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Die Verfuehrung Des Ritters

Die Verfuehrung Des Ritters

Titel: Die Verfuehrung Des Ritters Kostenlos Bücher Online Lesen
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Bemerkung folgte, ließ ihn für eine Weile verstummen. Er blickte sich missmutig um. Diesen Männern hätte er sein Leben anvertraut. Aber keinem von ihnen konnte er diese Geschichte anvertrauen. Sie würden sie zu etwas machen, was sie nicht war. Und dann hätten sie eine Menge Spaß damit. Genau das passierte gerade.
    Die Männer schlugen einander auf den Rücken, hoben ihre Krüge und brachten einige derbe Trinksprüche aus. Griffyns Stellvertreter Alexander beobachtete ihn stumm. Er war der Einzige, der sich der allgemeinen Erheiterung nicht anschloss.
    Griffyn begegnete seinem Blick und zuckte mit den Schultern. Alex schüttelte den Kopf und nahm einen Schluck Ale. Die anderen rissen ausgelassen ihre Witze.
    Herve Fairess, ein angevinischer Ritter mit einem ziemlich üblen Sinn für Humor, musste so heftig lachen, dass seine Augen tränten und seine geröteten Wangen sich blähten. Und auch der
    »Gastwirt« und seine »Frau«, bei denen es sieh in Wahrheit um einen normannischen Ritter und eine junge Witwe handelte, die mit jeder Armee sympathisieren würde, die den König vom Thron stieß, der einst ihren Mann hatte umbringen lassen, hatten keine großen Skrupel, ihrer Erheiterung freien Lauf zu lassen. Sie saßen im Schatten und lachten schreiend. Sie klammerten sich aneinander, als müssten sie ertrinken. Griffyn warf seinen Männern einen finsteren Blick zu, doch keiner von ihnen bemerkte es.
    Schließlich räusperte er sich. Sofort wurde es totenstill.
    »Wie ich bereits sagte, sie schwebte in Gefahr.«
    »In größerer Gefahr schweben wir alle, falls d'Endshire sich auf die Suche nach dem Ritter macht, der wie ein Geist aus dem Nichts aufgetaucht ist und ihm seine Braut entrissen hat«, bemerkte Herve Fairess.
    »Das stimmt.« Alex' Stimme drang leise und ruhig aus dem Hintergrund.
    Griffyn schüttelte den Kopf. »Wir brechen morgen früh von hier auf, und in zwei Tagen werden wir England verlassen. Am Morgen darauf werden wir schon in der Normandie sein, und Endshire kann uns nichts mehr anhaben. Außerdem«, fügte er hinzu und schnaubte ungeduldig, »war sie nicht seine Braut.«
    Das rief erneutes Gelächter hervor. Alex hob die Stimme, um das Lachen zu übertönen. »Sie war vielleicht nicht seine Braut, aber was heißt das schon, Pagan?
    Jetzt ist sie in unserem Lager. Was ist, wenn sie entdeckt, wer wir sind? Oder was wir vorhaben ?«
    »Das wird sie nicht. Wenn sie morgen früh aufwacht, wird sie feststellen, dass das Gasthaus verlassen ist. Und sie wird sich danach auf den Weg zum Kloster St. Alban machen.« Er blickte sich um und schüttelte enttäuscht den Kopf. »Wir müssen nur eine Nacht mit dieser Frau in unserer Mitte überstehen. Schaffen wir denn nicht einmal etwas so Einfaches?«
    Als die Männer wieder lachten, schüttelte er angewidert den Kopf und zog sich in den hinteren Teil der Halle zurück, wo Alex an einem Tisch saß.
    Er ließ sich auf die gegenüberliegende Bank fallen. »Hast du mir auch noch etwas zu sagen?«, fragte er knapp.
    »Also, wenn du so fragst...«
    »Das dachte ich mir«, murmelte er.
    Er schenkte sich aus einem Krug Ale in den Becher, den Alex ihm wortlos zugeschoben hatte. Dann lehnte er sich mit dem Rücken an die Wand. Er öffnete sein Kettenhemd an der Schulter, und das schwere Gewebe fiel nach vorne auf seine Brust. Er stellte einen Fuß auf die Bank, schlang einen Arm um sein Knie und starrte in das Feuer.
    Das Geräusch des Regens, der gegen die Fensterläden und Wände prasselte, klang wie ein leises Rauschen. Das Feuer verströmte Wärme, und in der Halle roch es nach trocknendem Leder, altem Stroh und Rauch. Das Feuer flackerte, und das Murmeln seiner Männer wurde leiser, als einige von ihnen sich zum Schlafen niederlegten.
    Griffyn nahm einen großen Schluck vom lauwarmen Ale, dann wischte er sich mit dem Handrücken über den Mund und schaute zu Alex hinüber. Fragend hob er eine Augenbraue.
    Alex antwortete auf die gleiche Weise, indem er die Brauen hob und dann fragend zur Decke blickte.
    Griffyn zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht, wie ich es noch deutlicher sagen kann. Morgen früh werde ich sie fortbringen, und dann sind wir hier fertig.«
    Alex fuhr mit einem Finger über den nassen Ring aus Ale, den der Krug auf der Tischplatte hinterlassen hatte. »Wir sind wirklich fertig?«
    »Es ist nicht das erste Mal, dass ich einer Frau begegne, Alex. Außerdem«, fügte er verärgert hinzu, »habe ich nur meinen Ritterschwur erfüllt. Und ich

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