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Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Titel: Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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und drückte dann gegen die Steintür, die sofort noch oben glitt und den Weg freigab.
    Jarlaxle tippte für die unsichtbaren Wachen (wahrscheinlich
    die riesigen Minotaurussklaven, die Oberin Baenre bevorzugte) grüßend an den Hut, als er den schmalen Korridor dahinter entlangschritt, dessen Wände mehrere Schlitze aufwiesen, hinter denen zweifellos Todeslanzen lauerten.
    Das Innere des Stalagmiten war beleuchtet, so daß Jarlaxle
    stehenbleiben mußte, damit sich seine Augen an das Licht
    anpassen konnten. Dutzende von weiblichen Dunkelelfen liefen hier umher, und ihre Baenre-Uniformen in Silber und Schwarz lagen eng an ihren festen und verlockenden Körpern an. Alle Drowfrauen richteten ihre Blicke auf den Neuankömmling - er Anführer von Bregan D'aerthe galt als guter Fang in Menzoberranzan -, und angesichts der unzüchtigen Art, wie die Frauen ihn musterten, wobei sie kaum einen Blick auf sein Gesicht warfen, mußte sich Jarlaxle ein Lachen verkneifen. Einige männliche Dunkelelfen verabscheuten solche schmachtenden Blicke, aber Jarlaxles Meinung nach verlieh ihm der offenkundige Hunger dieser Frauen nur noch größere Macht.
    Der Söldner ging zu der großen schwarzen Säule im Herzen der runden Zentralkammer. Er tastete über den glatten Marmor und fand die Druckplatte, die einen Abschnitt der gewölbten Wand öffnete.
    Dahinter fand Jarlaxle Dantrag Baenre, den Waffenmeister des Hauses, der sich dort lässig an die Wand lehnte. Jarlaxle erkannte schnell, daß der Kämpfer auf ihn gewartet hatte. Wie sein jüngerer Bruder, so war auch Dantrag hübsch, groß (er erreichte wohl fast sechs Fuß), und schlank, und seine Muskeln waren gut ausgeprägt. Seine Augen waren von einer ungewöhnlichen Bernsteinfarbe, doch änderten sie ihre Farbe nach Rot, wenn er erregt war. Sein weißes Haar hatte er zu einem festen Pferdeschwanz zurückgebunden.
    Als Waffenmeister des Hauses Baenre war er besser für den Kampf ausgestattet als jeder andere Dunkelelfin der Stadt. Dantrags schimmernde schwarze Kettenrüstung glitzerte, als er sich umwandte, wobei sie sich den Konturen seines Körpers so perfekt anpaßte wie eine zweite Haut. In seinem juwelenbesetzten Gürtel steckten zwei Schwerter. Seltsamerweise stammte nur eine dieser Waffen aus Drowfertigung - und Jarlaxle hatte selten ein besseres Schwert gesehen. Die andere Klinge hatte er dem Vernehmen nach einem Oberflächenbewohner abgenommen, und es hieß, daß ihr ein eigener Hunger innewohne und daß sie die Kanten von hartem Stein abrasieren könne, ohne im mindesten stumpf zu werden.
    Der herausgeputzte Kämpfer hob einen Arm, um den Söldner zu grüßen. Dabei zeigte er einen seiner magischen Armschützer, feste Gurte aus einem schwarzen Material, die mit glänzenden Mithrilringen besetzt waren. Dantrag hatte niemals erklärt, welchem Zweck diese Schutzbänder dienten. Einige nahmen an, daß sie magischen Schutz boten. Jarlaxle hatte Dantrag im Kampf gesehen, und solche Verteidigungsbänder waren nicht ungebräuchlich. Was den Söldner jedoch noch mehr erstaunte, war der Umstand, daß Dantrag im Kampf häufiger als jeder seiner Gegner den ersten Schlag tat.
    Jarlaxle war sich seines Verdachts nicht sicher, denn selbst ohne die Armbänder oder andere Magie war Dantrag Baenre einer der besten Kämpfer in Menzoberranzan. Sein größter Rivale war Zaknafein Do'Urden gewesen, der Vater und Mentor von Drizzt. Aber Zaknafein war nun tot, wegen blasphemischer Akte gegen die Spinnenkönigin geopfert worden. Damit blieb als ernstzunehmender Gegner für den gefährlichen Dantrag nur noch Uthegental, der riesige und starke Waffenmeister des Hauses Barrison Del'Armgo, des zweiten Hauses der Stadt. Da er den Stolz der beiden Kämpfer kannte, vermutete Jarlaxle, daß die beiden sich eines Tages im geheimen zu einem Kampf auf Leben und Tod treffen würden, nur um herauszufinden, wer der bessere war.
    Der Gedanke an ein solches Spektakel reizte Jarlaxle, auch
    wenn er einen solch zerstörerischen Stolz nicht verstehen konnte. Viele, die den Söldnerführer im Kampf gesehen hatten, könnten sagen, daß er ein gleichwertiger Gegner für die beiden sei, aber Jarlaxle wollte sich niemals auf eine solche Sache einlassen. Jarlaxle hielt Stolz für eine zu alberne Sache, als daß man für sie kämpfen sollte, insbesondere, wenn man mit solch guten Waffen und Fähigkeiten viel greifbarere Reichtümer erringen konnte. Wie jene Armbänder vielleicht, überlegte er. Oder würden diese legendären

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