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Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Titel: Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Maul«, erklärte er grimmig mit lallender Stimme. Es hatte eine ganze Menge des hochprozentigen Schnapses gebraucht, bis er bereitwillig über diesen Kampf sprechen konnte, die Schlacht mit der Yochlol, den Kampf, der ihn zu Lloth gebracht hatte und von ihr zu Errtu und seinen Jahren der Pein. »Wie eine Maus im Maul der Katze.« Er kicherte leise. »Aber diese Maus konnte zurückschlagen.«
    Sein Blick glitt zu Aegisfang, der ein paar Fuß entfernt auf der Theke lag.
    »Der hübscheste Hammer, den ich je gesehen habe«, meinte Josi Puddles. Er griff vorsichtig danach und schaute forschend Wulfgar an, während seine Hand auf die Waffe zukroch, denn wie all die anderen hatte er kein Interesse daran, den brandgefährlichen Mann zu verärgern.
    Doch Wulfgar, der sonst so eifersüchtig auf Aegisfang Acht gab, der die einzige Verbindung zu seiner Vergangenheit darstellte, schaute nicht einmal hin. Die Erzählung von dem Kampf mit der Yochlol hatte seine Gedanken und sein Herz all die Jahre zurückgeschleudert und hielt ihn gefangen, so dass sich vor seinem inneren Auge erneut die Ereignisse abspielten, die ihn zu einem Leben in der Hölle verdammt hatten.
    »Und wie es wehtat«, sagte er leise und mit schwankender Stimme. Eine Hand fuhr unbewusst die Narbe entlang.
    Arumn stand vor ihm und starrte ihn an, aber obwohl Wulfgars Augen in die des Wirtes schauten, waren sie auf etwas weit, weit Entferntes gerichtet. Arumn stellte dem Mann ein neues Glas hin, doch Wulfgar bemerkte es nicht. Mit einem tiefen und mächtigen Seufzer ließ der Barbar den Kopf zwischen seine gekreuzten Arme sinken und suchte Trost in der Dunkelheit.
    Er spürte eine sanfte, leise Berührung auf seinem nackten Arm und hob den Kopf, um Delly ansehen zu können. Sie nickte Arumn zu und zog dann sacht an Wulfgar, bis er aufstand, so dass sie ihn fortführen konnte.
    Wulfgar erwachte später in dieser Nacht und sah lange, schmale Mondstrahlen, die durch die Schlitze im westlichen Fenster hereinfielen. Er brauchte eine Weile, um sich zu orientieren und zu erkennen, dass dies nicht sein Zimmer war, denn dort gab es keine Fenster.
    Er schaute sich um und dann zu den Decken neben sich, zu der biegsamen Gestalt von Delly, die dort lag und deren Haut in dem schmeichelnden Licht weich und zart aussah.
    Dann fiel es ihm ein. Delly hatte ihn vom Schankraum ins Bett gebracht – nicht in seines, sondern in das ihre – und er erinnerte sich an alles, was sie getan hatten.
    Ängstlich, denn er entsann sich an den nicht sehr zärtlichen Abschied von Catti-brie, streckte er sanft die Hand nach dem Mädchen aus und legte sie an ihren Hals. Er seufzte erleichtert, als er feststellte, dass ihr Puls noch schlug. Dann drehte er sie um und musterte ihren nackten Körper. Nicht auf lüsterne Weise, sondern nur um zu sehen, ob sie Prellungen aufwies, irgendetwas, das darauf hinwies, dass er sie grob behandelt hatte. Ihr Schlaf war ruhig und tief.
    Wulfgar rollte sich an den Rand des Bettes und ließ seine Beine hinunterbaumeln. Er wollte aufstehen, doch das Pochen in seinem Kopf warf ihn beinahe wieder um. Taumelnd kämpfte er um sein Gleichgewicht und torkelte dann zum Fenster hinüber, um dem untergehenden Mond zuzuschauen.
    Catti-brie betrachtete wahrscheinlich denselben Mond, dachte er und wusste irgendwie, dass es stimmte. Nach einer Weile drehte er sich um und schaute wieder zu Delly hinüber, die weich und zusammengerollt zwischen den aufgehäuften Decken lag. Er hatte sie lieben können, ohne dass der Zorn in ihm aufgestiegen war, ohne dass die Erinnerung an die Succubi seine Fäuste vor Wut geballt hatte. Einen Augenblick lang fühlte er sich frei, glaubte, er müsste aus dem Haus stürmen, aus Luskan fortrennen und nach seinen alten Freunden suchen. Er schaute wieder zum Mond hinauf und dachte an Catti-brie und wie wunderbar es wäre, sie in die Arme zu nehmen. Doch dann wurde ihm die Wahrheit bewusst.
    Sein Trinken hatte es ihm erlaubt, eine Wand gegen diese Erinnerungen zu errichten, und hinter diesem Schutzwall war es ihm möglich gewesen, in der Gegenwart und nicht in der Vergangenheit zu leben.
    »Komm wieder ins Bett«, erklang Dellys Stimme hinter ihm, ein sanftes Locken mit dem unterschwelligen Versprechen sinnlicher Genüsse. »Und mach dir keine Sorgen um deinen Hammer«, fügte sie hinzu und drehte den Kopf, so dass Wulfgar ihrem Blick zur gegenüberliegenden Wand folgte, an der Aegisfang lehnte.
    Wulfgar nahm sich eine ganze Weile Zeit, die Frau

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