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Die Vergessene Welt

Die Vergessene Welt

Titel: Die Vergessene Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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seine
    Instruktionen mißachten würden.«
    »Da haben wir uns auf etwas eingelassen«, maulte der
    Professor. »Schon in London ist mir die Angelegenheit nicht
    geheuer vorgekommen, und jetzt, das muß ich schon sagen,
    kommt sie mir erst recht nicht geheuer vor. Wenn in diesem
    Umschlag nicht ganz genaue Angaben stecken, nehme ich den
    nächsten Dampfer nach Para, um die Bolivia noch zu
    erwischen, und fahre nach Hause.
    Ich habe schließlich Wichtigeres zu tun, als in der
    Weltgeschichte herumzuirren und die hirnrissigen Behauptungen
    eines Wahnsinnigen zu widerlegen. Also, wie steht es,
    Roxton?«
    »Es ist soweit«, sagte Lord John. »Einen Tusch, bitte.«
    Er schnitt den Umschlag mit seinem Taschenmesser auf, zog
    ein zusammengefaltetes Blatt Papier heraus, glättete es
    vorsichtig und legte es auf den Tisch.
    Das Blatt war leer.
    Lord John drehte es um. Auch auf der Rückseite nicht ein
    Wort.
    Wir sahen uns schweigend an, bis Professor Summerlee laut
    herauslachte.
    »Das ist allerdings ein offenes Geständnis«, sagte er
    grimmig, als er sich wieder gefangen hatte. »Reicht Ihnen das
    als Beweis, daß der Kerl ein Schwindler ist? Wir sind einem
    hundsgemeinen Betrüger auf den Leim gegangen und können
    uns jetzt zum Gespött machen lassen.«
    »Vielleicht hat er mit unsichtbarer Tinte geschrieben«, sagte
    ich.
    »Das glaube ich nicht«, sagte Lord John und hielt das Blatt
    gegen das Licht. »Es hat keinen Sinn, sich etwas vormachen zu
    wollen, junger Mann. Auf diesem Blatt Papier – dafür lege ich
    die Hand ins Feuer – ist nie ein Wort geschrieben worden.«
    Und genau in dem Moment dröhnte eine Stimme von der
    Veranda zu uns herein.
    »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich mich zu Ihnen
    setze?«
    Wir fuhren herum und trauten unseren Augen nicht, aber da
    stand er im Türrahmen, einen Strohhut mit buntem Band auf
    dem Kopf, die Hände in die Taschen vergraben und die Füße in
    spitzigen Segeltuchschuhen. Er warf den Kopf in den Nacken,
    reckte den Bart nach vorn und blickte uns unter halb gesenkten
    Lidern hervor mit unduldsamen Augen an.
    »Ich fürchte«, sagte Professor Challenger und zog die Uhr
    aus der Tasche, »daß ich ein paar Minuten zu spät gekommen
    bin. Ich hatte nämlich von Anfang an beabsichtigt, vor dem
    angegebenen Termin bei Ihnen zu sein. Daß Sie den Umschlag
    nun doch selbst geöffnet haben, ist ein bedauerliches
    Mißgeschick, an dem ein Stümper von einem Steuermann und
    eine Sandbank schuld sind. Ich nehme an, daß mein verehrter
    Kollege, Professor Summerlee, die Gelegenheit bereits genutzt
    und seine Meinung über mich zum besten gegeben hat – womit
    bewiesen wäre, daß alles auch sein Gutes hat.«
    »Ihr unerwartetes Auftauchen, Sir«, sagte Lord John steif,
    »empfinde ich zwar als Erleichterung, da dadurch unsere
    Mission doch nicht verfrüht zu Ende zu sein scheint, aber ich
    finde Ihre Methoden reichlich ungewöhnlich, um nicht zu
    sagen lächerlich.«
    Professor Challenger ersparte sich eine Antwort, kam herein
    und schüttelte uns der Reihe nach die Hand. Professor
    Summerlee bedachte er sogar mit einer leichten Verbeugung,
    bevor er sich in einen Korbsessel fallen ließ, der unter dem
    beachtlichen Gewicht ächzte und stöhnte.
    »Ist alles vorbereitet?« fragte er.
    »Wir können morgen aufbrechen.«
    »Perfekt- dann werden Sie morgen aufbrechen. Einen
    Marschplan brauchen Sie mittlerweile nicht mehr, weil Sie in
    den Genuß meiner persönlichen Führung kommen werden. Es
    dürfte Sie eigentlich nicht erstaunen, wenn ich Ihnen sage, daß
    ich gleich zu Anfang beschlossen habe, die Expedition
    persönlich zu leiten. Selbst ein Marschplan, in den jeder Busch
    und Strauch eingezeichnet gewesen wären, würde nur ein
    jämmerlicher Ersatz für meine intelligente, wohlbedachte
    Führung sein. Und was diesen kleinen Trick mit dem
    Umschlag anbelangt, so sah ich mich aus dem Grund dazu
    gezwungen, als ich es unter allen Umständen vermeiden
    wollte, die Reise mit Ihnen zusammen über mich ergehen
    lassen zu müssen. Sie hätten ja doch versucht, mich dazu zu
    überreden, mit Ihnen in See zu stechen.«
    »Irrtum!« rief Professor Summerlee prompt. »Ich für meine
    Person hätte nichts dergleichen versucht.«
    Professor Challenger lächelte nachsichtig. »Sie werden
    verstehen, daß es für mich angenehmer war, mich während
    der Reise nicht mit anderen abgeben zu müssen. Ich hielt es für
    ausreichend, erst dann auf der Bildfläche zu erscheinen, wenn
    der entscheidende

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