Die Verschollenen
den Aufenthaltsort der Vagaari aus dem Geist der Toten zu lesen?«
»Tatsächlich können wir das nicht einmal mit dem Geist von Lebenden machen«, sagte Mara. »Aber das brauchen wir auch nicht.«
Sie zeigte auf die Steuerkonsole. »Alle Informationen, die Sie brauchen, befinden sich dort.«
» Das wollte er also am Ruder!«, murmelte Luke, und Mara spürte, dass er plötzlich verstand, was sie meinte. »Ich dachte, er hat das Schiff nur aus dem Hyperraum geholt.«
»Nein, er hatte etwas Langfristigeres vor«, sagte Mara und betrachtete Prard’enc’iflars verwirrte Miene. »Commander Estosh wusste, dass es vorbei war, als wir die Brücke erreichten. Er hatte eine letzte Waffe, von der er annahm, dass sie uns alle umbringen würde, damit wir zumindest nicht siegten. Aber selbst wenn er starb, wollte er dieses Schiff immer noch zu seinen Leuten schicken.«
»Also haben wir ihn einen automatischen Kurs eingeben lassen, der das Schiff zu ihrem Treffpunkt bringen sollte«, sagte Luke.
»Und dort werden wahrscheinlich die meisten ihrer schweren Kriegsschiffe warten.« Mara deutete wieder zur Steuerkonsole. »Soll ich die Koordinaten für Sie anzeigen lassen?«
Einen Augenblick starrte Prard’enc’iflar sie nur an. Dann zuckte es leicht um seine Mundwinkel, und er verbeugte sich knapp vor ihr. »Danke«, sagte er leise. »Das wäre ausgesprochen nett von Ihnen.«
27
»Es war also überhaupt nichts mehr übrig?«, fragte Jinzler noch einmal.
Luke schüttelte mit gequälter Miene den Kopf. »Nein«, sagte er. »Wir haben hinterher den Schutt wirklich gut durchsucht. Wir konnten nicht einmal ein Stück des Amethysts finden, um es Ihnen zurückzubringen. Es tut mir leid. Ich weiß, wie viel es Ihnen bedeutete.«
»Schon gut«, sagte Jinzler. Und erstaunlicherweise war es das wirklich. Das Lichtschwert war das Letzte, was seiner Schwester gehört hatte. Seine letzte Verbindung zu ihrem Leben.
Und dennoch, der Verlust schmerzte nicht annähernd so, wie er es erwartet hätte. Vielleicht, weil er keine Gegenstände mehr brauchte, um sich an sie zu erinnern. Vielleicht, weil all diese schmerzhaften Erinnerungen endlich begannen zu heilen.
Und weil seine Genesung ebenfalls begann.
»Tatsächlich ist es sogar nur angemessen«, fügte er hinzu. »Lorana kam an Bord des Extragalaktischen Flugprojekts, um die Menschen hier zu schützen. Es passt dazu, dass ihr Lichtschwert für sie geopfert wurde, genau, wie sie sich selbst geopfert hat.«
Luke und Mara wechselten einen eher vorsichtigen Blick. Was sie anging, stand immer noch nicht fest, wie Lorana gestorben war oder was sie zum Zeitpunkt ihres Todes getan hatte, und es gab auch keine Möglichkeit, das herauszufinden.
Aber Jinzler war das egal. Er wusste , dass seine Schwester bei der Verteidigung des Projekts gestorben war. Alles andere zählte nicht.
Weiter den Flur entlang erklangen das Gepolter herunterfallender Kisten und ein unterdrückter Fluch. »Umziehen macht Spaß«, stellte Mara fest und spähte den Flur entlang in Richtung des Lärms.
»Besonders, wenn die Hälfte der Bewohner überzeugt ist, dass sie gewaltsam vertrieben werden«, stimmte Jinzler bedauernd zu.
»Uliar und der geschäftsführende Rat wollen immer noch nicht gehen?«, fragte Luke
»Die Chiss müssen sie praktisch hinaustragen«, sagte Jinzler. »Ich weiß, es ist verrückt.«
»Nicht so verrückt, wie man denken würde«, sagte Mara mit nachdenklichem Blick. »Selbst wenn es hier nichts mehr für sie gibt, war es doch fünfzig Jahre lang ihr Zuhause.«
»Ja, es geht einfach darum, was einem vertraut ist«, stimmte Luke ernst zu. »Ganz gleich, wie unangenehm und trostlos ein bestimmter Ort sein mag, es fällt immer schwer, etwas aufzugeben, woran man sich so gewöhnt hat.«
Jinzler nickte und erinnerte sich an seine eigene Kindheit. »Coruscant.«
»Tatooine«, sagte Luke.
»Das Imperium«, fügte Mara leise hinzu.
Luke warf ihr einen fragenden Blick zu, dann wandte er sich wieder an Jinzler. »Da wir gerade davon sprechen: Ich höre, Sie haben vor, ins Imperium der Hand überzusiedeln?«
»Ich gehe mit Rosemari und Evlyn«, verbesserte er. »Da sie darauf bestehen, beim Rest der Kolonisten zu bleiben, werde ich das wohl ebenfalls tun.«
»Ich wünschte, Sie könnten mit diesen beiden sprechen«, sagte Luke. »Nichts gegen das Imperium der Hand, aber sie haben dort keine Möglichkeit, Evlyn eine angemessene Jedi-Ausbildung zu geben.«
Jinzler hob die Hände, die Handflächen
Weitere Kostenlose Bücher