Die Verschollenen
dichter, als Luke erwartet hatte, und wirbelte wie wild umher, während das Belüftungssystem versuchte, ihn abzusaugen. Vor sich, hinter einer weiteren halb offenen Tür, konnte er Flammen sehen und ihr Knistern hören, das durch das Zischen von Feuerlöschern unterbrochen wurde. Er blinzelte gegen den Rauch an, schlüpfte durch die zweite Tür, wich taumelnden Besatzungsmitgliedern aus und versuchte, sich von den Flammen fernzuhalten, während er nach den Sturmtrupplern Ausschau hielt.
Es gab keine Spur von ihnen. Aber er entdeckte eine weitere Tür, die nach rechts führte und hinter der das Feuer noch heftiger brannte. Noch während er einen fragenden Gedanken zu Mara schickte, leuchtete plötzlich ein trübes Licht aus diesem Raum, ein schmaler Strahl, der sich durch den Rauch bohrte.
Mara hatte es ebenfalls gesehen. Luke bemerkte ihr wortloses Signal, bestätigte es ebenso wortlos und begann, durch Lücken in den Flammen auf das Licht zuzugehen. Er musste ein paar kleinere Verbrennungen hinnehmen, aber eine Minute später hatte er den Raum erreicht.
Die vier Sturmtruppler standen in der gegenüberliegenden Ecke, in einem Halbkreis mit dem Rücken zu einer Gruppe von Treibstofftanks, und entsandten kurze Stöße aus ihren Feuerlöschern auf jede Flammenzunge, die zu nahe kam. Der, der das Licht durch die Tür gesandt hatte, schaute zu den beiden Jedi hin, dann richtete er die Lampe nach oben auf eine von fünf Leitungen, die sich über die Decke schlängelten. Luke nickte und suchte nach einem Weg durch die Flammen.
Leider gab es keinen.
Er spähte in den Rauch und lauschte seinem Herzschlag. Auch die Atemtechnik der Jedi hatte ihre Grenzen, und Mara und er kamen dieser Grenze nun gefährlich nahe. Er konnte die Macht nutzen, um sein Lichtschwert zu der Leitung zu heben, aber er war nicht sicher, ob er es in diesem Abstand gut genug beherrschen konnte, um den vorsichtigen Kratzer auszuführen, den Fel wollte. Die einzige andere Möglichkeit bestand darin, Mara hochzuheben und sie die Arbeit ausführen zu lassen.
Es würde riskant sein. Solche Aktivität würde ihn rasch an die Grenze seiner Atembeherrschung bringen und der Gnade des Qualms überlassen, der immer noch den Raum erfüllte. Wenn dieser Rauch auch toxische Gase enthielt, würde er ernsthaft in Gefahr sein.
Er musste es dennoch wagen. Er wandte sich Mara zu, steckte das Lichtschwert wieder an den Gürtel und zeigte zu der Leitung. Er konnte ihre eigenen Zweifel spüren, aber sie verschwendete keine Zeit mit Auseinandersetzungen. Sie nickte, und er verband sich mit der Macht, um seine Frau sanft vom Deck zu heben. Er hob sie so hoch über die Flammen hinweg, wie er konnte – schließlich wollte er vermeiden, dass sie sich den Kopf an den diversen Ausrüstungsteilen anschlug, die aus der Decke hervorragten. Sie hatte das Lichtschwert schon aktiviert, bevor er sie in Position gebracht hatte, und führte einen raschen und beinahe lässig wirkenden Schnitt mit der Spitze der Klinge aus.
Einen Augenblick lang geschah überhaupt nichts. Dann sah Luke durch den Schleier des Rauchs ein paar Tropfen Flüssigkeit, die sich an der Unterseite der Leitung sammelten. Sie verbanden sich zu einem einzigen großen Tropfen, der schließlich auf das Deck fiel.
Mit einem Zischen, das selbst über das Knistern der Flammen zu hören war, flackerte die Flammenzunge, auf die der Tropfen gefallen war, und erlosch.
Mara wartete nicht auf weitere Anweisungen. Wieder zuckte ihr Lichtschwert vor und schnitt die Leitung der Länge nach auf, und plötzlich konnte man überall im Raum das laute Sprühen von Flüssigkeit hören, die gegen Decke und Wände spritzte oder direkt auf das Feuer hinunterlief.
Es war beinahe zu spät. Lukes Sehvermögen ließ nach, als seinem Körper die Luft ausging, und er konnte es nur noch mit großer Anstrengung vermeiden, Mara auf die ersterbenden Flammen und das vom Feuer erhitzte Deck fallen zu lassen.
Er biss die Zähne zusammen und machte weiter. Noch ein paar Sekunden , sagte er sich streng. Ein paar Sekunden mehr, und das Feuer würde gelöscht sein, oder doch beinahe. Dann konnte er Mara absetzen, und sie konnten wieder anfangen zu atmen.
Es sei denn, dass es dank des Rauchs und der Löschflüssigkeit im Raum nun nur noch die toxischen Gase gab, die er schon zuvor vermutet hatte. In diesem Fall würde er einfach hoffen müssen, dass das Feuer überwiegend gelöscht war, bevor er das Bewusstsein verlor, oder dass die Sturmtruppen
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