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Die verrückteste Nacht meines Lebens (German Edition)

Die verrückteste Nacht meines Lebens (German Edition)

Titel: Die verrückteste Nacht meines Lebens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Barnholdt
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erzählen, das in Wirklichkeit in einem Film passiert ist?«
    »Vielleicht hatten sie die Idee ja aus dem Film, und die haben sie nachgemacht«, erkläre ich, in erster Linie, weil ich es nicht übers Herz bringe, ihr zu sagen, dass er sie möglicherweise angelogen hat, um sie zu beeindrucken und sich ihrer Klamotten entledigen zu können. Cooper lacht hinter mir laut los. Ich drehe mich um und verpasse ihm einen Hieb gegen die Schulter.
    »Das ist es wahrscheinlich«, meint Clarice. Sie klingt erleichtert. »Bestimmt haben sie die Idee aus dem Film geklaut.«
    »Ganz bestimmt«, pflichte ich ihr bei. Cooper reibt sich die Schulter und schiebt gespielt beleidigt die Unterlippe vor, auch wenn das absolut nicht wehgetan haben kann.
    »Egal«, meint Clarice. »Da kam mir auf jeden Fall die Idee. Du weißt schon, wie wir dich aus der beschissenen Sache wieder rausboxen.«
    »Du willst, dass wir ein Schwein klauen?«, frage ich.
    »Neeein«, entgegnet sie, und sie klingt, als hielte sie mich für komplett bescheuert, dass ich es nicht kapiere. »Wir holen uns dein Heft zurück.«
    Oh. Mein. Gott. Logisch! Clarice ist genial! Warum ist noch keiner von uns darauf gekommen? Wenn wir uns das Notizbuch irgendwie zurückholen könnten, dann wäre dieses ganze Affentheater endlich … vorbei. Weil sie mir nämlich ohne das Notizheft nichts mehr anhaben könnten! Dann könnten sie mir mit nichts mehr drohen! Klar weiß ich nicht, wo das Heft steckt. Aber wenn ich das irgendwie rauskriege … Mein Herz macht einen Sprung, und zum ersten Mal an diesem Abend schöpfe ich allmählich wieder Hoffnung.
    »Interessant«, sage ich ganz langsam zu Clarice, damit Cooper nicht gleich mitkriegt, worüber wir reden.
    »Find ich auch«, meint Clarice, und sie klingt höchstzufrieden mit sich selbst. »Aber egal, ich setze mich jetzt in die U-Bahn, wir sehen uns nachher.«
    Ich beende das Gespräch und hole tief Luft. Okay. Kleine Planänderung. Ich bring jetzt diese doofe Knutschsache hinter mich, und dann überlegen wir, wie wir das Notizheft zurückholen. Total einfach, oder?
    »Clarice ist also wieder mal bei jemandem zu Hause gelandet?« Cooper lacht, dann hält er mir noch mal die Kekse hin.
    »Ich sagte schon, nein danke«, pflaume ich ihn von oben herab an, obwohl mein Magen grummelt. Ich nehme doch kein Essen von dem, vielen Dank auch, und ganz bestimmt nehme ich nichts von Isabellas Zeug. »Und sprich nicht über Clarice, als würdest du sie gut kennen. Sprich bitte überhaupt nicht mit mir.«
    Cooper wird auf einmal ganz ernst und stellt die Kekse auf dem Tresen ab. »Eliza«, meint er. »Hör zu, du …« Er holt tief Luft und setzt noch einmal an. »Du musst das alles nicht tun.«
    »Was muss ich nicht tun?«
    »Du musst nicht da raus und versuchen, Nigel zu küssen.«
    »Oh doch, das muss ich«, erkläre ich. Er kommt jetzt auf mich zu, daher trete ich einen Schritt zurück, bis sich der Küchentresen in meinen Rücken bohrt. Eine Sekunde lang habe ich ein Déjà-vu und denke daran, wie es war, als Cooper und ich noch ein Paar waren. Ich lehnte damals immer vor Geschichte in der zweiten Stunde an meinem Schließfach, und er legte dann immer den Arm um meine Hüfte und versuchte, mich zu küssen, doch ich stieß ihn jedes Mal weg, weil ich Angst hatte, ich könnte Ärger kriegen, obwohl ich ihn eigentlich schon gern geküsst hätte.
    »Musst du nicht«, sagt Cooper jetzt. »Vergiss sie, Eliza. Wen kümmert es schon, dass sie dein dämliches Heft haben? Lass sie es doch ins Internet stellen, interessiert doch keinen.«
    »Du hast leicht reden«, erkläre ich. »Ist ja nicht dein Notizheft.«
    »Du hast also da drin was geschrieben, von wegen, du würdest Nigel gern küssen, das war in der neunten Klasse. Und dass du viel zu schüchtern bist, um beim Karaoke mitzumachen. Wow, Wahnsinn«, meint er. »Erklär ihnen einfach, dass sie dich mal können.«
    Ich hole tief Luft und überlege, wie einfach es wäre, wie schön es wäre, wenn ich ihnen einfach erklären könnte, dass ich bei dem Spiel nicht mehr mitmache, wenn es mir einfach so gar nichts ausmachen würde. Aber ich schaffe das nicht.
    »Ich schaff das nicht«, sage ich deshalb. Und eine Sekunde hab ich das Gefühl, Cooper passt auf mich auf, macht sich vielleicht sogar Sorgen meinetwegen, und ich hab fast den Eindruck, dass er, auch wenn das, was er mir angetan hat, echt schlimm und widerlich war, sich doch noch etwas aus mir macht. Er kommt jetzt noch näher, sieht mich an und

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