Die verrückteste Nacht meines Lebens (German Edition)
Recht hast du dir verspielt, als du mit mir Schluss gemacht hast.«
» Du hast mit mir Schluss gemacht«, protestiert er.
Genau genommen hat er sogar recht. Ich hab mit ihm Schluss gemacht, als ich sein Spiel durchschaut hatte, als ich herausfand, dass es eine Liste gibt, eine Liste mit widerlichen Dingen, und dass er Punkte kriegen würde, jedes Mal, wenn er mich dazu brachte, einen Schritt weiter zu gehen mit ihm.
»Du hast das Recht verspielt, mein Kinn festzuhalten, als wir uns getrennt haben«, korrigiere ich mich.
»Okay«, meint er. Aber er bewegt sich nicht. Jetzt malt sein Finger kleine Achten auf meinem Kinn und wandert weiter über Wangen und Lippen.
»Du hörst ja immer noch nicht auf«, sage ich schwach.
»Ich wollte nie mit dir Schluss machen«, erklärt er.
»Natürlich nicht«, gebe ich zurück. »Weil Schlussmachen bedeutete, dass man dich erwischt hatte.«
»Nein«, sagt er. »Das ist nicht der Grund.«
Ich zittere ein wenig, dann hebe ich den Blick und sehe ihm direkt in die Augen. »Wenn das so ist«, sage ich und muss schlucken, »warum hast du dann nicht um mich gekämpft?«
»Was meinst du damit?«
»Du hättest um mich kämpfen können, du hättest versuchen können, mich umzustimmen, du hättest mir hinterherlaufen können an jenem Abend, als ich diese Liste in die Finger bekam.«
Er sieht zur Seite, und damit ist der Bann gebrochen. Weil er nämlich genau weiß, dass ich recht habe. Wenn er wirklich mit mir hätte zusammen sein wollen, dann hätte er um mich kämpfen müssen. Er hätte versucht, mich einzuholen, er hätte versucht, bei mir zu bleiben, er hätte alles getan, meine Meinung zu ändern, er hätte Tyler erklärt, dass er nicht länger Mitglied bei den 318ern sein will. Hat er aber nicht. Weil nämlich wie immer alles, was Cooper mir erzählt, erstunken und erlogen ist, sonst nichts.
»Eliza«, sagt er schließlich. »Warum, glaubst du, haben die dich auf diese Liste gesetzt?«
»Welche Liste?«, frage ich stirnrunzelnd.
»Die Liste der Mädchen, die für das Aufnahmeritual zur Auswahl standen.«
»Es gab eine Liste?«, sage ich, während ich mich mit dem Stuhl abstoße und nach hinten rolle. »Eine Auswahl an Mädchen? Mit denen du zum Spaß was anfangen solltest?« Also echt! Gerade, als ich dachte, er könnte nicht mehr tiefer sinken.
»Mmm-hmm«, meint er. Er sitzt jetzt gebückt da und hat die Ellbogen auf die Knie gestützt. »Ich dachte, das hättest du gewusst?«
»Nein, das wusste ich nicht!«, fauche ich und werfe die Hände hoch. »Und ich hab auch keine Ahnung, wie ich auf diese Liste gekommen bin! Vielleicht weil ich schüchtern bin, oder weil mein Körper nicht perfekt ist, oder vielleicht weil ich Kates Schwester bin, und ihr Jungs mit euren total bescheuerten, irren Ideen dachtet wohl, das wäre lustig.«
»Nein«, sagt Cooper. »Du standst auf dieser Liste, weil ich es so wollte.« Das sagt er jetzt so, als sollte ich mich darüber freuen. Ich betrachte ihn. Vielleicht ist Cooper ja verrückt. Ganz ernsthaft.
»Na großartig«, sage ich. »Das ist ja ein wunderbarer Grund, da mag ich dich gleich wieder viel mehr, Cooper. Besten Dank auch, dass wir das geklärt hätten.«
»Nein«, meint er und schüttelt den Kopf. »Ich meine, ich wollte dich auf dieser Liste haben, weil ich einen Vorwand brauchte, um dich anzusprechen.«
»Oh mein Gott«, entfährt es mir, und ich springe aufgebracht von meinem Stuhl hoch. »Bist du denn ernsthaft so verblendet? Glaubst du wirklich, ich fühle mich besser, bloß weil du sagst, dass du nur deswegen zum Spaß mit mir zusammen warst, damit du mich näher kennenlernen konntest? Wenn überhaupt macht es das nur noch VIEL SCHLIMMER .« Ich sehe ihm direkt in die Augen. »Du widerst mich an«, fahre ich ihn an. »Und jetzt raus aus meinem Zimmer.«
»Was?« Er steht auf und sieht mich fassungslos an. »Hast du nicht gehört, was ich gesagt habe? Ich wollte dich auf der Liste, weil ich dich interessant fand, und süß. Ich brauchte einen Vorwand, um dich anzusprechen.«
Er geht ein paar Schritte auf mich zu, doch ich weiche zurück.
»Und das hältst du für einen guten Vorwand?«, sage ich. »Mich auf eine Liste von Mädchen zu setzen, die ihr verarschen könnt? Das fandet ihr Jungs wohl witzig, wie?« Ich bin jetzt fast am Heulen, und ich will auf GAR KEINEN FALL vor ihm flennen, deswegen drehe ich mich um, damit er mein Gesicht nicht sehen kann. »Geh«, sage ich leise. »Bitte, verschwinde einfach aus meinem
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