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Die vergessenen Schwestern (Hackenholts erster Fall) (German Edition)

Die vergessenen Schwestern (Hackenholts erster Fall) (German Edition)

Titel: Die vergessenen Schwestern (Hackenholts erster Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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heute vor allem um Herrn Sieberts Verhältnis zu Frauen. Uns wurde angedeutet, dass er neben seiner Freundin noch eine weitere Beziehung gehabt haben soll.«
    Müller sah ihn bedauernd an. »Also, da fragen Sie mich jetzt wirklich zu viel. Ich kannte ja schon seine Freundin nur aus seinen Erzählungen. Dass er daneben noch ein Verhältnis gehabt haben soll, ist mir neu. Das hätte er dann geheim gehalten – und Geheimniskrämerei sah Peter nicht ähnlich.«
    Wenn du dich da mal nicht täuschst , dachte Hackenholt und fragte stattdessen. »Wie war das mit den Bedienungen?«
    Müller sah ihn mit verwirrter Miene an. »Was soll denn da gewesen sein? Für die Mädchen hat er sich doch nicht interessiert«, sagte er ratlos. »Warten Sie mal einen Moment.« Er überlegte, wobei er gedankenverloren über seinen Bart strich. »Wenn ich es genau bedenke, dann haben Sie vielleicht doch recht. Jetzt haben Sie mich mit Ihrer ersten Frage völlig durcheinander gebracht. Also, mit den Bedienungen, das stimmt schon. Da gab es einmal eine, mit der Peter ganz gewaltig geflirtet hat, aber ich nehme nicht an, dass er bei dem Mädchen Erfolg hatte. Das war ein recht junges Ding.« Müller dachte wieder nach. Diesmal schien er jedoch mit seinen Gedanken abzuschweifen, denn auch nach ein paar Minuten machte er keine Anstalten, weiter zu reden.
    »Wie lange ist das ungefähr her?«, versuchte Hackenholt ihn wieder zum Thema zurückzuführen.
    Müller schreckte aus seinen Gedanken. »Entschuldigung. Ich habe gerade noch überlegt. Also insgesamt kann ich mich an zwei Bedienungen erinnern, auf die er ein Auge geworfen hat: Die eine hat in dieser Saison zum ersten Mal im Biergarten gearbeitet. Sie war ein junges Ding, Anfang, höchstens Mitte zwanzig. Sie war so ganz anders als die anderen Kellnerinnen. Groß und sehr schlank, mit langen glatten Haaren.«
    Als Müller auf Hackenholts Nachfrage versuchte, das Mädchen genauer zu beschreiben, wurde dem Hauptkommissar klar, dass die junge Frau absolut dem von Siebert bevorzugten Typ entsprach.
    »Aber dann war sie von einer Woche auf die andere plötzlich nicht mehr da.«
    »Einfach so?«, fragte Hackenholt perplex.
    »Ja, eine andere Bedienung sagte uns, dass sie gekündigt hat.«
    »Wie hat die Frau auf Herrn Siebert reagiert?«
    »Gar nicht, soweit ich mich erinnern kann. Sie hat ihn und seine Bemerkungen völlig ignoriert. Hat sich eher abweisend verhalten. Deswegen dachte ich auch überhaupt nicht an sie, als Sie zu Anfang nach einer anderen Beziehung gefragt haben.«
    »Sie meinten gerade, dass es noch eine andere Bedienung gab, die Herrn Siebert gefallen hat?«
    »Ja, das ist richtig, aber die war nur ein einziges Mal da.«
    »Sah sie auch so aus wie die andere Frau, die Sie beschrieben haben?«, wollte Hackenholt wissen.
    »Ja, sie sah ihr verblüffend ähnlich, nur dass sie sicher mehr als zehn Jahre älter war.«
    »Wann war das?«
    »Das ist noch nicht so lange her, vielleicht einen Monat?«
    »Und sie war nur ein einziges Mal da?«
    »Ich habe sie zumindest nicht öfter gesehen.«
    »Wie hat sie auf Herrn Siebert reagiert?«
    »Also, wenn Sie mich jetzt so fragen«, Müller kratzte sich verlegen am Kopf, »dann hat die schon viel mehr in Peters Sinn reagiert und mit ihm geflirtet. Aber so genau habe ich das auch nicht mitbekommen. Es war ja nur das eine Mal.«
     
    * * *
     
    Nachdem Stellfeldt und Berger mit Jürgen Degel fertig waren, fuhren sie zu Christine Mur in die Meuschelstraße.
    »Wollt ihr etwa helfen?«, fragte die Kollegin ungläubig, als sie ihnen die Tür öffnete.
    Stellfeldt grinste sie verlegen an. »Nein, eher im Gegenteil. Habt ihr bei eurer Durchsuchung Videokassetten gefunden?«
    »Ja.« Plötzlich schlug Mur sich mit der Hand gegen die Stirn. »Meinst du, er hat sie aufgenommen?«
    Stellfeldt verstand nicht, was sie meinte.
    »Siebert könnte Frau von Liebscher mit einem Video erpresst haben. Ist es das, was du meinst?«, fragte Mur atemlos.
    »Ähm, nein, das habe ich nicht gemeint, aber es wäre eine Möglichkeit«, gab Stellfeldt zu. »Es ist so: Wir haben gerade von Günther Degels Frau erfahren, dass sie einmal eine Videokassette gefunden hat, von der ihr Mann behauptet hat, dass sie Siebert gehört.«
    »Ja, und?« Mur sah ihn enttäuscht an.
    »Es soll ein Sex-Video gewesen sein.«
    »Als ob es davon nicht Millionen gibt.«
    »Es könnte ein Hardcore-Porno gewesen sein.«
    »Auch das ist nichts Seltenes.«
    »Stimmt, aber ich dachte dennoch, dass wir

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