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Die Unvergänglichen: Thriller (German Edition)

Die Unvergänglichen: Thriller (German Edition)

Titel: Die Unvergänglichen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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aber das beruhigte ihn trotzdem nicht.
    »Ich habe sie unter die kalte Dusche gestellt und ihr Aspirin gegeben«, fuhr Seeger fort. »Vorerst scheint es unter Kontrolle zu sein.«
    »Wenn du aus irgendeinem Grund das Gefühl hast, dass es schlimmer wird, dann ruf mich sofort an. Zu jeder Zeit. Hast du verstanden? Oder ich komme da raus und werde dich suchen.«
    »Ich melde mich wieder.«
    Das Gespräch wurde beendet, und Richard starrte den Hörer in seiner Hand an.
    »Was ist denn los?«, wollte Carly wissen. »Stimmt was nicht?«
    Er schaltete den Fernseher ein, und sie stellten sich direkt vor die Lautsprecher in der Hoffnung, dass ihre Stimmen dadurch übertönt wurden.
    »Ich muss dir was sagen. Aber du musst ruhig bleiben und sehr leise sprechen.«
    »Was ist?«, fragte sie und klang jetzt richtig panisch. »Stimmt was nicht mit Susie? Wo ist …«
    »Hör mir einfach zu, ja? Du musst leise sein und zuhören.«
    Sie holte tief Luft und nickte.
    »Ich habe mich absichtlich vergiftet, um aus dem Labor rauszukommen. Ich habe das Serum gestohlen und am Straßenrand für Burt zurückgelassen.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Er hat es Susie injiziert.«
    Sie blinzelte ein paarmal und schien zuerst nicht zu begreifen, was sie da gerade gehört hatte. »Hast du herausgefunden, wie es funktioniert? So schnell? Oh mein Gott, wird es …«
    Er schüttelte den Kopf und brachte sie so zum Schweigen.
    »Ich hätte es vermutlich nie rausgefunden, Carly. In einer Woche wäre das, was immer in der Phiole war, unbrauchbar geworden.«
    »Was soll das heißen, ›was immer in der Phiole war‹? Du weißt nicht, was du deiner Tochter gegeben hast?«
    Er antwortete nicht, sondern stand einfach nur da und sah, wie seine Frau blass wurde.
    »Sag es mir!«, verlangte sie, und ihre Stimme wurde gefährlich laut. »Ist es so? Hast du das getan?«
    »Ich hatte keine andere Wahl, Carly …«
    »Aber du hast gesagt, in der Phiole könnte irgendetwas sein. Das Serum könnte unvollständig oder für mehrere Personen bestimmt sein. Es könnte absichtlich zurückgelassen worden sein, damit Xander es findet. Was ist, wenn sie genau das getan haben? Was ist, wenn sie es für uns da gelassen haben? Was ist, wenn …«
    Ihr Blick schweifte in die Ferne, und er wollte sie in die Arme nehmen, weil er glaubte, sie würde gleich das Bewusstsein verlieren. Sie riss sich jedoch los und stieß ihn weg. »Du hast kein Wort gesagt. Du hast mich nicht gefragt. Dieses Se…«
    Er legte ihr die Hand auf dem Mund, aber so leicht ließ sie sich nicht zum Schweigen bringen. Sie stieß ihn weg und hätte ihn aufgrund seines geschwächten Zustands beinahe umgeworfen, doch er hielt sie fest und schaffte es, sie auf das Bett zu werfen, wo er sich auf sie legte.
    »Carly …«, murmelte er, als sie sich unter ihm wand.
    Nach einigen Sekunden akzeptierte sie, dass sie ihm nicht entkommen konnte, hielt still und starrte die Wand an.
    »Was ist mit ihr?«, flüsterte sie, als er die Hand wegnahm. »Hast du sie gefragt?«
    In gewisser Hinsicht war er froh, dass sie ihn nicht ansah. Der Vertrauensverlust und die Panik, die er in ihren Augen gesehen hatte, ließen ihn kaum atmen. Er hatte alles aufs Spiel gesetzt, seine Frau und seine Tochter. Letzten Endes vielleicht sogar seinen eigenen Verstand.
    Als sie hörten, dass der Türknauf gedreht wurde, ging die Tür auch schon ruckartig auf. Richard kam mühsam auf die Beine und hielt sich an einem Möbelstück fest, um nicht umzufallen. »Was ist denn los? Was wollen Sie?«
    »Kommen Sie mit uns«, forderte sie der Mann, der im Zimmer stand, auf.
    »Ich bin gerade erst aus dem Krankenhaus gekommen«, erwiderte Richard und versuchte, etwas Zeit zu schinden. Hatten sie alles mit angehört? Waren hier irgendwo Videokameras und man hatte ihre Lippen gelesen?
    Der Wachmann ging durchs Zimmer, packte ihn am Arm und zog ihn auf die Tür zu. Ein anderer schleifte Carly mit, die es kaum zu bemerken schien, dass sie aus dem Bett und in den Flur gezerrt wurde.

62
    Irgendwo im Staat New York
    24. Mai
    Richard hatte nicht einmal gewusst, dass dieser Flügel des Hauses überhaupt existierte. Anhand der langen Treppe, die sie nach unten gestiegen waren, schien sich der endlose Korridor, durch den sie gingen, tief unter der Erde zu befinden und von allem abgeschnitten zu sein. Kein Geräusch drang von hier nach draußen und die Luft fühlte sich schal und recycelt an.
    Er sah über die Schulter zu den Männern, die ihnen folgten, und

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