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Die Verfuehrerin

Titel: Die Verfuehrerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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damals, du könntest nicht und ich sei sicher. Ich denke, wir sollten jetzt wieder zu den anderen zurückkehren.«
    »Gleich«, murmelte er und zog sie an sich.
    Chris Lippen teilten sich für ihn, und wieder war sie über-rascht von dem Gefühl, das sie bei Tys Berührung überschwemmte. Es war, als würden sich ihre Knochen verflüssigen, und sie fiel neben ihm nieder.
    Er war ein Meister darin, ihren Körper zu manövrieren, und alsbald lag sie in voller Länge neben ihm. Und es entsprach so ganz ihrem Wunsch, als er eines seiner schweren Beine auf die ihren legte. Ihr Körper wölbte sich ihm entgegen.
    Später fragte sie sich, was wohl in diesem Moment geschehen wäre, hätte er nicht die Stimme gehört und sich von ihr wegbewegt. Chris lag nur mit geschlossenen Augen da, zu benommen, um sich von der Stelle rühren zu können.
    »Sie kommen von ihrem Ausflug zurück«, flüsterte Ty, hob sie vom Boden hoch und auf seine Arme. »Zieh dich an.« Als wäre sie eine Puppe, lehnte er sie gegen seine Schulter und begann, die Knöpfe auf dem Rückenteil ihres Kleides zu schließen.
    »Was würde passieren, wenn ich ein Kleid trüge, was die Knöpfe vorne hat?« murmelte sie mit heiserer Stimme.
    »Erhalte mir meinen Verstand und dir die Unschuld und bringe mich nicht noch mehr in Versuchung, als du bereits getan hast. Und jetzt steh auf und versuche diesen benebelten Ausdruck aus deinem Gesicht zu verdrängen. Sie kommen!«
    »Ja, Tynan«, sagte sie und erlaubte, daß er sie um die Taille faßte und auf die Beine stellte.

Kapitel 10
    Chris und Ty wurden von der Menge der zurückkehrenden jungen Leute mitgerissen. Überall regte sich der Wunsch, sich zu bewegen, noch etwas zu essen, Spiele zu veranstalten. Die Frauen nahmen Chris in Beschlag, um sie über die Storys auszufragen, die sie geschrieben hatte, und ließen Tynan bei den Männern und Jungen zurück - die nun wiederum Ty bestürmten, ihnen von seinen vielen Revolverduellen zu erzählen.
    Chris und die Frauen verstanden sich prächtig. Die Frauen vertrauten ihrem Urteilsvermögen so sehr, daß sie bereit waren, einen Mann, von dem sie überzeugt gewesen waren, daß er ein Bösewicht sei, nun mit ganz anderen Augen zu betrachten. Eine der Frauen brachte sogar den Mut auf, Chris zu fragen, wie denn eines dieser übelbeleumdeten Häuser von innen aussähe, und Chris genoß es, die Frauen mit Geschichten von den roten Tapeten, den auf Hochglanz gebrachten Messinglampen und den Mädchen zu unterhalten, die furchtbar gelangweilt herumsaßen. Sie lachten alle, als der Schuß fiel.
    Chris hoffte, daß sie sich täuschen möge, aber irgendwie war sie auch davon überzeugt, daß Tynan etwas mit dem Revolverschuß, der da eben gefallen war, zu tun hatte.
    Sie raffte ihre Röcke hoch und begann zu laufen, die Frauen folgten ihr dicht auf den Fersen. Auf dem Boden, von Männern umgeben, lag Rory Sayers, eine Derringer in der Hand, während der Blutfleck an seiner Schulter immer größer wurde - und über ihm stand Tynan. Chris blickte Tynan mit ungläubigem Gesicht an.
    »Ich fürchte, ich werde Sie mitnehmen müssen«, sagte ein junger Mann, den Chris mit dem Stern eines Deputy in der Stadt gesehen hatte. »Der Sheriff wird sich mit diesem Fall befassen müssen.«
    Christianas Blick kreuzte sich noch immer mit dem von Tynan, und es dauerte eine Weile, ehe sie die Augen von ihm abwendete und sich umdrehte. Die Gesichter der Frauen, die hinter ihr standen, hatten alle den gleichen »Ich-habe-es-Ihnen-ja-gesagt«-Ausdruck.
    Chris hob wieder die Röcke an, und sie schickte sich an, zu den Tischen zurückzugehen.
    »Chris«, rief Tynan leise hinter ihr her, aber sie drehte sich nicht mehr um.
    An den Tischen begann sie dann die Eßwaren einzupacken. Sie versuchte Ruhe zu bewahren, als die Männer den verletzten Rory auf die Ladefläche eines Fuhrwerks legten und mit ihm zur Stadt zurückfuhren. Sie hörte Rory schreien, daß sie ihn noch umbringen würden, und zwischendurch schrie er, daß er Tynan umbringen wolle, und daraus schloß sie, daß er diese Geschichte wohl lebend überstehen würde.
    Ein paar Minuten später kam Tynan an ihr vorbei und blieb ein paar Schritte von ihr entfernt stehen; doch sie drehte sich wieder nicht um, sondern beeilte sich noch mehr als bisher, die Tische abzuräumen.
    Die Frauen kamen herbei, um ihr dabei zu helfen. Sie arbeiteten alle, ohne einen Ton zu sagen. Die Frauen schickten ihr nur hin und wieder durch halbgesenkte Wimpern einen Blick zu,

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