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Die verlorene Koenigin

Die verlorene Koenigin

Titel: Die verlorene Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frewin Jones
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halten es für das Beste«, fügte ihr Vater hinzu. »Du weißt, warum.«
    Tania runzelte die Stirn. »Hört mal, mir ist schon klar, dass ihr nicht wollt, dass ich Evan allein treffe, aber das hier ist kein Date. Wir sind mindestens fünfzehn Leute in der Truppe. Und es ist ja nicht so, dass wir beide uns heimlich davonschleichen, um wild rumzuknutschen.«
    »Du hast immer noch Ausgehverbot«, erwiderte ihre Mutter, und ein scharfer Ton schlich sich in ihre Stimme. »Du weißt, dass du spätestens um neun zu Hause sein musst.« Sie warf einen Blick auf ihre Uhr. »Und jetzt ist es schon fast zehn.«
    »Das glaube ich einfach nicht«, fauchte Tania. »Ihr erlaubt mir also nicht, mit den anderen zu feiern, nur wegen eines blödsinnigen Ausgehverbots?«
    Sie bemerkte, wie Vater und Mutter plötzlich in eine andere Richtung blickten. Beide schauten auf etwas oder jemanden hinter Tanias Schulte r – und ihren versteinerten Mienen war zweifelsfrei zu entnehmen, um wen es sich handelte.
    Tania drehte sich um.
    Tatsächlich: Edric steuerte durch das Gedränge auf sie zu.
    Tania ging ihm ein Stück entgegen, um ihn aufzuhalten. »Kein guter Zeitpunkt«, warnte sie ihn.
    Er warf einen Blick auf ihre Eltern. »Probleme?«, fragte er. »Ich dachte, ich komm kurz vorbei und sag Hallo.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nicht jetzt. Sie haben was dagegen, dass ich mit dir und den anderen in die Pizzeria gehe.«
    »Das ist nicht fair.«
    »Ich weiß, aber ich kann leider nichts dagegen tun«, sagte Tania. »Vergiss nicht, dass wir beide morgen nach Richmond fahren. Ich will jetzt mit meinen Eltern keinen Streit vom Zaun brechen. Das ist es nicht wert.«
    Edric zögerte.
    »Bitte!«, sagte sie und drückte ihre Hand gegen seine Brust. »Geh einfach. Sag den anderen, ich hätte furchtbare Kopfschmerzen.«
    Edric warf einen letzten traurigen Blick auf Tanias Eltern, ehe er sich zurückzog. Tania holte tief Luft, dann drehte sie sich um und kehrte zu ihren wartenden Eltern zurück.
    »Okay«, meinte Tania kühl. »Ihr habt gewonnen. Gehen wir.«
    Tania marschierte vor den beiden den Gang entlang. Auf dem Weg zum Wagen setzte sie ein gespieltes Lächeln auf, wann immer ihr jemand begegnete.
    Sie kletterte in den Fond und saß steif und angespannt da, während ihre Mutter und ihr Vater vorne einstiegen.
    Ihre Mutter drehte sich zu ihr um. »Es tut mir sehr leid, wenn wir dich verärgert haben«, sagte sie. »Aber du warst damit einverstanden, den Jungen außerhalb der Schule nicht zu sehen.«
    »Ja«, sagte Tania scharf. »War ich. Und?«
    »Also bitte«, sagte ihre Mutter. »Ich habe doch mitbekommen, wie du dich damals wegen ihm aufgeführt hast. Wenigstens hast du in den nächsten paar Wochen keine Gelegenheit, ihn zu treffen, jetzt, da das Schulhalbjahr vorbei ist. Und wenn du aus Florida zurück bist, hast du vielleicht schon ganz andere Pläne.«
    »Was soll das heißen?«, fragte Tania.
    »Es heißt, dass du ganz offensichtlich noch nicht über Evan hinweg bist«, sagte ihre Mutter.
    »Kommt, wir wollen nicht streiten«, meinte ihr Vater. »Es war so ein toller Aben d – machen wir ihn nicht kaputt.«
    »Also, ich bin’s nicht, die ihn kaputtmacht«, sagte Tania.
    Den Rest der Fahrt über herrschte angespanntes Schweigen. Tania wollte nur nach Hause und weg von ihren Eltern, denn sie fürchtete, dass ihr eine Bemerkung herausrutschen könnte, die sie später vielleicht bereuen würde.
    Sie waren schon fast zu Hause, als ihre Mutter sagte: »Ich werde mich nicht dafür entschuldigen, dass ich dir den Umgang mit diesem Jungen verbiete.«
    »Warum bist du so?« Tania war selbst erstaunt, wie schrill ihre Stimme auf einmal klang.
    »Ich bin so, weil du ganz offensichtlich bis über beide Ohren in ihn verknallt bist, Anita«, sagte ihre Mutter. »Und bis du ihn dir aus dem Kopf geschlagen hast, ist es unsere elterliche Pflicht zu verhindern, dass du seinetwegen noch mehr Dummheiten machst.«
    »Sag nicht ›Anita‹ zu mir. Ich heiße Tania.«
    »Dann hör mir gut zu, Tania. Tatsache ist, du bist noch immer ein Kind, und solange du unter unserem Dach lebst, hast du dich an unsere Regeln zu halten.«
    M r Palmer fuhr an den Randstein und stellte den Motor ab. Kochend vor Wut stieß Tania die Autotür auf. »Ich bin kein Kind mehr«, schrie sie. Mühsam kletterte sie aus dem Wagen, stellte sich auf den Bürgersteig und funkelte ihre Mutter zornig an. »Meine Güte, weißt du denn nicht, wer ich bin?«
    Ihre Mutter öffnete ebenfalls ihre

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