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Die verborgene Botschaft: Roman (German Edition)

Die verborgene Botschaft: Roman (German Edition)

Titel: Die verborgene Botschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steffanie Burow
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schneuzte sich lautstark. »Die Kirschners sind im Krankenhaus«, fügte sie hinzu. »Bei ihnen ist eingebrochen worden. Professor Kirschner hat den Einbrecher überrascht und wurde bei einem Handgemenge verletzt.«
    »Um Gottes willen! In welches Krankenhaus ist er gebracht worden?«, fragte Marion dumpf.
    »Nach Altona.«
    Marion legte auf. Sie fühlte sich wie betäubt. Susanne war entführt worden, und Professor Kirschner lag im Krankenhaus. Es war ihre Schuld, allein ihre Schuld.

    Frau Kirschner sah erstaunt auf, als Marion und Thomas wenig später das Krankenzimmer betraten. Sie saß neben dem Bett ihres schlafenden Mannes.
    »Was machen Sie denn hier?«, fragte sie.
    »Ich habe bei Ihnen angerufen. Ihre Nachbarin hat mir erzählt, dass Sie im Krankenhaus sind. Wie geht es Ihrem Mann?«, fragte Marion.
    »Er wird ein paar Tage hierbleiben müssen. Der Einbrecher hat ihm ziemlich zugesetzt. Eine Rippe ist gebrochen.«
    Marion zog sich einen Stuhl heran und drückte Frau Kirschner die Hand.
    »Der Einbrecher hat sich in Gerds Arbeitszimmer am Safe zu schaffen gemacht«, fuhr Frau Kirschner fort. »Wir sind aufgewacht, weil er eine der schönen chinesischen Vasen umgestoßen hat. Ich habe sofort die Polizei alarmiert, und Gerd ist nach unten gerannt. Das hätte er besser nicht getan.«
    »Wie schrecklich für Sie«, sagte Marion tonlos.
    »Ich war so aufgewühlt, und es ging alles so schnell, dass ich gar keine Zeit hatte, Angst um mich zu haben. Ich hatte Angst um Gerd und bin ihm sofort nachgelaufen. Kaum war ich unten, kam der Einbrecher aus dem Arbeitszimmer und stieß mich beiseite. Bevor ich reagieren konnte, war der Mann in der Dunkelheit verschwunden.«
    »Wie sah er aus?«, fragte Marion.
    »Sehr breit, untersetzt. Mittelgroß. Das Gesicht konnte ich nicht sehen. Er hatte eine von diesen Masken auf, die nur die Augen freilassen. Warum fragen Sie? Und warum haben Sie überhaupt bei uns angerufen?«
    »Hat Ihr Mann Ihnen erzählt, warum ich Sie besucht habe?«, fragte Marion zurück.
    »Ja. Sie haben einen interessanten Fund aus China mitgebracht. Er ist seitdem sehr aufgeregt und viel damit beschäftigt, will mir die Sachen aber nicht zeigen.«
    »Hat er Ihnen auch gesagt, dass ich wegen dieses Funds verfolgt wurde?«
    »Nein, kein Wort.« Ihre Augen weiteten sich in plötzlichem Verständnis. »Sie vermuten, dass der Einbrecher es darauf abgesehen hatte.«
    »Richtig. Hat er den Safe geöffnet?«
    »Nein.«
    »Wenn Sie später nach Hause fahren, möchte ich Sie begleiten und die Sachen wieder an mich nehmen. Solange sich die Antiquitäten in Ihrem Haus befinden, sind Sie nicht sicher. Der Einbrecher kann jederzeit wiederkommen.«
    Ein Räuspern vom Bett ließ sie herumfahren. Professor Kirschner lächelte schwach.
    » Nin hao, Frau Reuter. Sie waren aber schnell«, sagte er.
    »Wie fühlen Sie sich?«
    »Durchgeschüttelt«, sagte er trocken.
    »Ich hätte Ihnen das Kästchen nicht geben dürfen.«
    Professor Kirschner hob abwehrend die Hand. »Unsinn. Dann hätte jemand anderes die Lorbeeren geerntet. Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich mich in der Uni langweile und ein bisschen Aufregung gut vertragen kann. Mit einem Einbrecher zu kämpfen war zwar nicht vorgesehen, aber ich bin ja noch am Leben.«
    »Sie sind mir nicht böse?«
    »Wie kommen Sie darauf? Ich habe die letzten Sätze gehört. Margret, gib Frau Reuter die Sachen. Ich habe der Polizei übrigens nichts von Ihnen und dem Jadepferd erzählt. Es hätte nur unnötige Komplikationen gegeben.«
    »Haben Sie die Übersetzung denn schon beendet?«, fragte Marion.
    »Zum größten Teil. Ich habe Fotos gemacht und kann diese für die weitere Untersuchung nutzen. Das Labor hat das Alter der Bambustafeln und der Kiste bestätigt. Um Ihrer verständlichen Neugierde ein wenig Nahrung zu geben, hatte ich gestern einen Brief verfasst, den ich Ihnen ohnehin schicken wollte. Er liegt neben dem Kästchen in dem Safe.« Er verstummte für einen Moment. Dann fuhr er fort: »Senden Sie den Fund ins Shaanxi-Museum. Ich muss gestehen, dass ich die zerbrochene Pferdefigur am liebsten selbst behalten hätte. Sie besitzt eine enorme Anziehungskraft. Aber sie scheint kein Glück zu bringen«, sagte er ernst. »Zeigen Sie den Brief niemandem. Ich habe ungefähr drei Wochen Vorsprung vor meinen Kollegen in China. Den möchte ich mir erhalten.«
    »Das war Teil unserer Abmachung. Ich werde das Pferd allerdings nicht per Post verschicken, sondern es persönlich

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