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Die vergessene Frau

Die vergessene Frau

Titel: Die vergessene Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tara Hayland
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seinem Stuhl zurück und betrachtete Cara eindringlich.
    »Also«, brummte er, »wie wär’s, wenn du mir etwas über dich erzählst?«
    »Was möchtest du denn wissen?« Cara wurde augenblicklich vorsichtig. Der Abend entwickelte sich gefährlich in Richtung Rendezvous.
    »Irgendwas … Persönliches. Du bist so was wie ein wandelndes Mysterium in der Redaktion. Du sprichst nie über deine Freunde oder deine Familie.«
    »Da gibt es nicht viel zu erzählen.«
    »Vergiss es. Das hier ist kein Verhör. Ich versuche nur Konversation zu machen. Wir werden noch – wie lange? – mindestens eine Stunde hier sitzen. Da kannst du mir doch wenigstens erzählen …« Er zögerte, als versuche er zu entscheiden, was er wirklich wissen wollte. »Erzähl mir einfach, woher du kommst«, schloss er dann.
    Also erzählte sie es ihm. Natürlich nicht die ganze Wahrheit; wer ihre Mutter wirklich gewesen war, verschwieg sie. Aber sie gab ihm eine gekürzte Version ihrer Vergangenheit, wobei sie sich so eng wie möglich an die Fakten hielt – dass ihre Eltern gestorben seien, als sie noch ein Kind war, dass sie bei ihrer Großmutter in Irland gelebt hatte, dass sie danach ins Waisenhaus gekommen und von dort zu Annie Connolly geflohen war, die sie als Freundin ihrer Familie bezeichnete.
    »Aha.« Er nickte vielsagend, als sie schließlich verstummte. »Das erklärt es.«
    »Das erklärt was?«
    »Dass du so zäh bist. Du musstest es sein.«
    »Bin ich das?«
    »O ja.« Seine dunklen Augen funkelten. »Wenigstens für ein Mädchen.«
    Cara ballte die Faust und boxte ihn gegen den Arm. »He!«, protestierte sie.
    Während sie erzählt hatte, war das Essen aufgetragen worden, und sie hatte es über ihrer Geschichte geschafft, alles aufzuessen. Jetzt nickte sie zu ihrem leeren Teller hin.
    »Das war gut.«
    »Ich weiß, wo man gut isst.« Er deutete auf ihr leeres Glas. »Noch etwas zu trinken?«
    »Warum nicht?« Aber noch während sie das sagte, musste sie sich ein Gähnen verkneifen.
    Jake bemerkte es und grinste. »Andererseits sollten wir das vielleicht lieber lassen. Es ist schon spät, und du bist müde. Ich werde dich lieber heimbringen.«
    Auf der Fahrt zu ihrer Wohnung schwiegen sie und hingen beide ihren Gedanken nach. Irgendwann unterwegs döste Cara ein, denn als sie vor ihrer Wohnung hielten, stellte Jake fest, dass sie tief und fest schlief. Er sah sie lange an.
    »Cara?«, fragte er schließlich leise, um sie nicht zu erschrecken. Als sie sich nicht rührte, legte er die Hand auf ihre Wange und flüsterte, diesmal etwas lauter: »Aufwachen, Cara.«
    Cara rührte sich im Schlaf und hörte jemanden ihren Namen flüstern. Sie spürte etwas Warmes an ihrem Gesicht und schmiegte sich dagegen. Mit einem zufriedenen Seufzen schlug sie die Augen auf.
    Sie brauchte eine Sekunde, um sich zu orientieren – dass sie in Jakes Wagen saß, der inzwischen vor ihrer Wohnung stand, dass er sich zu ihr herübergebeugt hatte und sie zu wecken versuchte und dass sie sich gegen seine Hand gekuschelt hatte.
    »O Gott, das tut mir leid.« Verlegen, dass sie sich so verraten hatte, legte sie die Hand auf ihre gerötete Wange. Aber Jake schien das gar nicht zu stören.
    »Mach dir deswegen keine Sorgen.« Sie sah im Licht der nahen Laterne, wie er sie anlächelte. »Ich habe den Abend wirklich genossen.« Er räusperte sich, und in diesem Moment wusste sie, was er gleich sagen würde. »Weißt du, Cara …«
    »Tu das nicht«, fiel sie ihm ins Wort. Sie sagte es ganz leise, doch es war nicht zu überhören, wie wichtig ihr das war.
    Jake schaute sie entgeistert an. »Was denn?«
    Sie sah ihn still und mit flehentlichem Blick an. »Sag nicht, was du jetzt sagen willst.«
    »Was denn? Dass ich es schön fände, wenn wir das öfter machen würden?«
    Sie schloss die Augen. »Ich habe dir doch gesagt, du sollst das nicht sagen.«
    »Warum nicht? Was hast du für ein Problem damit?«
    »Du bist mein Chef«, sagte sie nur.
    Jake schaute sie verwirrt an. »Und?«
    »Wie wird es aussehen, wenn du mich beförderst? Jeder wird annehmen, dass du deine Freundin bevorzugst.«
    »Ach was«, schnaubte Jake. »Jeder weiß, dass du es verdient hast, Reporterin zu werden.«
    »Vielleicht, aber trotzdem wird es Klatsch geben. Und manche werden mir den Erfolg neiden und mit dem Finger auf mich zeigen. Das könnte sich auf meine Arbeit auswirken. Und wenn Neil davon erfährt« – verwies sie auf den Herausgeber des Chronicle –, »wird er verlangen, dass einer von

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