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Die Vergessene Welt

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Titel: Die Vergessene Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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gleichen – Ataea und Ipetu heißen sie –, die Professor
    Challenger auf seiner ersten Reise begleitet haben. Die
    Aussicht, noch einmal mitgehen zu müssen, schien sie sehr zu
    erschrecken, aber in diesen Gegenden übt der Häuptling
    patriarchalische Gewalt aus. Wenn er einen Handel für gut
    findet, wird der Stammesangehörige nicht lange nach seiner
    Meinung gefragt.
    Und so werden wir morgen ins Ungewisse aufbrechen.
    Diesen Bericht gebe ich einem stromabwärts fahrenden Kanu
    mit. Er ist vielleicht für diejenigen, die an unserem Schicksal
    Anteil nehmen, ein letztes Lebenszeichen. Entsprechend
    unserer Vereinbarung habe ich ihn wieder an Sie adressiert,
    lieber Mr. McArdle, und ich überlasse es ganz Ihrem Urteil,
    Streichungen, Änderungen oder was Ihnen sonst angebracht
    erscheinen mag, daran vorzunehmen.
    Durch Professor Challengers zuversichtliche Art – und aller
    Skepsis Professor Summerlees zum Trotz – bin ich felsenfest
    davon überzeugt, daß unser Expeditionsleiter seine
    Behauptungen beweisen wird und daß wir tatsächlich am
    Vorabend bedeutsamer Erlebnisse stehen.

    #8
    Der erste Ausblick auf die neue Welt
    §
    Unsere Freunde daheim dürfen sich mit uns freuen, denn wir
    sind am Ziel und haben wenigstens bis zu einem gewissen
    Grade feststellen können, daß Professor Challengers
    Behauptungen beweisbar sind. Zwar haben wir bisher das
    Plateau noch nicht zu ersteigen vermocht, aber es liegt vor
    uns, und sogar Professor Summerlee ist inzwischen etwas
    kleinlauter geworden. Das bedeutet nicht etwa, daß er auch nur
    für einen Augenblick zugäbe, sein Rivale könne im Recht sein,
    aber er ist immerhin weniger beharrlich in seinen ewigen
    Einwänden und bewahrt größtenteils ein nachdenkliches
    Schweigen.
    Ich will jedoch der Reihe nach berichten und meine
    Aufzeichnungen dort fortsetzen, wo ich sie abgebrochen habe.
    Wir schicken einen unserer hiesigen Indianer, der sich verletzt
    hat, zurück, und ich vertraue ihm diesen Brief an, wenn auch
    mit
    erheblichen
    Zweifeln,
    ob
    er
    jemals
    seinen
    Bestimmungsort erreichen wird.
    Als ich das letztemal schrieb, waren wir im Begriff, das
    Indianerdorf, bei dem die Esmeralda uns abgesetzt hatte, zu
    verlassen. Ich muß diese Fortsetzung mit einer schlechten
    Nachricht beginnen: Die erste schwere persönliche
    Auseinandersetzung – wenn man von den ständigen Reibereien
    zwischen den beiden Professoren absieht – hat sich an diesem
    Abend ereignet und hätte leicht ein schlimmes Ende nehmen
    können. Ich habe von unserem englisch sprechenden Halbblut,
    Gomez, berichtet, einem tüchtigen Arbeiter und willigen
    Burschen, der aber, wie fast alle diese Leute, äußerst neugierig
    zu sein scheint. An jenem Abend hatte er sich in der Nähe der
    Hütte, in der wir unsere Beratungen abhielten, versteckt. Er
    wurde dabei von Zambo, unserem treuen Neger, erwischt,
    hervorgezerrt und zu uns geschleppt. Gomez riß das Messer aus
    dem Gürtel, aber der kräftige Zambo entwaffnete ihn, bevor er
    zustechen konnte. Die Angelegenheit ist mit Verwarnungen
    einstweilen beigelegt worden, die beiden wurden gezwungen,
    sich die Hand zu reichen, und somit besteht Hoffnung, daß
    sich alles wieder einrenkt.
    Was die Fehden der beiden Gelehrten betrifft, so lassen sie
    an Ausdauer und Bitterkeit nichts zu wünschen übrig. Man
    muß zugeben, daß Challenger sich in höchstem Maße
    herausfordernd benimmt, auf der anderen Seite aber hat
    Summerlee eine überaus spitze Zunge und macht damit alles
    noch viel schlimmer.
    Am vergangenen Abend sagte Challenger zum Beispiel, er
    gehe deshalb so ungern am Ufer der Themse spazieren, weil er
    keine Lust habe, seine letzte Ruhestätte vor Augen zu haben.
    Gemeint hat er damit Westminster Abbey, die Kirche, in der
    viele bedeutende Engländer beigesetzt werden.
    »Ich denke, das Millbank-Gefängnis ist schon längst
    abgerissen«, hatte Professor Summerlee prompt mit einem
    giftigen Lächeln entgegnet.
    Challengers Selbstbewußtsein ist durch nichts zu
    erschüttern, also hat ihn die Antwort auch nicht geärgert.
    »So, so – abgerissen«, sagte er, und das in einem Ton, als
    habe er ein etwas störrisches Kind vor sich.
    Sie sind beide Kinder – der eine ist verknöchert und
    zänkisch, der andere furchteinflößend und tyrannisch. Dabei
    haben beide ein Gehirn, das allen Wissenschaftlern Europas
    größten Respekt einflößt. Verstand, Charakter und Seele –
    wie unterschiedlich diese drei entwickelt sein können, lernt
    man

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