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Die Verlassenen

Die Verlassenen

Titel: Die Verlassenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Stevens
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Er strich ihr mit der Hand über den Busen, und sie erschauerte. „Wenn der alte Herr wüsste, was du im Schilde führst, würde er dich nie mehr aus den Augen lassen.“
    „Müssen wir jetzt über ihn reden?“ Sie löste sich von ihm. „Du hast gesagt, du hättest eine Überraschung für mich. Wo ist sie?“
    „Alles zu seiner Zeit.“
    Er schien mit seinen Gedanken immer noch woanders zu sein, und ein Gefühl von Beklemmung breitete sich in ihr aus. Die Musik war verstummt, und die Nacht wurde unnatürlich still. Wo waren die Grillen? Die Vögel?
    „Ich mag diesen Ort hier nicht.“
    „Ich dachte, du hättest vor gar nichts Angst“, neckte er sie.
    „Wer sagt denn, dass ich Angst habe?“ Trotzig warf sie den Kopf zurück, doch dann zuckte sie zusammen, weil sie einen Zweig knacken hörte. „Was war das?“
    „Wahrscheinlich jemand von der Party. Entspann dich einfach. Hier ...“ Er zog einen Flachmann aus der Jackentasche und gab ihn ihr. „Trink das.“
    Sie nahm einen großen Schluck, und der hochprozentige Schnaps verbrannte ihre Ängste.
    „Was sind das überhaupt für Leute da hinten? Warum willst du mir nicht sagen, wie sie heißen?“
    „Das ist ein Geheimnis.“
    „Bei dir scheint alles ein Geheimnis zu sein.“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust und zog einen Schmollmund. „Mir kommt das alles irgendwie albern und kindisch vor ... diese heimlichen Treffen auf einem Friedhof.“
    „Aber du wolltest doch unbedingt herkommen.“
    „Kann ich endlich bei der Zeremonie dabei sein?“
    „Oh ja. Und du wirst alles ganz besonders gut sehen können.“
    „Ist das die Überraschung, die du für mich hast?“
    „Pssst. Genug geredet.“
    Seine Hände waren bereits mit der langen Knopfreihe an ihrem Rücken beschäftigt. Als er sie geöffnet hatte, wand sie sich aus dem Kleid heraus und stand vor ihm im Mondlicht. Sie empfand keinerlei Scham, nicht die geringste Verlegenheit. Nur ganz dekadente Begierde.
    Mit einem Finger berührte sie das silberne Medaillon, das er um den Hals trug.
    „Vater hat das gleiche“, murmelte sie, als sie das Symbol erkannte.
    „Jeder, der in Charleston jemand ist, hat so eins.“
    Er zog sie auf den Boden, und sie legte sich auf ihn. Mit dunklen Augen und verschleiertem Blick beugte sie sich vor, um ihn zu küssen, biss ihn sanft in die Unterlippe und glitt dann mit ihrer Zunge über sein Kinn und seinen Adamsapfel. Als sie die Seite seines Halses erreichte, biss sie fester zu.
    „Du kleiner Vampir, du.“ Grob packte er sie an den Schultern. „Ich habe dir doch gesagt, dass du das nicht tun sollst.“
    „Du hast mir viele Dinge gesagt, die ich nicht tun soll. Aber dann genießt du es trotzdem.“
    „Das nicht. Du bist wie ein Tier“, sagte er voller Abscheu. Sie lächelte nur und rollte sich von ihm herunter. Im nächsten Moment packte er ihre Arme und bog sie über den Kopf. „Dir muss man mal eine Lektion erteilen.“
    Sie geriet nicht in Panik. Nicht einmal, als seine Finger ihre Handgelenke immer fester umklammerten und er sich mit seinem ganzen Gewicht auf sie legte.
    Sie verspürte nicht die geringste Angst ... bis sie plötzlich den Sprechgesang hörte ...
    Ein nächtlicher Vogel rief von den Baumwipfeln, und Hayden überlegte, ob er das vielleicht als Omen betrachten sollte. Wo der Nebel sich auflöste, konnte er sehen, dass der Mond einen Hof hatte. Verhängt eure Spiegel und versteckt eure Neugeborenen , dachte er und berührte gedankenverloren das Medaillon, das er um den Hals trug. Kein Tigerauge, aber Silber musste auch genügen. Zum Glück war er nicht besonders abergläubisch. Eine Ironie, wenn man es recht bedachte.
    Trotz des Hofes um den Mond regten sich die Totengeister ganz eindeutig nicht. Seine Ablesungen waren langweilig statisch. Wenn er jetzt nach Hause fuhr, blieben ihm noch ein paar Stunden, um für sein Juraexamen zu büffeln. Damit konnte er sich nicht nur seinen alten Herrn vom Leib halten, sondern auch die Partner in seiner Anwaltskanzlei glücklich machen.
    Er überprüfte seinen elektromagnetischen Strahlungsdetektor noch ein letztes Mal und wollte gerade seine übrige Ausrüstung zusammenpacken, da spürte er es wieder ... so ein seltsames Kräuseln im Nebel. Eisige Kälte wehte über seinen Kopf hinweg, sodass sich ihm die Nackenhaare sträubten. Irgendetwas regte sich doch .
    Und dann nahm er plötzlich aus den Augenwinkeln etwas wahr. Sein Herz begann schneller zu schlagen, und er drehte sich langsam um. Da! Gleich

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