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Die Vergessene Welt

Die Vergessene Welt

Titel: Die Vergessene Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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des Tunnels. Dies
    war eine Sackgasse und war es schon immer gewesen.
    »Macht nichts, meine Freunde«, sagte der unermüdliche
    Challenger. »Mein Versprechen auf einen neuen Ballon gilt
    immer noch.«
    »Sind wir nicht vielleicht in der falschen Höhle?« fragte ich.
    »Nein, junger Mann«, sagte Lord John und zeigte auf das
    Stück Rinde. »Siebzehnte von rechts und zweite von links. Das
    ist einwandfrei die Höhle, die angekreuzt ist.«
    Ich betrachtete das Zeichen und stieß plötzlich einen
    Freudenschrei aus.
    »Ich glaube, ich hab’s! Kommen Sie! Folgen Sie mir!«
    Mit der Fackel in der Hand lief ich den Weg zurück, den wir
    eben gekommen waren.
    »Hier«, sagte ich und deutete auf einige Streichhölzer auf
    dem Boden, »haben wir die Fackeln angezündet.«
    »Stimmt.«
    »Wenn die Zeichnung stimmt, dann teilt sich die Höhle
    nach einem geraden Stück in zwei Arme«, sagte ich. »Wir sind
    im Dunkeln an der Gabelung vorbeigelaufen, weil die Fackeln
    noch nicht brannten. Der längere Arm biegt nach links ab,
    und wir sind rechts gegangen.«
    Es war, wie ich gesagt hatte. Keine dreißig Meter weiter tat
    sich eine große schwarze Öffnung in der Wand vor uns auf.
    Dort entlang liefen wir viele hundert Meter, atemlos vor
    Ungeduld. Endlich sahen wir in dem schwarzen Gewölbe vor
    uns einen dunkelroten Lichtschimmer, eine glühende Fläche,
    die uns den Weg zu versperren schien. Wir hasteten darauf
    zu. Kein Laut, keine Wärme, keine Bewegung ging davon
    aus. Aber immer heller glühte der seltsame leuchtende
    Vorhang vor uns, tauchte die Höhle in silbriges Licht und
    verwandelte den Sand in Diamantenstaub. Je näher wir an die
    große glühende Scheibe herankamen, desto deutlicher
    zeichnete sich ihr Rand ab.
    »Donnerwetter, das ist ja der Mond!« schrie Lord John
    plötzlich. »Wir sind durch! Wir sind durch!«
    Es war tatsächlich der Vollmond, der geradewegs durch die
    Öffnung schien, die auf die Klippen hinausführte. Wir fanden
    nur einen schmalen Spalt, nicht größer als ein Fenster, aber für
    unsere Zwecke genügte er vollkommen. Als wir den Kopf
    hindurchsteckten, sahen wir, daß der Abstieg nicht sehr steil
    war und der ebene Boden nicht allzu tief unter uns lag. Kein
    Wunder, daß wir diese Stelle von unten nicht bemerkt hatten,
    denn die Klippen wölbten sich darüber stark nach außen vor.
    Wir vergewisserten uns, daß wir mit Hilfe unseres Seils einen
    Weg nach unten finden konnten, und kehrten dann
    glückstrahlend zu unserem Lager zurück, um die
    Vorbereitungen für die Abreise am nächsten Abend zu treffen.
    Was wir vorhatten, mußte schnell und heimlich geschehen,
    denn auch in dieser letzten Stunde konnten uns die Indianer
    immer noch an unserem Vorhaben hindern. Unsere Vorräte
    wollten wir zurücklassen, die Gewehre und Patronen natürlich
    mitnehmen. Mit Challengers Sachen hatten wir die meiste
    Mühe. Ein Paket, von dessen Inhalt ich nicht sprechen darf,
    brachte uns schier an den Rand unserer Geduld.
    Der Tag wollte nur sehr langsam vergehen. Bei Einbruch
    der Dunkelheit waren wir fertig. Mit vieler Mühe schafften wir
    unsere Sachen die Treppen hinauf und wandten uns dann
    zurück, um zum Abschied noch einen letzten langen Blick auf
    dieses seltsame Land zu werfen, das bald von Jägern und
    Schatzsuchern überlaufen sein wird, für uns aber immer ein
    Traumland voller Zauber und Romantik bleibt. In diesem Land
    haben wir viel gelitten, viel gewagt und viel gelernt. »Unser
    Land«, wie wir es liebevoll nennen werden. Links von uns der
    warme, rote Feuerschein der bewohnten Höhlen. Am Hang
    unter uns die lachenden und singenden Stimmen der Indianer.
    Gegenüber der weite Bogen der Wälder und in der Mitte
    undeutlich der große See, die Heimat der merkwürdigsten
    Ungeheuer. Während wir so dastanden und diesen Anblick
    zum letztenmal in uns aufnahmen, klang ein hoher,
    wimmernder Schrei durch die Dunkelheit, der Ruf irgendeines
    unheimlichen Tieres – die Stimme des Maple-White-Landes,
    die uns einen Abschiedsgruß zurief.
    Wir drehten uns um und verschwanden in der Höhle, die
    zur Heimat führte. – Zwei Stunden später standen wir mit
    unseren Paketen und all unseren Habseligkeiten am Fuß der
    Klippen. Bis auf den Transport von Challengers Gepäck hatten
    wir keinerlei Schwierigkeiten gehabt. Wir ließen zunächst
    alles an Ort und Stelle liegen und brachen zu Zambos Lager
    auf. Am frühen Morgen kamen wir dort an und sahen zu
    unserer großen Verwunderung ein Dutzend Feuer

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