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Die verrückteste Nacht meines Lebens (German Edition)

Die verrückteste Nacht meines Lebens (German Edition)

Titel: Die verrückteste Nacht meines Lebens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Barnholdt
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du?«
    Das Handy in meiner Hand vibriert und summt, sodass ich ihre Antwort nicht verstehe. »Warte«, sage ich. »Ich hab eine SMS gekriegt.«
    Ich sehe nach. » HAB FOTO GESEHEN «, schreibt Tyler. » NICHT SCHLECHT. JETZT KOMM ZURÜCK IN DIE STADT BIS SPÄTESTENS 3, DANN BEKOMMST DU EINE NEUE AUFGABE .«
    Himmel. Wie lang soll das denn noch gehen? Und wann HÖREN DIE ENDLICH AUF ? Ich hole tief Luft. »Clarice«, sage ich ganz ruhig. »Wo bist du?«
    »Äh, ich fahr gerade aus der Stadt raus.« Scheiße, Scheiße, Scheiße. Da reicht die Zeit nie, dass sie mich abholt und mich bis drei da hinfährt. »Okay«, erkläre ich. »Kannst du zu Marissa düsen und sie abholen?«
    »Marissa ist zu Hause?«, fragt Clarice. »Das war aber nicht nett von ihr, Eliza. Sie hätte dich nicht allein lassen dürfen.«
    »Marissa hat mich auch nicht allein gelassen«, entgegne ich. Hat Clarice ernsthaft vergessen, dass sie gerade erst einen Wagen entwendet hat? » Du bist abgehauen. Du hast uns alleine stehen lassen.«
    »Nein«, meint sie. »Ich hab euch bei Cooper gelassen. Wo steckt der denn überhaupt?«
    »Er ist hier bei mir«, erkläre ich und sehe ihn argwöhnisch an.
    »Hi, Clarice!«, ruft Cooper.
    »Hi, Cooper«, brüllt Clarice zurück. Ächz. Aber ich habe jetzt echt keine Zeit für lange Diskussionen wegen ihrer Loyalität, deshalb muss ich das jetzt geflissentlich übergehen.
    »Übrigens«, sage ich. »Marissa ist verhaftet worden.«
    »Marissa ist was ?!«, kreischt Clarice.
    »Sie wird dir alles erklären, sobald du bei ihr bist«, sage ich schnell. »Ruf sie vorher an, sie wird sich aus dem Haus schleichen müssen. Tyler will, dass ich bis um drei wieder in der Stadt bin, also hol sie ab, und dann treffen wir uns beim Perk auf der Newbury.« Das Perk ist ein Café, das die ganze Nacht geöffnet hat. Am Wochenende wird es da immer ziemlich voll, wenn alle anderen geschlossen haben. In meinen Augen ein guter Treffpunkt, weil die Gegend einigermaßen sicher ist und zumindest ein paar Leute da sind.
    »Verstanden«, versichert mir Clarice, dann legt sie auf.
    Ich gucke rüber zu Cooper, der sich hingesetzt hat. »Also«, sage ich. »Äh, würdest du mich zurück nach Boston mitnehmen,?«
    Er grinst. Würg.
    Ich lasse ihn im Wohnzimmer warten, während ich mich umziehe und in bequeme Jeans und einen weichen grauen Pullover schlüpfe. Dann geh ich nach unten und folge ihm wütend und schweigend zur Tür raus bis zu seinem Wagen.
    Die ganze Fahrt über in die Stadt reden wir kein Wort. Ich habe damit kein Problem. Es herrscht kaum Verkehr, deshalb schaffen wir es recht schnell. Ich tue die ganze Zeit so, als würde ich eine SMS schreiben. Cooper lässt mich die Musik aussuchen, also erstelle ich einen Popsender auf Pandora und drehe den Sound ein kleines bisschen zu laut auf, damit wir uns gar nicht erst unterhalten können.
    Und das Komische ist: Eigentlich würde ich sogar gerne mit ihm reden. Okay, stimmt nicht ganz. Ich will, dass er mit mir reden will. Klar habe ich ihm vorhin in meinem Zimmer gesagt, er solle verschwinden, und im Grunde habe ich das auch so gemeint. Mein Gehirn lässt nicht zu, dass ich irgendwas von dem glaube, was er sagt. Doch ein anderer, winziger Teil von mir möchte, dass er wieder mit mir redet, dass er noch einmal davon anfängt, er habe nicht einfach alles gemacht, was Tyler von ihm verlangt hat, dass sich ein kleiner Teil von ihm womöglich sogar noch immer etwas aus mir macht. Auch wenn ich ganz genau weiß, dass das dämlich ist.
    Und deswegen habe ich auch die Musik so laut aufgedreht. Weil ich nämlich weiß, dass ich das Gespräch wieder darauf lenken würde, warum er mich auf dieser Liste wollte und was er von der ganzen Sache hält. Und ich weiß, wie bescheuert das ist. Kate hat mir eingebläut, dass man Menschen nach ihren Taten beurteilen sollte und nicht nach ihren Worten.
    Und bis jetzt beweisen Coopers Taten eindeutig, dass er sich nicht weniger aus mir machen könnte. Ich meine, um das Gegenteil zu beweisen, müsste er mir doch bloß mein Notizbuch zurückholen. Oder bei den 318ern aussteigen. Oder mich wenigstens küssen.
    Aber wenn er sich rein gar nichts aus mir macht, wenn er so ein Riesenarsch ist, warum hilft er mir dann überhaupt so viel? Ich werfe ihm aus dem Augenwinkel einen verstohlenen Blick zu. Dabei bemühe ich mich, nicht allzu sehr darauf zu achten, wie schön sein Haar in den Nacken fällt und wie traurig und nachdenklich seine grünen Augen wirken. Ich

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