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Die Unvergänglichen: Thriller (German Edition)

Die Unvergänglichen: Thriller (German Edition)

Titel: Die Unvergänglichen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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damit sagen wollte. »Veränderte Fingerabdrücke?«
    »Wie sollte man sich sonst an jeder Fingerspitze verletzen, ohne irgendwelche anderen Wunden davonzutragen?«
    »Nein«, erwiderte er, wandte sich vom Computer ab und starrte in die dunkle Landschaft hinaus, durch die sie hindurchfuhren. »Es muss eine andere Erklärung geben.«
    »Er hat mich angesprochen, Richard. Es war seine Stimme – die Stimme des Mannes in diesem Video. Ich versichere dir, dass er es ist. Er ist es, und er ist jetzt jünger.«
    »Ich kann nicht …«
    »Willst du mir etwa sagen, dass das wissenschaftlich unmöglich ist?«
    »Ja!«, stieß er hervor, doch dann korrigierte er sich. »Nein. Es ist nicht unmöglich. Es ist nur so, dass …«
    »Dann kann man das also bewerkstelligen«, unterbrach ihn Carly. »Es ist möglich.«
    Er dachte darüber nach und ging im Kopf alles durch, was er über die Biologie des Alterns wusste, was mehr war, als die meisten anderen Menschen auf diesem Planeten je wissen würden. Zumindest dachte er das.
    »Gestern hätte ich noch behauptet, dass es noch hundert Jahre dauern wird, bis wir den Alterungsprozess umkehren können. Jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher.«
    »Aber du hast an einem Heilmittel für Susie gearbeitet und nicht geglaubt, dass du dafür hundert Jahre brauchen würdest.«
    »Sie weist nur einen genetisch bedingten Aspekt des Alterns auf, Carly. Aus diesem Grund leiden Kinder wie sie auch nicht an Krankheiten wie Osteoarthritis und Demenz. Ich wollte den genetischen Defekt korrigieren, der für ihre Symptome verantwortlich ist, aber trotzdem wäre ich noch meilenweit davon entfernt gewesen, den Alterungsprozess umzukehren.«
    »Weil einige andere Aspekte des Alterns sie schließlich umbringen würden, genau wie jeden anderen«, setzte Carly seinen Gedankengang fort.
    »Genau. Die meisten Menschen wissen das nicht, aber nicht alle Tiere altern. Hummer beispielsweise. Ohne Unfälle, Raubtiere und Krankheiten leben sie einfach immer weiter. Aber wir altern, ebenso wie alle Säugetiere.«
    »Warum? Welchen Vorteil hat es, alt zu werden und zu sterben? Wie kommt das der Evolution zugute?«
    »Was wir im Hinblick auf die Evolution nicht vergessen dürfen, ist, dass sie gar keinen Plan hat. Dabei geht es nur darum, mehr Gene weiterzugeben, als es die Konkurrenz tun kann. Säugetiere sind erstmals zur Zeit der Dinosaurier aufgetaucht. Sie waren klein und am untersten Ende der Nahrungskette angesiedelt. Daher war es besser für sie, sich jung fortzupflanzen, bevor sie gefressen, platt getreten oder sonst wie vernichtet wurden. Ein langes Leben war nicht weiter wichtig, weil sie aus irgendeinem Grund ohnehin sterben würden. Das galt lange Zeit auch für die Menschen. Erst seit kurzer Zeit ist es die Regel und nicht die Ausnahme, dass wir länger als fünfundvierzig Jahre leben.«
    »Aber einige Säugetiere leben doch jetzt schon sehr lange, oder nicht?«
    »Ja, Wale zum Beispiel. Sie können sogar zweihundert Jahre alt werden, aber ihr Leben unterliegt nur sehr kleinen, schrittweisen Veränderungen, die vor allem darauf beruhen, dass sie anders als unsere gemeinsamen Vorfahren vermutlich aus anderen Gründen sterben. Doch sie müssen trotz allem irgendwannsterben. Das ist bei allen Säugetieren auf unterster Ebene vorprogrammiert.«
    »Vielleicht ja doch nicht auf unterster Ebene«, erwiderte Carly.
    Er schwieg, ging im Geist die unzähligen Ursachen für das Altern durch und versuchte, sich eine brauchbare Methode einfallen zu lassen, wie man es nicht etwa beseitigen, sondern seinen Verlauf vielmehr umkehren konnte.
    »Ich weiß, was ich gesehen habe, Richard. Das war August Mason, und er ist nicht viel älter, als wir es jetzt sind.«
    Er lehnte sich mit dem Rücken an die Seitenwand und starrte lange Zeit zu den fremdartig wirkenden Sternen hinauf, bevor er wieder das Wort an sie richtete. »Die meisten Biologen sind wie ich, Carly. Sie sind detailbesessen. Mason war jedoch anders. Er hat das große Ganze gesehen. Ich will ja nicht melodramatisch klingen, doch er hat nach dem Geheimnis des Lebens gesucht. Nach etwas Neuem, etwas Fundamentalem, an das zuvor noch niemand gedacht hatte.«
    Ihm stockte immer mehr der Atem, als sein Verstand versuchte, die Dimensionen von Masons Entdeckung zu begreifen. Richard erinnerte sich daran, dass er seiner Tochter gesagt hatte, Mason wäre wie Newton oder Darwin. Doch da hatte er sich geirrt. Während diese Männer anscheinend in Gottes Kopf blicken

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