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Die unsichtbare Sonne

Die unsichtbare Sonne

Titel: Die unsichtbare Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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stolzen Ritter, der dem Tod gelassen ins Auge sah! »Ich muß das Funkgerät jetzt wieder in die Tasche stecken, lasse es aber eingeschaltet. Vielleicht hören Sie wenigstens, wie die Sache ausgeht. Drücken Sie mir die Daumen!«
    Er hielt an und sprang aus dem Sattel. Das Fastiga stand zitternd vor ihm und schien vor Erschöpfung dem Zusammenbruch nahe. David zog seinen Strahler, zuckte bedauernd mit den Schultern, setzte die Mündung an den Kopf des Tieres und betätigte den Abzug. Als das Reittier gefallen war, ging er dahinter in Deckung und starrte nach Osten, wo seine Verfolger herankamen. Als sie sahen, was er beabsichtigte, hielten sie an und berieten kurz miteinander. David erkannte jetzt, daß er es wirklich mit fünf Verfolgern zu tun hatte.
    Die Sonne stieg höher. Halt, je dunkler es noch ist, desto deutlicher ist ein Energieblitz zu sehen. Falkayn schoß mehrmals hintereinander senkrecht nach oben.
    Ein Pfeil bohrte sich in den Leib des Tieres vor ihm. David kauerte sich noch tiefer zusammen und schoß zurück, ohne den Schützen zu treffen. Inzwischen spannte bereits ein anderer Larsaner seinen Bogen. Falkayn zielte sorgfältig und betätigte den Abzug. Der bläuliche Flammenstrahl berührte den Arm des Bogenschützen; der Larsaner ließ seine Waffe fallen und wich zurück. Zwei andere Pfeile kamen gefährlich nahe. Falkayn schoß zurück, ohne sein Ziel zu treffen; aber die Reiter kamen nicht näher, was immerhin ein Erfolg war.
    Allerdings hatte er nicht mehr allzu viele Ladungen in seinem Magazin. Wenn die Angreifer diese Taktik beibehielten und ihn dadurch zwangen, seine Munition zu vergeuden … Aber woher sollten sie wissen, daß er nur noch wenig hatte? Allerdings spielte das keine Rolle, denn sie wollten offenbar nicht aufgeben, bevor er tot war. Wenn es ihm nicht gelang, sie alle zu erschießen, was nur mit sehr viel Glück möglich sein würde, war David Falkayn vermutlich geliefert. Er stellte fest, daß er sich bereits mit dieser Tatsache abgefunden hatte, denn er hoffte nur noch, daß es ihm gelingen würde, möglichst viele seiner Gegner mit in den Tod zu nehmen. Das wird Vater und Mutter schwer treffen, überlegte er sich. Martin Schuster allerdings auch, denn er muß ihnen die Nachricht überbringen, wenn er jemals wieder lebend zurückkommt.
    Wo steckte der fünfte Reiter, den er vorher verwundet hatte? Sein Fastiga stand in der Nähe der anderen Tiere, aber der Larsaner war verschwunden. Vermutlich wollte er sich zu Fuß anschleichen, um dann über David herzufallen .
    Die anderen hatten sich in der Zwischenzeit offenbar auf einen Plan geeinigt. Sie ritten hintereinander auf Falkayn zu, kamen rasch näher und befanden sich schon fast in Reichweite. Ja, jetzt waren sie in Reichweite! David zielte sorgfältig und erschoß das erste Tier. Es machte noch einige Schritte und brach dann zusammen, aber der Reiter war bereits abgesprungen und in dem hohen Gras untergetaucht, bevor er ein Ziel bot.
    Als David endlich erkannte, was von ihm erwartet wurde, hatte er schon das zweite Fastiga erschossen. Das Tier brach neben dem ersten zusammen. Jetzt kam auch das dritte näher, aber Falkayn schoß nicht wieder. Er hatte nicht die Absicht, den Angreifern eine gute Deckung zu verschaffen, sondern ließ die beiden letzten Tiere unbehelligt laufen. Als die Reiter abbogen, erzielte er den ersten Erfolg und schoß einen von ihnen aus dem Sattel, aber der zweite verschwand hinter der neuen Deckung.
    Dort lagen also jetzt drei Bogenschützen hinter einem massiven Wall, den Falkayns Waffe nicht durchdringen konnte. Von dort aus würden sie ihn beschießen, ohne allerdings sonderlich gut zielen zu können…
    Die ersten Pfeile kamen und bohrten sich tief in das Fleisch und die harte Erde. Dann schob sich auf der anderen Seite vorsichtig ein Kopf über die Deckung. Falkayn hob die Waffe und schoß, ohne sein Ziel zu treffen.
    Plötzlich fiel ihm etwas ein. Er riß das Funkgerät aus der Tasche. »Hallo!« rief er aufgeregt. »Hört zu, ich weiß, was wir tun können!«
    »Alles, Davy«, versicherte Schuster ihm erleichtert.
    »Nicht für mich, sondern für euch, damit ihr wieder nach Hause kommt …«
    Mehrere Pfeile zischten heran. Falkayn spürte einen heftigen Schmerz in der linken Wade und starrte den Pfeil an, der darin steckte. Im Augenblick begriff er gar nicht, was das zu bedeuten hatte.
    »Davy? Was wolltest du sagen?« rief Schusters Stimme aus tausend Kilometer Entfernung.
    Falkayn schluckte

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