euer Gnaden?«, fragte Georgina mit ernstem Gesicht.
    Oben in den finsteren, unheimlichen Gängen machte sie sich einen Spaß daraus, sich ihm fortgesetzt zu entziehen. Bedford aber erwies sich als hartnäckiger Jäger. »Immer wieder gelingt es Ihnen, wie ein Jagdhund meine Witterung aufzunehmen.«
    Seine Arme umschlossen sie, und er zog sie so dicht an sich, dass sie seine heftige Begierde deutlich spüren konnte. »Sehen Sie, was Sie mir antun?«
    »Ist dies die Folge einer jeden weiblichen Duftspur oder einer besonderen?«
    »Es ist nicht nur Ihr Duft, der mich entflammt, Füchslein – es ist Ihr Wesen. Sie sind eine aufregende Frau, und Sie wissen das
genau.« Er küsste ihre Lippen und drang mit der Zunge in ihren Mund ein.
    »Ich dachte, ein Gentleman fordert nie Spielschulden von einer Dame ein«, spottete sie.
    »Ich bin kein Gentleman.«
    Lachend entzog sie sich ihm. »Das sagte schon Ihr Bruder.«
    »Es ist nicht das erste Mal, dass Sie meinen Bruder erwähnen.«
    »Wir sind wie Feuerstein und Zunder. Immer fliegen die Funken.«
    Francis drückte sich noch dichter an sie und rieb seine Erektion an ihrem Venushügel. Sie entzog sich ihm. »Nicht nötig, dass Sie Ihre Waffe entsichern – heute ist kein Gespenst da. Wollen wir zurück zur Gesellschaft?« Sie entfloh geschickt seinen Zudringlichkeiten, wohl wissend, dass er ihr überallhin folgen würde.
     
    Einige Zeit darauf begaben sich die Damen nach oben in ihre Gemächer und überließen die Herren ihrem Whiskey und ihren Zigarren.
    Jane küsste ihre Töchter auf die Wangen. »Susan, es war eine Meisterleistung, Georgy diese gloriose Gelegenheit zu verschaffen.« Sie drückte die Hand ihrer Jüngsten »Und ich bin überglücklich, dass du das Beste daraus machst. Gute Nacht, meine Mädchen.«
    Zehn Minuten später betrat Georgina das Schlafzimmer ihrer Schwester. Sie setzte sich auf Susans Bett, schlug das Buch auf, das sie dabeihatte, und las eine Rede der Duchess of Belgrave vor.
    Die

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