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Die Vampirjaegerin - Till the End of Time

Die Vampirjaegerin - Till the End of Time

Titel: Die Vampirjaegerin - Till the End of Time Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Hellwich
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Brauchbares für dich hergibt!“, wollte Natzuya sich erneut verabschieden.
    „Warte, nimm mich mit, ich bin jetzt sowieso wach!“, entgegnete sie ihm spontan.
    Kurz darauf waren sie beide noch zu einem Multistore gegangen und hatten Brötchen, Käse und ein paar Äpfel eingekauft. Was heißt „eingekauft“ – hier bekam Sayura erstmals bewusst mit, wie sich Natzuya seiner Kräfte bediente. Er hatte sie zwar gebeten, draußen zu warten, aber sie wollte sehen, was geschehen würde.
    Natzuya legte seinen Einkauf auf die Theke wie jeder normale Kunde auch. Der junge Mann an der Kasse ermittelte per Laserpistole, die er über den Strichcode der gekennzeichneten Ware zog, den Preis und forderte Natzuya zur Zahlung auf. Als er Natzuya schließlich ansah und dieser seinen Blick fesselte, geschah scheinbar nichts. Trotzdem hatte Sayura die Metapher einer Fliege, die in das Netz einer Spinne geraten war, im Kopf. Nach ein paar Sekunden erwachte der junge Mann aus einer Art Trance und sagte freudig: „Danke für Ihren Einkauf! Beehren Sie uns bald wieder!“
    An der frischen Luft fragte Sayura Natzuya, ob er sie auch schon einmal derart manipuliert hätte, wie eben bei dem jungen Mann geschehen. Er verneinte. Sie wusste jedoch nicht recht, ob sie ihm glauben konnte. Wer wusste, wozu er sie bereits gezwungen hatte, ohne dass sie sich daran erinnern konnte!
    Über ihren Zweifel war er dieses Mal nicht erhaben.
    „Was soll das? Ich bin nicht deine Organisation, die linke und widerwärtige Tricks anwendet, um dich zu manipulieren, ich bin dein Freund. Wenn du das nach all dem, was wir erlebt haben, was ich für dich getan habe, noch immer nicht kapiert hast, muss ich wirklich an deinem Verständnis zweifeln! Ich habe es nicht nötig, dich zu irgendetwas zu zwingen, so ein charakterloses Wesen, wie du es augenscheinlich annimmst, bin ich nicht!“, war es aus ihm herausgeplatzt.
    „Natzuya, verzeih! Du hast natürlich recht. Aber versteh bitte meine Zweifel – nicht an dir, sondern an deinen Fähigkeiten als Vampir. Du hast so viel gelernt, wendest so viele deiner vampirischen Fähigkeiten an, erstrahlst dabei als majestätischer, kraftvoller Vampir. Beinahe ist es so, als wärest du schon immer ein Vampir gewesen! Und bisher musste ich mich vor diesen Fähigkeiten immer fürchten. Eben habe ich danebengestanden, als du sie an einem Menschen angewandt hast. Das ist neu für mich. Wir haben zudem quasi einen Diebstahl begangen!“, stellte sie moralisch genau fest und wollte die Stimmung damit entspannen.
    „Und was ist mit deinen unzähligen Morden? Die waren moralisch alle korrekt, ja, weil du ja eine Vampirjägerin bist, nicht wahr!“, fauchte er sie an.
    „Natzuya!“, stieß sie erschrocken aus. Damit konnte sie nicht umgehen, weder mit seiner Äußerung noch mit deren geräuschvoller Untermalung. Vampirlaute verband sie stets mit Angriffslauten.
    „Schon gut, schon gut!“, nuschelte er und setzte seinen Weg unbeirrt fort. Sie blieb stehen und sah ihm hinterher. In Halbdunkel verschwand er plötzlich vor ihren Augen.
    „Entschuldige! Hab keine Angst vor mir, vertrau mir, und wenn die Zeit gekommen ist, gib dich mir hin!“, hörte sie seine Stimme in ihrem Kopf, ohne dass sie ihn sehen konnte.
    „Geht es dir nur darum?“, fragte sie in die weite, stille Leere um sich herum. Es war eine Frage ohne Vorwurf darin.
    „Nein, ich will alles von dir! Und es wirft mich zurück, wenn du mir derartige Unter­stellungen machst wie eben. Ja, ich habe dich einmal angegriffen; ja, ich habe dein Blut getrunken und es genossen. Ich gebe zu: Wenn du es erlauben würdest, würde ich es ohne Zögern wieder tun. Ja, ich lese deine Gedanken und genieße dein Begehren, es schmeichelt mir; aber all das weißt du. Ich lüge nicht, also zweifle nicht an mir! Ich bin an deiner Seite, beschütze dich und …!“ Er vollendete den Satz nicht. In ihrem Kopf herrschte eine merkwürdige Stille.
    Plötzlich erschien er neben ihr, sie zuckte zusammen.
    „Gehen wir nach Hause?“, hatte er dann versöhnlich gefragt und sie von oben herab angelächelt.

    Und nun war sie in ihrem neuen Appartement. Ein paar Möbel ihrer alten Wohnung hatten die Vampire auf Anraten Natzuyas doch mitgenommen. Er wollte nicht, dass sie möbellos in einer neuen Wohnung leben musste. Sie hatte so vieles für die Organisation gegeben, angefangen bei der Ermordung ihrer Eltern bis zur Auflösung ihres menschlichen, normalen Lebens, da sollten doch ein paar Möbel

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