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Die Vergessene Welt

Die Vergessene Welt

Titel: Die Vergessene Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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Augenblick gekommen war. Und dieser
    Augenblick ist nun gekommen, und Sie sind in sicherer Hand.
    Jetzt können Sie Ihr Ziel nicht mehr verfehlen. Ab sofort
    übernehme ich das Kommando. Ich muß Sie bitten, alle noch
    ausstehenden Vorbereitungen bis zum Einbruch der Dunkelheit
    erledigt zu haben, denn wir brechen morgen zu sehr früher
    Stunde auf. Meine Zeit ist kostbar. In geringerem Maße mag
    das auch auf Ihre Zeit zutreffen, das müssen Sie jedoch selbst
    entscheiden. Ich schlage jedenfalls vor, daß wir die
    Angelegenheit möglichst schnell hinter uns bringen. Es dürfte
    schließlich auch in Ihrem Interesse liegen, das Phänomen mit
    eigenen Augen zu sehen, das Sie hierhergelockt hat.«
    §
    Lord John Roxton hatte die Esmeralda, ein großes
    Dampfboot, gemietet, das uns stromaufwärts tragen sollte. Was
    das Klima anbetrifft, so war es wesentlich, welche Jahreszeit
    wir für unsere Expedition wählten. Die Temperatur bewegt sich
    im Sommer wie im Winter zwischen fünfundvierzig und
    sechzig Grad, ohne wahrnehmbaren Unterschied in der Hitze.
    Mit der Feuchtigkeit verhält es sich allerdings anders. Die
    Regenzeit dauert von Dezember bis Mai, und während dieser
    Zeit steigt der Fluß langsam bis fünfzehn Meter über den
    Niedrigwasserstand. Er überflutet die Ufer, dehnt sich in großen
    Lagunen über ungeheure Landflächen aus und bildet einen
    riesigen, Gapo genannten Bezirk, der größtenteils für eine
    Durchquerung zu Fuß zu sumpfig und für Bootsfahrten zu
    seicht ist. Etwa im Juni beginnt das Wasser zu fallen und
    erreicht seinen tiefsten Stand im Oktober oder November. So
    fiel also unsere Expedition in den Beginn der Trockenheit, als
    der große Strom und seine Nebenflüsse mehr oder weniger
    normal mittleres Wasser führten.
    Die Strömung des Flusses ist nur gering, da das Gefälle
    nicht mehr als acht Zoll pro Meile beträgt. Kein Strom könnte
    für die Schiffahrt besser geeignet sein, denn der
    vorherrschende Wind bläst von Südost, so daß Segelboote
    ohne Unterbrechung bis zur peruanischen Küste fahren und
    sich dann von der Strömung zurücktreiben lassen können.
    Das träge Dahinfließen des Stromes war für die
    ausgezeichneten Maschinen der Esmeralda kein merkliches
    Hindernis. Wir kamen schnell voran. Drei Tage lang fuhren wir
    nordwestwärts einen Strom hinauf, der, tausend Meilen von
    seiner Mündung entfernt, noch so breit war, daß von der Mitte
    aus beide Ufer nur als Schatten am Horizont wahrnehmbar
    waren. Am vierten Tag nach unserer Abreise aus Manaos
    bogen wir in einen Nebenfluß ein, der an seiner Mündung nur
    wenig schmaler ist als der Amazonas, sich jedoch rasch
    verengt.
    Nach einer Fahrt von weiteren zwei Tagen kamen wir zu
    einem Indianerdorf. Professor Challenger bestand darauf, an
    Land zu gehen und die Esmeralda nach Manaos
    zurückzuschicken. Wir würden nun bald an Stromschnellen
    kommen, erklärte er, die eine weitere Benutzung des Schiffes
    unmöglich machten. Leise fügte er noch hinzu, daß wir uns
    jetzt dem Zugang zum unbekannten Lande näherten. Je
    weniger Menschen wir ins Vertrauen zögen, desto besser sei es.
    Er ließ sich auch von jedem von uns das Ehrenwort geben, daß
    wir nichts sagen oder schreiben würden, was irgendeinen
    konkreten Anhaltspunkt für unsere Reiseroute geben könnte.
    Das ist der Grund, weswegen ich in meinen
    Aufzeichnungen jegliche klare Ortsangabe vermeiden muß.
    Ich möchte meine Leser schon jetzt darauf vorbereiten, daß ich
    in allen Kartenskizzen oder Diagrammen die Lage der
    einzelnen Punkte zwar im richtigen Verhältnis einzeichnen,
    die
    Himmelsrichtungen
    jedoch
    vorsätzlich
    durcheinanderbringen werde, so daß sie auf keinen Fall als
    Wegweiser zu diesem Land brauchbar sind. Professor
    Challengers Verlangen nach Geheimhaltung mag begründet
    sein oder nicht, uns bleibt jedenfalls keine andere Wahl, als es
    bedingungslos zu akzeptieren. Er wäre eher imstande, die
    Expedition aufzugeben, als die Bedingungen auch nur um
    Haaresbreite zu ändern.
    Am 2. August haben wir somit unser letztes Band zur
    Außenwelt gelöst, der Esmeralda Lebewohl gesagt. Seitdem
    sind zwei Tage vergangen. Von Indianern haben wir zwei
    große Kanus gemietet. Sie sind aus leichtem Material, Häute
    über einem Bambusgerüst. Wir können sie mühelos um jedes
    Hindernis herumtragen. Darin haben wir unsere Sachen
    verladen. Zwei weitere Indianer wurden angeheuert, um uns
    bei der Navigation zu helfen. Wie ich höre, handelt es sich um
    die

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