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Die Vergessene Welt

Die Vergessene Welt

Titel: Die Vergessene Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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berichtet
    hat, sind unsere Kameras bei einem Überfall auf unser Lager
    von den Affenmenschen zertrampelt worden. Die meisten
    unserer Negative sind dabei kaputt gegangen.«
    Pfiffe und höhnisches Gelächter aus den hinteren
    Sitzreihen.
    »Ich sprach eben von den Affenmenschen«, fuhr Professor
    Challenger unbeirrt fort, »und muß feststellen, daß mich die
    Geräusche, die hier an mein Ohr dringen, lebhaft an diese
    entwicklungsgeschichtlich interessanten Kreaturen erinnern.«
    Gelächter.
    Eine Stimme: »Noch so’n Witz.«
    »Trotz der Zerstörung so vieler unersetzlicher Negative
    befindet sich noch eine stattliche Anzahl von beweiskräftigen
    Fotografien in unserem Besitz. Will vielleicht wieder jemand
    behaupten, daß sie gefälscht sind?«
    Eine Stimme: »Ja!«
    Es folgte lautes Gegröle. Mehrere Personen wurden aus dem
    Saal gewiesen.
    »Die Negative sind von Sachverständigen geprüft worden«,
    fuhr Professor Challenger fort, »mit ihnen erschöpft sich
    jedoch nicht das Beweismaterial, das wir vorlegen können. Wie
    bereits erwähnt, war es uns durch den Abstieg an einem Seil
    nicht möglich, sperrige Gegenstände mitzunehmen. Professor
    Summerlee allerdings war nicht davon abzuhalten, seine Käfer-
    und Schmetterlingssammlung abzuseilen. Die zahlreichen
    neuen Arten dieser Sammlung, sind die vielleicht kein
    Beweis?«
    Mehrere Stimmen: »Nein, absolut nicht! Wer behauptet
    das?«
    Dr. Illingworth stand auf: »Wir stehen auf dem Standpunkt,
    daß eine solche Sammlung auch an jedem x-beliebigen Ort
    zusammengestellt worden sein kann.«
    Applaus.
    Professor Challenger: »Ihr Name, werter Dr. Illingworth, ist
    zwar unbekannt, dennoch verneige ich mich vor Ihrer
    wissenschaftlichen Autorität. Ich lasse also die Fotografien
    und die Insektensammlung beiseite und komme zu
    verschiedenen klar umrissenen Erkenntnissen, die wir zu
    Problemen gewannen, die nie zuvor Aufklärung gefunden
    haben. Beispielsweise sind die Lebensgewohnheiten des
    Pterodactylus …«
    Eine Stimme: »Quatsch!«
    Lautes Gelächter.
    »Die Lebensgewohnheiten des Pterodactylus«, wiederholte
    Professor Challenger unbeirrt, »sind besonders aufschlußreich.
    Ich habe ein Bild dieser Kreatur in der Brieftasche und kann
    Sie anhand dieses Bildes davon überzeugen …«
    Dr. Illingworth: »Anhand von Bildern lassen wir uns nicht
    überzeugen.«
    Professor Challenger: »Heißt das, daß Sie ein lebendes
    Exemplar sehen wollen?«
    Dr. Illingworth: »Jawohl, das heißt es.«
    Professor Challenger: »Und das akzeptieren Sie dann als
    stichhaltigen Beweis?«
    Dr. Illingworth, lachend: »Aber natürlich.«
    Jetzt bahnte sich die Sensation des Abends an – eine
    dramatische Zuspitzung, für die es in der Geschichte
    wissenschaftlicher Tagungen keine Parallele gibt. Professor
    Challenger gab mit der Hand ein Zeichen. Unverzüglich sah
    man unseren Mitarbeiter, Mr. E. D. Malone, sich erheben und
    zum Hintergrund des Podiums gehen. Einen Augenblick später
    kam er in Begleitung eines riesigen Negers wieder nach vorn.
    Die beiden schleppten gemeinsam eine große rechteckige Kiste
    an und setzten sie behutsam vor dem Stuhl des Professors ab.
    Jeglicher Laut im Saal erstarb, und jeder stand im Banne des
    Schauspiels, das sich vor aller Augen entwickelte.
    Professor Challenger nahm den Schiebedeckel ab. Er blickte
    in die Kiste hinein, schnalzte mehrmals mit den Fingern, und
    sagte mit lockender Stimme: »Komm schon, mein Kleines!«
    Einen Moment später erschien mit kratzendem, rasselndem
    Geräusch eine unbeschreiblich scheußliche Kreatur und
    hockte sich auf den Rand. Das Gesicht des Untiers glich dem
    wüstesten Wasserspeier, den sich die Phantasie eines
    mittelalterlichen Steinmetzen je ausgedacht haben konnte. Es
    war bösartig und schrecklich, mit zwei Knopfaugen, die wie
    brennende Kohlestücke glühten. Der lange, offene Schnabel
    zeigte eine Doppelreihe haifischartiger Zähne. Die Schultern
    hielt es vorgebeugt. Um den Hals war etwas gewickelt, was wie
    ein schmutziger grauer Schal aussah. Es schien der
    Gottseibeiuns persönlich zu sein, so wie wir ihn uns als Kinder
    vorgestellt haben.
    Es gab Unruhe im Publikum. Jemand schrie. Zwei Damen
    in der ersten Reihe sanken ohnmächtig vom Stuhl. Für einen
    Augenblick bestand die Gefahr einer allgemeinen Panik.
    Professor Challenger hob beschwörend die Arme, um die
    Ruhe wiederherzustellen. Aber gerade mit dieser Bewegung
    erschreckte er das Untier an seiner Seite. Plötzlich entfaltete
    sich der

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