Die Verschollenen
stärker.«
»Aha.« Fel wandte seine Aufmerksamkeit Grappler zu, der mit seinem eigenen Sensor über die Ränder der Tür fuhr. »Und dort?«
»Hier sieht es nicht gerade viel versprechend aus«, sagte der Soldat. »Wenn Watchman Recht hat, was die Unterschiede angeht, sieht es so aus, als wären die Energiekabel der Generatoren gekreuzt worden, direkt nachdem sich die Tür hinter uns geschlossen hat.«
»Also unterbrechen wir einen der Stromkreise, wenn wir die Tür aufstemmen?«, fragte Fel.
»Tatsächlich würden wir schließlich beide unterbrechen«, sagte Watchman trocken. »Zumindest theoretisch. In der Praxis würden wir wahrscheinlich in der einen oder anderen Richtung gegen etwas Festes geschleudert werden, bevor der zweite Kreis bricht.«
»Dann sollten wir versuchen, das zu verhindern.« Fel strengte sich an, nicht sarkastisch zu klingen. Die scheinbar lässige Haltung seiner Soldaten war, wie er genau wusste, tatsächlich nichts als Theater. Unter der Oberfläche arbeiteten sie alle ebenso angestrengt wie er daran, die Tatsachen und Möglichkeiten durchzugehen. »Hat jemand eine weniger tödliche Idee?«
Einen Augenblick schwiegen alle. Dann räusperte sich Cloud. »Meine technische Ausbildung ist nicht so gut wie die von Watchman und Grappler«, sagte er. »Aber wenn wir etwas von der Energie eines der Repulsoren abzapfen … würde das die Kraft des Strahls nicht verringern?«
Fel rieb sich nachdenklich die Wange. Das war eine interessante Richtung. »Watchman?«
»Das glaube ich nicht«, sagte der Sturmtruppler bedächtig. »Nicht bei den Energiekabeln selbst.«
»Aber wir könnten vielleicht etwas mit den Steuerkabeln anfangen«, schlug Grappler vor. »Wenn wir sie entsprechend manipulieren, könnten wir die Kabine vielleicht langsam nach unten bringen.«
»Das ist möglich«, stimmte Watchman ihm zu. »Wobei wir selbstverständlich nur dann Zugang zu den Steuerkabeln haben werden, wenn sie ebenfalls um die Kabine gewickelt wurden. Glaubt ihr, dass sie unvorsichtig genug waren, das zu tun?«
»Ich weiß es nicht«, sagte Fel. »Finden wir es heraus.«
Der Ort, an den Evlyn ihn führte, erinnerte Jinzler an den Speisesaal im Relaisposten Comra: ein trübseliger Raum ohne Sichtluken, mit Wänden aus ungeschmücktem Metall, nur mit einem langen, schlichten Tisch und ein paar ebenso schlichten Stühlen möbliert.
Auf dem Stuhl am anderen Ende des Tischs saß ein dunkelhaariger Mann Mitte fünfzig mit einem faltigen, grüblerischen Gesicht, der auf die gleiche einfache Weise gekleidet war wie das Mädchen.
»Guten Tag«, sagte Jinzler mit einem Nicken. Er versuchte, sich daran zu erinnern, wie sich Diplomaten in den Holodramen verhielten, die er sich in den Tagen angesehen hatte, als solche Unterhaltung ihn noch interessierte. »Habe ich die Ehre mit Hüter Pressor?«
»Ja«, bestätigte Pressor. Sein Blick zuckte zu Feesa und den Geroons, verharrte einen Augenblick auf den Wolvkils auf den Schultern der Nichtmenschen und wanderte dann wieder zu Jinzler zurück. »Setzen Sie sich.«
»Danke.« Jinzler wählte einen Stuhl etwa in der Mitte des Tischs. Feesa setzte sich neben ihn, Bearsh, der vielleicht spürte, wie wenig willkommen er war, ließ sich zusammen mit seinem Begleiter am anderen Ende des Tischs nieder, so weit entfernt von Pressor wie möglich.
»Wir wollen es ganz einfach machen, Botschafter«, sagte Pressor, als alle saßen. »Erstens, ich traue Ihnen nicht. Keinem von Ihnen. Sie erscheinen hier ganz plötzlich und dringen in mein Schiff ein, ohne auch nur zu versuchen, sich vorher mit uns in Verbindung zu setzen.«
»Ich verstehe Ihre Gefühle und Ihre Besorgnis«, erwiderte Jinzler. »Aber Tatsache ist, wir wussten nicht, dass sich jemand hier befand, bevor wir an Bord gingen. Und ohne die Jedi hätten wir es vermutlich nicht bemerkt, bis wir über Evlyn hier gestolpert wären.«
»Ja«, murmelte Pressor. »Nun, lassen wir das einen Augenblick beiseite. Im Augenblick möchte ich hören, wieso ich einem von Ihnen erlauben sollte, weiter in unsere Welt vorzudringen.«
Jinzler lächelte dünn. Das hier klang beinahe vertraut und fühlte sich auch so an. Vielleicht hatte Pressor seine diplomatischen Techniken ebenfalls aus Holodramen bezogen. »Wollten Sie nicht eher fragen, warum Sie einem von uns erlauben sollten zu überleben?«, fragte er. »Denn das ist die wirkliche Frage, oder?«
Zumindest hatte Pressor den Anstand, rot zu werden. »Ich denke schon«, gab er
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