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Die Verschwörer von Kalare

Die Verschwörer von Kalare

Titel: Die Verschwörer von Kalare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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zusammenreimen, dass er höchstwahrscheinlich geflohen ist, wenn ihr ihn verfolgt . Aber warum seid ihr hier und nicht auf eurem Posten ?«
    »Yanar«, knurrte einer der Legionares , ein schlanker Mann von mittlerer Größe mit dunklen Haaren und Augen. Tavi kannte ihn nicht. »Der ist doch nur ein schwatzender kleiner Sub.« Er deutete mit dem Kopf auf den Schuppen. »Aber vielleicht will er uns ja helfen. Wir haben ihn zwar gewarnt, aber er könnte trotzdem darauf bestehen, als Erster reinzugehen. Vielleicht bringt unser Junge nicht nur Creso um, sondern auch noch ihn.«
    Yanar bekam einen fies berechnenden Ausdruck in den Augen.
    »Vorsicht, Yanar«, sagte Tavi ruhig. »Das grenzt an Hochverrat.«
    »Hochverrat ist es nur«, erwiderte der dunkle Mann, »wenn man sich erwischen lässt.«
    Yanar kniff die Augen zusammen und starrte Tavi an. »T …«
    Tavi nahm an, der Mann wollte »tötet ihn« sagen, doch er entschied, diese wertvolle Sekunde nicht zu verschwenden, um ihn ausreden zu lassen. Entschlossen trat er einen Schritt vor und schlug mit seinem Gladius zu. Der Hieb traf Yanar auf dem Scheitel seines nicht zugeschnallten Helms, welcher daraufhin nach vorn rutschte und dem Legionare die Nase brach und die Wange aufriss. Tavi rammte ihm die gepanzerte Schulter in die Brust und stieß ihn zu Boden, duckte sich unter einem Schwerthieb hindurch, trat dem dunklen Mann vor das Knie und zerschmetterte damit das Gelenk. Yanar wälzte sich schreiend auf dem Steg.
    Tavi parierte die nächste Klinge, griff an und zwang den Legionare , mit einem Hieb wie aus dem Lehrbuch zu reagieren, eine exzellente Antwort im Gedränge der Schlacht. In einem Kampf auf der Straße taugte sie allerdings wenig. Tavi löste sein Schwert von dem des Gegners, trat schräg einen Schritt vor und ließ dem Mann die gepanzerte Faust auf die Nase krachen. Zu Tavis eigener Kraft kam noch die Bewegung des Gegners hinzu, und der Legionare war für einen Augenblick wie betäubt. Tavi schlug dem Mann seinen Schwertknauf an die geschützte Schläfe, und er ging wie ein gefällter Baum zu Boden. Max trat nun zu Tavi, doch die anderen Legionares waren, erschrocken über den heimtückischen Angriff, längst zurückgewichen.
    »Nicht schlecht«, lobte Max.
    Tavi zuckte mit den Schultern.
    »Also schön, meine Herren«, schnauzte er die anderen dann an. »Bis jetzt habt ihr euch nur unerlaubt von eurem Posten entfernt, vermutlich auf Befehl dieses Idioten hin.« Tavi zeigte mit dem Schwert auf den bewusstlosen Yanar. »Die Strafe dafür ist vielleicht nicht angenehm, aber durchaus zu verschmerzen. Jeder, der jetzt noch Befehlsverweigerung und Mordversuch hinzufügen
möchte, sollte seine Waffe in der Hand behalten und mich noch ein paar Sekunden länger ärgern.«
    Kurzes Schweigen trat ein. Dann schluckte Nonus, zog sein Schwert und warf es auf den Anleger. Bortus folgte seinem Beispiel, und nach ihnen auch die übrigen Legionares .
    »Kehrt auf euren Posten zurück«, befahl Tavi kalt. »Wartet dort, bis ihr abgelöst werdet. Ich werde euren Zenturio aus dem Bett holen und ihn zu euch schicken.«
    Die Männer zuckten zusammen.
    »Subtribun?«, fragte Nonus. »Was ist mit dem Dieb, Subtribun? Er hat einen Legionare getötet. Er ist gefährlich.«
    Tavi blickte ihn finster an. »Du da im Schuppen. Ich stelle dich unter Arrest gemäß dem Gesetz der Krone. Komm jetzt unbewaffnet heraus, und ich sorge dafür, dass man dem Recht der Krone entsprechend mit dir verfährt.«
    Einen Augenblick später erschien Ehren in der Tür des Schuppens. Er hatte viel mehr Muskeln als in Tavis Erinnerung, außerdem hatte die Sonne seine Haut braungebrannt und seine Haare ausgebleicht. Seine Kleidung wirkte schäbig, fast zerlumpt, und die Hände, die er in die Höhe hielt, waren leer. Als er Tavi und Max erkannte, riss er die Augen auf und holte tief Luft.
    »Halt bloß deinen krähenverfluchten Mund«, brüllte Tavi ihn an. »Zenturio. Nimm ihn in Haft.«
    Max ging zu Ehren und wendete den normalen Abführgriff bei ihm an, indem er ihm den Arm auf den Rücken drehte, ehe er ihn davonführte. »Du, du, du«, sagte Tavi und zeigte auf drei Legionares . »Ihr tragt die Idioten, die da liegen.« Während sie den Befehl befolgten, sammelte Tavi die verwaisten Waffen ein und stapelte sie auf einem Arm wie Brennholz. »Du«, sagte Tavi zu dem dunklen Mann. »Wie heißt du?«
    Der Kerl kniff die Augen zusammen und antwortete nicht.
    »Wie du meinst«, sagte Tavi und ging den

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