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Die vergessenen Schwestern (Hackenholts erster Fall) (German Edition)

Die vergessenen Schwestern (Hackenholts erster Fall) (German Edition)

Titel: Die vergessenen Schwestern (Hackenholts erster Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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laute Schnaufen des Anwalts hören, Anette Siebert hielt die ganze Zeit ihren Blick gesenkt.
    »Frau Siebert, in Ihrem ureigensten Interesse sollten Sie sich gut überlegen, ob Sie meine Fragen nicht doch beantworten wollen. Wir könnten ansonsten zu der Annahme kommen, dass Sie in den Mordfall verwickelt sind«, erklärte Hackenholt. »In meinen Augen haben Sie ein absolut stichhaltiges Motiv, Ihren Bruder umzubringen, weil er Ihnen durch einen Datendiebstahl nicht nur die gesamte berufliche Existenz, sondern das ganze Leben zerstört hat.«
    »Ich war es nicht«, flüsterte die Frau. »Ich habe meinen Bruder nicht umgebracht. Auch wenn er es verdient hat.«
    »Warum hat er es verdient?«, bohrte Hackenholt weiter.
    Die Frau schüttelte nur unbestimmt den Kopf.
    »Woher hatte er die Daten?«, versuchte es Hackenholt andersherum.
    Sie zuckte abweisend mit den Schultern.
    »Wissen Sie es nicht, oder wollen Sie uns an Ihrem Wissen nur nicht teilhaben lassen?«
    Nun mischte sich wieder der Anwalt ein: »Meine Mandantin hat Ihre Frage nach dem Mord an ihrem Bruder beantwortet. Sie sagte, dass sie es nicht war. Außerdem war sie an dem fraglichen Abend mit ihrem Mann zu Hause. Sie kann es also gar nicht gewesen sein. Wenn Sie keine anderweitigen Fragen haben, sehen meine Mandantin und ich die Befragung hiermit als beendet an.«
     
    Herrn Runges Vernehmung war in fünf Minuten abgeschlossen: Da er sich auf sein Zeugnisverweigerungsrecht als naher Angehöriger berief, machte er nur Angaben zur Person, zu denen er verpflichtet war und konnte anschließend wieder gehen.
     
    * * *
     
    Während Hackenholt sich mit Frau Siebert und ihrem Anwalt herumschlug, brachen Stellfeldt und Berger zu Günther Degels Wohnung auf. Sie wollte mit ihrem Überraschungsbesuch probieren, ob sie nicht doch noch etwas aus Jürgen Degel herauskitzeln konnten, bevor er am Wochenende nach Brandenburg zurückfuhr und nicht mehr persönlich zur Verfügung stand.
    Sie kamen genau in dem Augenblick zur Haustür, als eine Frau einen Kinderwagen hinausschob. Wie es Stellfeldts Art war, beäugte er das Kind darin freundlich und kitzelte es am Kinn, worauf es vor Freude gluckste.
    »Süße Kleine, die Sie da haben«, meinte er zur Mutter.
    Auch sie lächelte bei der Bemerkung stolz, und ihr bekümmerter Gesichtsausdruck verschwand für ein paar Sekunden. Mit einem Blick auf Bergers Uniform fragte sie dann jedoch erheblich zurückhaltender: »Möchten Sie zu uns?«
    Stellfeldt nickte.
    »Zu mir oder zu meinem Mann?«
    »Sowohl als auch und am besten auch noch zu Ihrem Schwager, aber das muss nicht alles auf einmal sein.«
    »Mein Mann ist in der Zoohandlung, wo sich Jürgen aufhält, weiß ich nicht.«
    »Haben Sie jetzt einen Termin oder könnten wir uns kurz unterhalten?«
    Die Mutter seufzte und hob das Kind aus seinem Wagen. Es streckte sofort seine Hände in Stellfeldts Richtung. Der Ermittler nahm es der Mutter vom Arm und schäkerte mit ihm, während die Frau die Tür aufsperrte, den Kinderwagen wieder im Hausflur abstellte und die Beamten in die Wohnung ließ. Stellfeldt trug die Kleine ins Wohnzimmer, wo Frau Degel dem Kind die warme Jacke auszog und es auf eine Spieldecke am Boden legte.
    »Geht es um Peter Siebert?«, fragte sie schließlich.
    Stellfeldt nickte.
    »Warum wollen Sie dann zu mir? Er war der Freund meines Mannes, nicht meiner.«
    »Wissen Sie«, sagte Stellfeldt, »Ihr Mann hat einen sehr eigenen Blickwinkel. Uns würde aber auch interessieren, was Sie uns aus Ihrer Sicht über die Freundschaft der beiden erzählen können. Zum Beispiel, was Sie von den gemeinsamen Unternehmungen hielten.«
    Sie sah ihn leidgeprüft an. »Ich hatte häufig Krach mit meinem Mann, weil ich es ganz und gar nicht mochte, dass er ständig mit Peter herumzog.«
    »Gab es etwas Bestimmtes, das gegen Herrn Siebert sprach? Mal von seinem gelegentlichen, übermäßigen Alkoholkonsum abgesehen?«
    » Gelegentlichen ? Er hat ständig gesoffen wie ein Loch.« Einen kurzen Moment dachte sie nach, bevor sie weitersprach. »Er war mir nie ganz geheuer. Ich konnte mich einfach nicht mit ihm anfreunden. Peter hat immer so distanziert gewirkt. Ich weiß nicht, wie ich das erklären soll. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass er zu mir nur höflich war, weil ich mit Günther verheiratet bin. Außerdem hatte er nie eine Freundin, mit der wir an den Wochenenden gemeinsam etwas hätten unternehmen können. Aber so etwas kam für die beiden nie in Frage. Andersrum hat

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