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Die Verschwörer von Kalare

Die Verschwörer von Kalare

Titel: Die Verschwörer von Kalare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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antwortete sie und zog eine Augenbraue hoch. »Ist doch offensichtlich, oder?«
    Tavi sah sie unentwegt an. Kitai lächelte, beugte sich vor und drückte ihm einen Kuss auf den Mund. Unwillkürlich bekam er Herzklopfen. Er wollte sie auch eigentlich gar nicht an ihrem Mantel packen und näher an sich heranziehen, doch Kitai gab nur ein zufriedenes, leises Knurren von sich und ging dann wieder auf Abstand. Tavi starrte in ihre exotischen, bezaubernden Augen und bemühte sich, schnellstens das Verlangen zu löschen, das in ihm aufloderte.
    »Die Welt ist ein ungerechter Ort«, seufzte Max. »Da fährt man mitten in der Nacht mitten durch das Nichts, und du bist derjenige, der die Frau bekommt.« Er brachte die Pferde zum Stehen. »Ich gehe dann mal zu Fuß weiter. Wir sehen uns morgen früh.«
    Kitai kicherte verschlagen. »Dein Freund begreift aber schnell.« Dann verschwand das Lächeln. »Allerdings bin ich nicht gekommen, damit wir uns miteinander vergnügen, Aleraner.«
    Tavi musste sich sehr bemühen, um seine Gedanken von diesem Vergnügen abzulenken und auf wichtigere Dinge zu richten. Kitai schien das überhaupt nicht schwerzufallen, aber Tavi verfügte leider nicht über diese Fähigkeit - und obwohl ihm die
Sorge in ihrem Gesicht nicht entging, dauerte es einen Moment, bis er fragen konnte: »Was ist passiert?«
    »Da ist jemand ins Lager gekommen«, erklärte Kitai. »Er hat behauptet, er habe eine Nachricht für Hauptmann Cyril, doch die Wachen haben ihn abgewiesen. Er solle morgen früh wiederkommen. Obwohl er ihnen gesagt hat, es sei wichtig und sie sollten den Hauptmann wecken, wollten sie ihm nicht glauben und …«
    »Und?«, unterbrach Max sie und blickte Tavi an. »Das kommt dauernd vor. So gut wie jeder Bote glaubt, die Welt gehe unter, wenn seine Nachricht nicht sofort entgegengenommen wird. Der Hauptmann einer Legion braucht auch seinen Schlaf. Niemand möchte derjenige sein, der ihn weckt.«
    Tavi runzelte die Stirn. »In Friedenszeiten, ja«, entgegnete er leise. »Jetzt aber befinden wir uns im Krieg, Max. Hauptleute müssen so viel wissen, wie sie nur können, und hier draußen sind wir gewissermaßen blind. Cyril hat Befehl erteilt, man solle jeden Boten unverzüglich zu ihm bringen.« Tavi sah Max an. »Fragt sich also, warum diese Wachen sich dem Befehl widersetzen.«
    »Das ist noch längst nicht alles«, sagte Kitai. »Als der Bote wieder aufgebrochen ist, sind die Wachen ihm gefolgt und …«
    »Was?«, wollte Tavi wissen, dessen Gedanken nun losratterten. »Max, wer hat heute Nacht Dienst am Tor?«
    »Die Zenturie von Erasmus. Achter Speer, glaube ich.«
    »Verdammte Krähen«, schimpfte Tavi grimmig. »Das sind Kalaraner. Sie werden den Boten umbringen und die Nachricht abfangen.«
    Kitai schnaufte empört und drückte Tavi ihre helle, schlanke Hand auf den Mund. Max bekam die andere. »Beim Einen, Aleraner, könnt ihr nicht mal für einen winzigen Augenblick ruhig sein und mich ausreden lassen?« Sie beugte sich vor und funkelte die beiden an. »Der Bote ist Ehren.«

26
    »Wie?«, sagte Max. »Ehren? Unser Ehren?«
    Ehe er den Satz zu Ende gebracht hatte, war Tavi schon vom Wagen gesprungen und befreite eins der Pferde aus dem Geschirr. Währenddessen machte Kitai das andere los. Tavi packte die Mähne des ersten Pferds und zog sich seiner Rüstung wegen schwerfällig nach oben. Kitai warf Max die langen Zügel des zweiten Pferdes zu, dann ergriff sie Tavis ausgestreckte Hand und stieg hinter ihm auf.
    »Unser Ehren«, seufzte Max. »Gut.« Der große Antillaner schüttelte den Kopf, sprang vom Wagen und schwang sich auf das Zugtier, das schnaubte und den Kopf hin und her warf. »Hör auf, dich zu beschweren«, sagte Max zu dem Pferd und nickte Tavi zu.
    Der grinste und trat seinem Pferd in die Flanken. Das Tier begann mit schweren Schritten zu laufen. Kitai legte einen ihrer schlanken, fiebrigheißen Arme um seinen Bauch. Tavi hielt sich gut an der Mähne fest. In der Hauptstadt hatte er zwar Reiten gelernt, allerdings nicht auf ungesatteltem Pferd, und er kannte seine Grenzen. »An welchem Tor ist das passiert?«, fragte er Kitai.
    »Auf der Nordseite des Flusses, westlich der Stadt«, rief Kitai.
    Neben ihnen lenkte Max den anderen Gaul mit der beiläufigen Geschicklichkeit, mit der er beinahe alles tat. Tavi wusste, Max ritt schon, seit er laufen konnte. »Hat er bemerkt, dass er verfolgt wird?«
    »Ehren hat es bestimmt bemerkt«, sagte Tavi eisern.
    »Also, wenn ich Ehren

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