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Die Verschollenen

Die Verschollenen

Titel: Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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zu ziehen, berührte sie eine letzte Taste an dem Schlüssel …
    Und plötzlich schienen sie abrupt in der Luft zu schweben, denn der Boden sackte unter ihnen weg. Die Kabine traf den Hauptschwerkraftwirbel und begann ihre Drehung, was Lukes Blick auf den Sprengstoff und das blaugrüne Glühen blockierte.
    Einen Augenblick später explodierte das Rohr.
    Der Kabinenboden schien auf Luke zuzuspringen, krachte gegen seinen Körper, und die Wucht drückte ihm die Luft aus der Lunge. Er hielt immer noch Evlyns Arm; einem Reflex folgend zog er sie dicht an sich, als die Druckwelle der Explosion über sie hinwegging.
    Er hielt sie weiterhin fest, und seine Ohren klirrten von der Druckwelle, als die Seitenwand der Kabine aufriss.
    Er keuchte, als die Fetzen ihn trafen; sie bohrten sich in seinen Rücken und die Arme und Beine wie Messerklingen. Er hörte, wie Evlyn neben ihm aufschrie und die Macht in sich fließen ließ, um etwas von ihren Schmerzen zu unterdrücken. Dann hörte der Schrapnellregen auf, sie wurden nicht mehr hin und her gerüttelt, und Luke wagte einen Blick nach oben durch das, was von der Decke übrig war. Die untere Biegung des Masts befand sich über ihnen, die Sicherheit des Turbolift-Vorraums in D-Fünf direkt dahinter. Zitternd, aber stetig bewegte sich die Kabine weiter darauf zu.
    Erst jetzt bemerkte er plötzlich, dass er nicht atmen konnte.
    Er dehnte seine Brust aus und versuchte, seine Lunge zu füllen, aber es war keine Luft mehr da. Nachdem die Kabine zerfetzt und das andere Ende der Röhre aufgerissen war, blieb ihm und Evlyn nur die Planetoidenatmosphäre.
    Ruhig, sagte sich Luke streng und zwang sich, sich zu entspannen. Er wusste, dass seine Körperzellen genug Sauerstoff für mindestens eine weitere Minute enthielten, und Jedi-Techniken konnte das auf die dreifache Zeit ausdehnen. Er legte Evlyn die Hand in den Nacken und versuchte, sein eigenes Vertrauen zur Macht in sie einfließen zu lassen und ihren Atem zu verlangsamen. Ein paar Sekunden später hielt die Kabine vor der Turbolift-Lobby an.
    Die Tür blieb zu.
    Luke starrte sie an. Aber sie würde sich selbstverständlich nicht von selbst öffnen, nicht mit einem Beinahe-Vakuum auf einer Seite. Sie würde aufgestemmt werden müssen. Er verband sich mit der Macht, packte zu und zog.
    Die Tür erbebte einmal, blieb aber geschlossen.
    Luke versuchte es wieder, versuchte, mehr Kraft zu gewinnen. Aber die Nachwirkungen der Explosion, die Schmerzen von den Schrapnellwunden und der Sauerstoffmangel verhinderten, dass er sich angemessen konzentrieren konnte.
    Er konnte nur noch verschwommen sehen. Noch ein paar Sekunden, und er würde bewusstlos werden. Er verband sich ein letztes Mal mit der Macht …
    Und mit einem Schlag, der die gesamte Kabine zum Beben brachte, riss die Tür auf. Luke öffnete die Augen und blinzelte in die rauschende Luft, die er plötzlich am Gesicht spürte.
    Mara, die Augen blitzend vor Angst, Sorge und Zorn, packte ihn am Arm und zog ihn heraus. Pressor war direkt neben ihr und hob seine Nichte in Sicherheit.
    Die Tür krachte zu, als Mara losließ. »Hallo, Schatz«, sagte Luke und brachte ein Lächeln zustande. »Ich bin wieder da.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Skywalker …«
    »Ich weiß«, sagte Luke. Immer noch lächelnd, ließ er sich von der Dunkelheit überwältigen.
     
    Die Tür des Ruheraums der Medstation glitt auf, und Mara kam herein. »Wie geht es Ihnen?«, fragte Jinzler, der auf einem Stuhl an der Seitenwand saß. »Ich hörte, wie einer der Medics sagte, Sie seien in schlechter Verfassung.«
    »Es sah schlimmer aus, als es wirklich war«, versicherte Mara ihm. Jinzlers Gesicht wirkte ruhig, bemerkte sie, aber er bewegte die Hände in seinem Schoß ruhelos, schloss sie zu Fäusten und öffnete sie wieder. »Die meisten Wunden von Evlyn waren oberflächlich und sollten schnell wieder heilen«, fuhr sie fort. »Luke hatte ein paar tiefere Schnitte, aber sie haben alle versorgt, bevor er zu viel Blut verlor. Er hat sich in eine Jedi-Heiltrance versetzt, während sie ihn zusammenflickten.«
    Fel zog die Brauen hoch. »Muss nett sein, wenn man das kann.«
    »Es ist recht nützlich«, stimmte Mara zu und sah sich um. Sie waren, erkannte sie, der jämmerlichste Haufen, den sie seit langem gesehen hatte. Formbi lag auf einer der Ruheliegen. Seine Lider flatterten, aber sein Atem war tief und gleichmäßig. Neben ihm auf beiden Seiten des Betts saßen Drask und Feesa, der General erschöpft und mit einer

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