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Die ungewisse Reise nach Samarkand: Roman (German Edition)

Die ungewisse Reise nach Samarkand: Roman (German Edition)

Titel: Die ungewisse Reise nach Samarkand: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Marion Weiß
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gehabt.
    10. März, das
war ja schon nächsten Montag. Sie hatte doch noch daran herumfeilen wollen, aber
das reichte jetzt kaum mehr.
     
    »Der Gewinner bekommt 5.000 Euro,
Markus. Und der Roman wird im Schaller-Verlag veröffentlicht.«
    »Das wäre
toll. Du weißt aber schon, wie viele Manuskripte bei solchen Wettbewerben eingehen?
Da ist es schwer, überhaupt in die engere Wahl zu kommen.«
    »Natürlich
weiß ich das. Doch wenn ich es nicht versuche, habe ich gar keine Chance.«
    Das Einzige,
was sie störte, war die Tatsache, dass der Schaller-Verlag involviert war. Hoffentlich
saß dieser antifeministische Lektor nicht in der Jury.
     
    Es klingelte.
    »Machst
du mal auf?«
    »Okay.«
Paula ging zur Tür und öffnete. »Oh. Sie.«
    Hauptkommissar
Strehler in seinem zerknautschten Trenchcoat.
    »Das könnte
ich auch sagen. Aber – das trifft sich gut. Dann kann ich gleich mit Ihnen beiden
sprechen.«
    »Wer ist
es denn, Paula?«
    »Es ist
der Kommissar.«
    »Moin moin.«
Markus schlappte hinter seinem Schreibtisch hervor. »Gibt’s was Neues?«
    »Ja und
nein.«
    Sie setzten
sich und schauten einander an.
    »Herr Assmann,
Sie waren doch vor einiger Zeit bei uns und haben nach dem Stand der Ermittlungen
im Fall Sternberg gefragt.«
    »Ja, allerdings.«
    Paula beugte
sich zu Markus. »Du sagtest mir doch, alle wären der Ansicht gewesen, dass da keine
Ermittlungen mehr nötig seien, oder?«
    »Nun, Frau
Assmann, mein Kollege und Ihr Schwager waren dieser Auffassung. Ich selbst hatte
allerdings schon noch Bedenken, und habe sie immer noch. Obwohl Frau Raasch – wohl
auf Ihr Drängen hin, Herr Assmann – die Vermisstenanzeige zurückgezogen hat.«
    »Frau Raasch?«
Paula schaute zu Markus.
    »Na, Nikki.«
    »Ich denke,
die heißt Niklas?«
    »Das ist
doch bloß ihr Künstlername.«
    »Also, da
ich nach wie vor Bedenken habe, habe ich weiter nachgeforscht, und zwar bei den
verschiedenen Reisemagazinen, für die Herr Sternberg tätig war. Bei Geo, dem ADAC
Traveller und Marco Polo.«
    »Ja und?«
    »Also, normalerweise
schreibt Herr Sternberg in unregelmäßigen Abständen für all diese Magazine. Als
freier Mitarbeiter. Und wann immer dort spezielle Aufträge anfallen, wird bei ihm
angefragt. Er scheint sehr geschätzt zu sein.«
    »Ja, das
weiß ich, das ist nichts Neues.«
    »Herr Sternberg
hat immer prompt auf diese Anfragen geantwortet, zustimmend oder abschlägig – auch
wenn er anderweitig engagiert war, oder unterwegs.«
    Strehler
machte eine Pause.
    »Aber seit
Januar kamen keiner Rückmeldungen mehr von ihm, und zwar bei keinem dieser Magazine.
Das fand man, nun ja, zumindest ungewöhnlich.«
    »Und?«
    »Man machte
sich keine direkten Sorgen. Das heißt, solange, bis ich nachfragte. Jetzt erscheint
es allen in einem anderen Licht.«
    »Und was
bedeutet das?«
    »Ich denke,
wir müssen davon ausgehen, dass Herrn Sternberg etwas zugestoßen ist. Wir haben
die Ermittlungen wieder aufgenommen.«
     
    »Also, ich finde, dass dieser Strehler
maßlos übertreibt.«
    »So? Je
länger ich darüber nachdenke, desto mehr muss ich ihm recht geben. Wer hat Simon
eigentlich zuletzt gesehen?«
    »Woher soll
ich das wissen?«
    »Natürlich
kannst du das nicht wissen. Aber wer das wissen müsste, ist dieser Detektiv.«
    »Welcher
Detektiv?«
    »Na, der,
den Robert auf dich angesetzt hat. Der hat doch nicht nur dich ausspioniert, sondern
auch Simon. Das war doch der Zweck der Übung.« Markus schaute Paula an. »Wie heißt
der eigentlich?«
    »Hab ich
vergessen.«
    »Hast du
vergessen? Na ja, egal. Das kriegt der Strehler ganz schnell raus.«
    »Du wirst
dich unterstehen. Ich will nicht, dass der in meinem Leben und in meiner Ehe rumschnüffelt.
Unsere schmutzige Wäsche brauchen wir nicht vor versammelter Mannschaft zu waschen.
Außerdem, du weißt doch, was das für Subjekte sind, diese Privatdetektive. Alles
verkrachte Existenzen.«
    »Aber wenn
der doch Licht in die Sache bringen könnte, Paula …«
    »Nein, nein,
bitte nicht.«
     
    Eine Woche später hatte Paula eine
passende Wohnung gefunden. Im Gete-Viertel. Zweieinhalb Zimmer, Küche, voll ausgestattet,
Bad/WC, ein kleiner Balkon. Das genügte. Sie musste nur bei Robert ein paar Sachen
rausholen, Bett und Schrank aus dem Gästezimmer, Tisch und Stühle aus dem Keller.
Sie brauchte ihn auch gar nicht großartig zu bemühen, denn Markus half ihr dabei.
Obwohl der sie gern noch länger in seinen vier Wänden gehabt hätte, beziehungsweise
in seinem Bett.
    Der

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