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Die Vampir-Flotte

Die Vampir-Flotte

Titel: Die Vampir-Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erreichen konnte.
    Wunderbar!
    Wir besprachen uns. Zuerst wollte ich das Schiff entern. Zehn Minuten später sollten Suko und Bill folgen. Wenn es eben ging, wollte ich die Besatzung möglichst lautlos überwältigen. Ich trug auch noch eine Leuchtpistole bei mir.
    Wenn ich eine Patrone verschoß, würde auch Jo Barracuda den roten Regen sehen, wenn er sich dem Wasser zusenkte.
    Unser Boot stieß gegen die Bordwand. Bill und Suko paddelten wie die Irren, damit sie die Geschwindigkeit des Seglers halten konnten. Auf das Schlauchboot, das uns bisher so gute Dienste erwiesen hatte, mußten wir hinterher verzichten.
    Ich stand schon.
    Den Kopf hatte ich in den Nacken gelegt, um das Tau genau zu verfolgen. Es hing nicht ruhig, sondern schwang hin und her. Es war gar nicht einfach, es mit einem Sprung zu erreichen.
    »Beeil dich!« raunte Bill. »Lange können wir das Tempo nicht mithalten.«
    Die beiden wollten, wenn ich an Deck war, wieder den Motor anstellen.
    »Okay.« Ich gab jetzt genau acht, paßte mich mit meinen Bewegungen dem Rhythmus des schwankenden Schlauchbootes und auch dem des Taus an.
    Dann stieß ich mich ab.
    Es war ein Verzweiflungssprung, und ich hatte wirklich Glück dabei, das Tau an der Steuerbordseite schon beim erstenmal packen zu können.
    Jetzt hing ich an diesem Seil, das Schlauchboot wurde abgedrängt, und ich sah vor mir die mit Algen und Muscheln überkrustete Bordwand, die ich hochklettern mußte.
    Noch einmal holte ich tief Atem, dann hangelte ich mich hoch. Auch mit den Fußspitzen stemmte ich mich ab. Sie hackten in die Muschel- und Algenkrusten der Bordwand, einige Brocken lösten sich und fielen in die Tiefe.
    Die Gestalt, die in die Wanten geklettert war, hatte ich nicht mehr gesehen. Entweder war sie hoch über Deck sitzen geblieben oder er hatte sich wieder zurückgezogen.
    Zuerst erreichte ich das Batteriedeck. Hier standen die Geschütze. Ich hangelte mich an den offenen Luken vorbei und schaute in die zugewachsenen Mündungen der Kanonenrohre. Immer öfter fanden meine Füße sicheren Halt. Von dem ersten Schiff, auf dem sich bestimmt Dr. Tod und die Mordliga aufhielten, sah ich nichts.
    Jetzt dauerte es nicht mehr lange, bis der gefahrvolle erste Weg hinter mir lag. Schon sah ich vor mir das mächtige Schanzkleid, durch den Algenbewuchs noch größer geworden und unförmiger. Das Holz war auch mit scharfen Muscheln überwachsen. Ich mußte achtgeben, daß ich mich nicht schnitt.
    Das Tau hing an einem Haken, der sich in der Kruste regelrecht verbissen hatte. Er hielt auch mein Gewicht aus, als ich mich lautlos über das Schanzkleid schwang und an Bord ging, wo ich sofort lang ausgestreckt auf den Planken liegenblieb.
    Die Kletterei, hatte mich verdammt angestrengt, und ich wollte mich erst einmal ausruhen. Auf dem Bauch blieb ich liegen, saugte tief die Luft in meine Lungen und wartete darauf, daß sich die zum Zerreißen gespannten Nerven beruhigt hatten.
    Über dem Deck lag eine unheimliche Atmosphäre. Das machte nicht nur der Nebel, dessen geisterhafte Arme schlangengleich die Aufbauten umfingen, sondern ich spürte auch das Böse, das Gefährliche, das Unheimliche, das ganz in meiner Nähe lauerte. Ein Schauer rann über meinen Rücken. Wo steckten sie?
    Ich hob den Kopf, suchte die Geschöpfe, aber ich konnte sie nicht entdecken. Ich rechnete mit Zombies, mit grauenhaften Gestalten, die irgendein Voodoo-Zauber aus ihrem tödlichen Schlaf geholt hatte. Wenn sie es tatsächlich waren, konnte ich mich auf einiges gefaßt machen. Bei denen durfte man nicht erst fragen, sondern mußte sofort handeln und töten.
    Zwei Minuten reichten mir, um mich wieder zu regenerieren. Ich erhob mich, blieb aber in der Hocke und tastete nach meinen Waffen, die alle noch vorhanden waren. Bei der Kletterei hatte ich keine verloren. Viel zu sehen gab es eigentlich nicht. Der Nebel verdeckte gnädig das Chaos an Bord — die auf Kippe stehenden Masten, die durchlöcherten Segel, die zerfetzten Wanten, die aufgerissenen Planken, die schnell zu Stolperfallen werden konnten.
    Auf so einem Schiff ist es ja nie ruhig. Nicht nur das Klatschen der Wellen gegen die Außenbordwände, nein, auch auf den Decks war es nicht still.
    Da knarrte die Takelage, da stöhnte und ächzte das Holz, da flatterten die Segel, da säuselte der Wind durch Wanten und Sparren. Wasser tropfte noch überall. Es klatschte auf Deck und mir in die Haare oder lief über den Rücken.
    Das Kreuz hing offen vor meiner Brust, die

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