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Die verlorene Koenigin

Die verlorene Koenigin

Titel: Die verlorene Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frewin Jones
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Mariner?«
    »Ja.«
    Tanias Mund war plötzlich wie ausgetrocknet. »Ich bin’s, Tani a …«, krächzte sie. Sie ging näher an das Mikrofon heran. »Hier ist Tania .«
    Keine Antwort.
    Sie schaute die anderen an. »Ich bin mir nicht siche r …«
    Plötzlich summte der Türöffner und Edric drückte die Tür auf. Er ging voran, gefolgt von Cordelia, Zara und Sancha. Tania bildete das Schlusslicht, sie konnte immer noch nicht fassen, dass all dies wirklich geschah. Hinter ihr fiel die Tür mit einem Klicken ins Schloss.
    Sie standen in einer strahlend weißen Eingangshalle, von der rechts und links zahlreiche Gänge abzweigten. Auf der einen Seite war eine Treppe, die zu den oberen Stockwerken führte. In der Halle war ein Schild angebracht, auf dem sich ein Lageplan des Gebäudes befand. Die Wohnung Nummer sieben lag im vierten Stock.
    Direkt vor ihnen befand sich ein Lift. Als Edric auf den Knopf drückte, leuchtete über dem Aufzug ein weißes Dreieck auf. Wenig später öffnete sich die Metalltür und alle fünf traten nacheinander ein.
    Tania drückte auf die Vier und die Tür schloss sich. Sie mied die Blicke der anderen. Alle waren schweigsam und schienen ihren eigenen Gedanken nachzuhängen. So als hätten sie Angst davor, ihre Hoffnung laut auszusprechen und dadurch alles zu verderben.
    Der Aufzug hielt an. Die Spannung war unerträglich. Die Tür glitt auf.
    Eine Frau stand dem Lift gegenüber. Sie war barfuß, trug eine limonengrüne Bluse und einen knielangen grünen Kostümrock. Das gelockte rote Haar war hochgesteckt. Sie hatte die Hände wie zum Gebet erhoben, dadurch war ein Teil ihres Gesichts verborgen. Dennoch sah man über ihren langen, eleganten Fingern fein geformte Wangenknochen und große grüne Augen. Ihr Blick war erwartungsvoll und skeptisch zugleich. Als könne sie ihren Augen nicht trauen und fürchtete sich vor dem, was sie gleich erblicken würde.
    Einen Augenblick lang war es totenstill und Tania hörte das Blut in ihren Schläfen pochen. Dann trat Edric vor und fiel mit gesenktem Kopf vor der Frau auf die Knie.
    »Eure Königliche Majestät.«
    Seine Worte brachen das gebannte Schweigen.
    »Meine Töchter!«, stieß die Frau hervor und breitete die Arme aus. In ihrem Gesicht spiegelte sich unbändige Freude wieder. »Meine geliebten Töchter!«
    Zara, Sancha und Cordelia stürzten sich schluchzend in die Arme ihrer Mutter.
    Tania zögerte. Sie starrte die Elfenkönigin verwirrt und unsicher an. Sie war darauf vorbereitet gewesen, dass Titania ihr sehr ähnlich sah. Zumindest bis zu einem gewissen Grad. Sie war jedoch tief ergriffen, weil sie endlich der Frau gegenüberstand, die im Elfenreich ihre Mutter war. Dem Menschen zu begegnen, der den Elfenanteil ihres Wesens geboren hatte, so wie Mary Palmer ihre sterbliche Hälfte zur Welt gebracht hatte, rührte ihr Herz.
    Freudentränen liefen Titania übers Gesicht, als sie ihre Töchter umarmte und küsste. Plötzlich merkte Tania, dass sie selbst weinte und einen Kloß im Hals hatte. Ihre Brust schmerzte und in ihrem Herzen schien ein Vogel zu flattern.
    Titania blickte aus der Umarmung auf und sah Tania an. In ihrem Gesicht lagen Ergebenheit, Erleichterung und unendliche Freude. Mit einem Mal fielen alle Zweifel und alle Furcht von Tania ab. Ehe sie sich’s versah, stolperte sie ihrer Mutter entgegen.
    »Tania! Mein geliebtes Kind!«
    Sie umarmte ihre Mutter, drückte ihr Gesicht an den warmen Hals, atmete den Elfengeruch ein.
    »Warum hat es so lange gedauert?«, schluchzte die Prinzessin. »So viele Jahre?«
    »Ah, das weiß ich nicht, mein geliebtes Mädchen«, sagte Titania leise, küsste Tania auf die Wange und strich ihr zärtlich übers Haar. »Es war für uns beide eine sehr lange Reise. Aber jetzt ist sie ja vorbei. Endgültig.«
    »Oh Mutter«, schluchzte Sancha. »Dieser schöne Augenblick kann nicht ungetrübt bleiben, denn wir bringen schreckliche Kunde!«
    Titanias Gesicht war sorgenvoll. »Ich habe gespürt, dass etwas nicht in Ordnung ist«, erklärte sie. »Vor drei Tagen überkam mich ein Gefühl, als ob etwas Böses erwachen würde, doch ich konnte es nicht näher bestimmen.« Sie sah Edric an, der sich erhoben hatte und schweigend abseits stand.
    »Seid gegrüßt, Master Chanticleer«, sagte sie. »Habe ich es der Kunst und der Wohltätigkeit Eures Herrn zu verdanken, dass ich nun mit vieren meiner Kinder wiedervereint bin?«
    Edric blickte zu ihr auf. »Ich stehe nicht länger in den Diensten von Lord Drake,

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