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Die verlorene Koenigin

Die verlorene Koenigin

Titel: Die verlorene Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frewin Jones
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Schwert auf die Stelle niedersauste, an der sie eben noch gestanden hatten.
    Tania sah, dass Zara gerade in einen der Flure floh, die vom Empfangsbereich abzweigten. Sancha war bei ihr und Cordelia folgte in geringem Abstand.
    »Bring sie hier raus!«, rief Edric Tania zu, ließ ihren Arm los und drehte sich zu den herannahenden Reitern um. Er stürzte mit dem Schwert auf den ersten Ritter zu. Mit einem wütenden Knurren wehrte dieser den Hieb ab.
    Doch noch während er versuchte, Edric das Schwert aus der Hand zu schlagen, brach sein Pferd aus, lief unter eine Treppe, und der Ritter wurde aus dem Sattel geworfen. Der Kopf des Tiers wurde von den Zügeln, die der gestürzte Ritter noch in der Hand hielt, heftig herumgerissen. Das Pferd strauchelte und fiel hin.
    Die anderen beiden Pferde prallten gegen das gestürzte Tier, und es entstand ein heilloses Durcheinander, in dem Pferde und Ritter sich verzweifelt mühten, einen Sturz zu vermeiden.
    Tania nutzte diese kostbaren Sekunden allgemeiner Verwirrung und schob rasch eine Schwingtür auf und gab den anderen ein Zeichen, die sofort hinter ihr herstürzten. Zuerst kamen Zara und Sancha, dann Cordelia und als Letzter Edric. Tania und Edric knallten die Tür hinter sich zu, aber es gab weder Riegel noch Schloss. Edric suchte fieberhaft nach einem Gegenstand, um die Tür zu blockieren.
    Sie standen auf dem Absatz einer gewundenen Treppe. Auf der einen Seite entdeckte Tania plötzlich einen Lift mit offener Tür.
    »Hier rein!«, schrie sie und ihre Schwestern rannten hinter ihr her. »Edric! Schnell!« Er sprintete auf sie zu und schlüpfte gerade noch durch die Tür, ehe diese sich schloss.
    Tania drückte auf den untersten Knopf und der Aufzug setzte sich in Bewegung. Sie nahm an, dass es sicherer war, abwärts zu fahren als aufwärts. Unten gab es vielleicht einen Weg nach draußen, oben hingegen würden sie wahrscheinlich im Gebäude gefangen sein.
    Sie fuhren drei Stockwerke hinab, ehe der Aufzug sachte zum Stehen kam und die Tür sich öffnete. Sie befanden sich in einer großen Tiefgarage mit niedriger Decke, die von viereckigen Betonsäulen getragen wurde.
    Der Raum wurde von gelbem Neonlicht erhellt, aber durch die vielen Reihen parkender Autos konnten sie an der Rampe am anderen Ende fahles Sonnenlicht schimmern sehen.
    Sie eilten auf die Rampe zu. Dort angekommen, merkten sie jedoch, dass die Ausfahrt durch ein Stahlgitter blockiert war. Edric führte sie zu einem schmalen Durchgang und einer Steintreppe. Durch eine weitere Tür gelangten sie in eine Gasse, die an einem schmiedeeisernen Tor endete.
    »Sind sie uns noch auf den Fersen?«, stieß Zara hervor und blickte sich forschend um.
    »Noch nicht«, sagte Cordelia außer Atem. »Doch wir müssen noch weiter weg von hier, bevor wir in Sicherheit sind.«
    Edric rüttelte am schwarzen Tor, das mit einem Vorhängeschloss abgesperrt war. »Wir müssen hier drüberklettern«, sagte er. Er sprang am Tor hoch, zog sich hinauf und setzte sich rittlings obendrauf. Dann reichte er Cordelia seine Hand, die auf diese Weise auf die andere Seite gelangte.
    Es dauerte nicht lange, bis alle Prinzessinnen auf der anderen Seite des Tors auf dem Bürgersteig angekommen waren. Tania hatte keine Ahnung, wo genau sie sich befanden, aber die Spenser Road war es mit Sicherheit nicht. Vermutlich waren sie auf der abgelegenen Seite des Forums herausgekommen. Von hier aus würde es ein Kinderspiel sein, zurück zu den großen Hauptstraßen zu finden und dann die nächstbeste U-Bahn nach Hause zu nehmen.
    Sancha lehnte benommen an der Wand.
    »Alles in Ordnung?«, erkundigte sich Tania und legte ihr den Arm um die Schultern. »Was hast du herausgefunden, bevor die Ritter kamen?«
    »Mir fehlt nichts«, antwortete Sancha. »Es ist mir gelungen etwas herauszufinden, bevor die Hölle losbrach.«
    Die anderen hielten inne und blickten Sancha erwartungsvoll an.
    »Was hast du herausbekommen?«, fragte Zara leise.
    »Alles, was wir wissen müssen«, sagte Sancha. »Ich habe erfahren, wo unsere Mutter lebt!«

XIX
    D er Sommernachmittag war in einen warmen, schattigen Abend übergegangen. Der wolkenlose Himmel erschien graublau marmoriert und glänzte wie Wasser, in dem sich ein Schild aus aufgerautem Stahl spiegelt. Tania, Edric und die Prinzessinnen standen im Schatten einer lang gezogenen Ziegelmauer und blickten auf einen Gebäudekomplex aus vierstöckigen Häusern jenseits der Straße. Die Gebäude standen etwas zurückgesetzt und

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