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Die Vergessene Welt

Die Vergessene Welt

Titel: Die Vergessene Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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nicht gefeit. Wir alle hätten wie
    die Motte den Drang, ins Licht zu flattern. Großwildjäger
    tendierten nun einmal dazu, die Rivalen in Jägerlatein zu
    überbieten, und Journalisten seien Sensationsberichten ja
    durchaus nicht abgeneigt, auch wenn die Phantasie dabei den
    Tatsachen gelegentlich etwas nachhelfen müsse. Jedes einzelne
    Mitglied des Komitees habe seine persönlichen Motive, das
    Resultat entsprechend aufzubauschen. Empörte Zwischenrufe.
    §
    Er wolle, fuhr der Redner unbeirrt fort, weiß Gott niemanden
    beleidigen, aber das Beweismaterial für diese wunderlichen
    Geschichten sei doch wirklich recht dürftig. Was läge denn
    schon vor? Einige Fotografien, wobei man sich fragen müsse,
    ob in einem Zeitalter geschicktester Fotomontagen und
    ähnlicher
    Manipulationen
    Fotografien
    überhaupt
    als
    Beweismittel zugelassen werden sollten. Aber, wie dem auch
    sei – einige Fotografien, eine spannende Geschichte über den
    Aufenthalt in einem unbekannten fernen Land und schließlich
    über die Flucht und den Abstieg an einem Seil, wodurch die
    Mitnahme größerer Exemplare ausgeschlossen gewesen sei.
    Recht hübsch ausgedacht, aber nicht überzeugend. Lord
    Roxton habe behauptet, den Schädel eines Phororachus
    mitgebracht zu haben, und diesen Schädel würde er doch zu
    gerne sehen.
    Lord John Roxton empört aufspringend: Will dieser Mensch
    damit sagen, daß ich lüge?
    Zwischenrufe und Tumulte.
    Der Vorsitzende: Ruhe, bitte! Ruhe! Dr. Illingworth, ich
    muß Sie bitten, Ihre Ausführungen zum Abschluß zu bringen
    und die Richtigstellung zu formulieren.
    Dr. Illingworth: Euer Gnaden, ich hätte noch sehr viel zu
    sagen, aber ich beuge mich Ihrem Wunsch. Ich beantrage also,
    daß Professor Summerlee für seinen Vortrag der Dank des
    Zoologischen Instituts ausgesprochen, die Angelegenheit
    jedoch als unbewiesen erachtet und einem größeren und
    vertrauenswürdigeren Prüfungskomitee übergeben werden
    solle.
    Das Durcheinander, das auf diesen Antrag folgte, ist
    schwer zu beschreiben. Ein großer Teil der Zuhörerschaft
    brachte seinen Unwillen über die Verunglimpfung der
    Reisenden durch laute Zwischenrufe zum Ausdruck. Die
    Skeptiker – und es läßt sich nicht bestreiten, daß sie doch recht
    zahlreich waren – wollten den Antrag durchgebracht sehen
    und taten dies ebenfalls lauthals kund. In den hinteren
    Sitzreihen kam es unter den Studenten zu einem
    Handgemenge. Allein dem schlichtenden Einfluß der zahlreich
    anwesenden Damen ist es zu verdanken, daß es zu keinem
    Chaos kam. Zum Erstaunen aller brach der Lärm jedoch
    plötzlich ab, und eine Stille folgte, in der man eine Stecknadel
    hätte fallen hören. Professor Challenger hatte sich von seinem
    Sitz erhoben. Seine Erscheinung und sein Auftreten übten
    einen seltsamen Zwang aus. Als er die Hand hob und um Ruhe
    bat, obwohl es bereits mucksmäuschenstill war, saß das
    Publikum in gespannter Erwartung da.
    »Viele der Anwesenden werden sich erinnern«, sagte
    Professor Challenger, »daß sich während der letzten
    Versammlung ähnlich alberne und unmanierliche Szenen
    abgespielt haben. Damals war Professor Summerlee derjenige,
    der mich am schärfsten angegriffen hat. Er ist inzwischen zwar
    anderer Meinung, wie Sie alle gehört haben, aber seine
    Haltung bei der letzten Versammlung ist eine Tatsache. Heute
    abend habe ich mir nun ähnlich beleidigende, aber noch
    schärfere Äußerungen von der Person anhören müssen, die sich
    soeben gesetzt hat. Obwohl ein erhebliches Maß an
    Selbstverleugnung dazu nötig ist, will ich versuchen, mich auf
    das geistige Niveau dieser Person hinabzubegeben, um den
    letzten Zweifel zu zerstreuen, der noch vorhanden sein mag.
    Professor Summerlee hat zwar in seiner Eigenschaft als Leiter
    des Untersuchungskomitees heute abend den Bericht über
    unsere Reise verlesen, aber ich brauche wohl in diesem Kreis
    nicht zu betonen, daß immer noch ich es gewesen bin, der den
    Anstoß dazu gegeben hat, und jeglicher Erfolg in erster Linie
    mir zuzuschreiben ist. Ich habe die drei Herren sicher an den
    erwähnten Ort geführt, und ich habe sie von der Richtigkeit
    meiner früheren Behauptungen überzeugt. Wir haben die
    Rückreise in der Hoffnung angetreten, daß niemand mehr so
    beschränkt und borniert sein könne, an dem Ergebnis unserer
    Untersuchungen zu zweifeln. Aus früheren Erfahrungen klug
    geworden, bin ich jedoch nicht ohne Beweismaterial
    hierhergekommen. Wie Professor Summerlee schon

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