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Die verbotene Geschichte: Roman (German Edition)

Die verbotene Geschichte: Roman (German Edition)

Titel: Die verbotene Geschichte: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Dutton
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Falls sie bis dahin nichts hörte, würde sie direkt nach Hobart fliegen.
    Die Antwort erreichte sie jedoch schon nach drei Tagen in Form einer E-Mail und kam praktisch einer Einladung gleich. Ein gewisser Gary teilte ihr darin mit, dass er sich über Katjas Interesse an seiner Familie freue und dass sie jederzeit auf der Farm willkommen sei.

    In Cairns nahm Katja die Propellermaschine nach Mount Isa. Nach nur wenigen Flugminuten begann die tropische Vegetation Far North Queenslands sich in die karge rostrote Landschaft zu verwandeln, wie sie für das australische Outback typisch war. Die DHC-8 flog nicht hoch, und Katja hatte einen guten Ausblick auf schroffe Schluchten, die kaum Wasser führten, und auf eine Straße, die sich endlos durch das Land zu fressen schien. Sie blickte von oben in die riesigen Löcher des Tagebaus, wo gigantische Bagger die Erde aufgerissen hatten, und vereinzelt konnte sie eine Farm ausmachen, wie zufällig dahingewürfelt in dem weitläufigen Land. Die zahlreichen Rinder, die das Land zu bevölkern schienen, zeigten sich vom Propellerlärm unbeeindruckt und rührten sich nicht vom Fleck. Mitunter spendete ein Eukalyptus Schatten, dann standen die Tiere dicht gedrängt beieinander.
    Am Flughafen von Mt. Isa angekommen, nahm Katja einen Mietwagen, um zur Farm hinauszufahren. Sie kündigte ihren Besuch mit einem Telefonanruf an, und Gary hatte nur herzlich gelacht, als sie danach fragte, ob sie ein GPS benötige, um zu ihm zu finden.
    »Alles, was du brauchst, ist ’ne Uhr und ein Tacho, Darling. Du nimmst die Hauptstraße landeinwärts, und nach fünfundvierzig Minuten biegst du am Wasserturm ab. Von dort aus siehst du uns dann schon. Easy-peasy. «
    Jetzt rief Katja ihn an, um ihre Ankunft zu bestätigen, doch nachdem jemand am anderen Ende abgenommen hatte, hörte sie nur ein kurzes Knacken in der Leitung, dann waren sie getrennt. Katja probierte es erneut, aber die Verbindung blieb tot.
    Sie runzelte besorgt die Stirn. Alles, was sie hatte, war also eine Wegbeschreibung, wie sie unbestimmter nicht hätte ausfallen können. Nach fünfundvierzig Minuten abbiegen? Was wusste dieser Gary denn, wie schnell sie fuhr? Sie sah sich schon, halb verdurstet und von Geiern umkreist, durchs Nirgendwo kurven. Plötzlich zweifelte sie, ob es notwendig gewesen war, hierherzufliegen. Vielleicht hätte sie auch am Telefon klären können, was Gary über Johanna wusste. Sie seufzte. Aber jetzt war sie nun einmal hier und würde es auch noch bis zur Farm schaffen. Sie hielt an einem Laden, um vier Flaschen Wasser und ein paar Tüten Chips zu kaufen. Dort fand sie heraus, dass sich die Minutenangabe von Garys Wegbeschreibung auf die erlaubte Höchstgeschwindigkeit bezog. Das leuchtete ihr ein. Mit neu erwachtem Mut machte sie sich auf den Weg und fand die Farm auf Anhieb.

    Gary reichte ihr einen Becher Tee und setzte sich zu ihr an den Küchentisch.
    »Danke.« Katja spielte mit dem Papieretikett am Teebeutel, steckte dann Johannas Briefe wieder ein, die sie Gary zuvor gezeigt hatte. Sie schätzte ihn auf ungefähr sechzig. Er war der Enkel von George, dem Bruder von Johannas Mann Bill, so hatte er sein Verhältnis zum früheren Farmbesitzer bereits in der E-Mail erklärt. Nach dem plötzlichen Tod von Johannas Mann habe dieser George die Farm übernommen und schließlich weitervererbt.
    »Wissen Sie zufällig, wann Bill gestorben ist?«
    Gary verzog die Mundwinkel zu einer Grimasse, während er in Gedanken versunken an seinem Ohrläppchen spielte.
    »Nich so genau. Warte mal, Johanna hat auch ’nen Brief an meinen Pop geschrieben.«
    »Pop?«
    »Sorry, an meinen Großvater George. Sie ist wohl ziemlich bald nach Bills Tod wieder zurück nach Neuguinea, zu dieser Miti eben. Am besten, ich hol die Briefe, bevor ich noch was Falsches sage. Deshalb bist du ja hier, oder nicht, Darl? «
    Katja nickte lächelnd, zog den Teebeutel aus dem Becher und legte ihn zur Seite. Sie trank in kleinen Schlucken und schaute durch die Fenster ins Freie. In der Hitze flirrte der Himmel über dem Land und ließ den Horizont verschwimmen, wie mit rotblauen Pinselstrichen gemalt. Für einen Augenblick stellte sie sich vor, wie es für Johanna gewesen sein musste, an diesem einsamen Ort zu leben, doch bevor sie lange darüber nachdenken konnte, kam Gary zurück.
    »Hier, das sind sie.« Er reichte ihr eine große Kladde. Katja wollte sie sofort öffnen, doch dann hielt sie sich zurück.
    »Entschuldigung. Darf ich?«
    »Na,

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