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Die Verschwörung der fetten Frauen (German Edition)

Die Verschwörung der fetten Frauen (German Edition)

Titel: Die Verschwörung der fetten Frauen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catrin Alpach
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parkt ihre mickrigen Titten auf seinem Kopf? Mir doch egal!!!
    »Könnte ich mal mit dir reden?« Es trifft mich wie ein elektrischer Schlag. Er. Hinter mir. Seine Stimme. Er will reden. Mit mir. Reiß dich zusammen, Paula.
    »Ja klar«, antworte ich so neutral wie möglich und drehe mich langsam um. Da steht er. Lächelt. Dieser verlogene Hund!
    »Schön... sollen wir einen Kaffee zusammen trinken? Bei mir?«
    Und was soll das jetzt? Bei ihm ? Was wird das hier? Die alte »gehen wir zu dir oder gehen wir zu mir oder treiben wir's schnell hier auf dem Teppich?« - Nummer?
    »Ja... warum nicht«, antworte ich und stehe auf. Wenn wenigstens die Hungerbühler wieder an ihrem Platz wäre und sehen könnte, wie wir beide jetzt in sein Büro abziehen! Aber leider, sie ist immer noch abwesend. Ich hoffe, sie sitzt mit Dünnpfiff auf dem Klo.
    In der Küche haben wir uns mit Kaffee versorgt und sind den Flur zu seinem Büro entlanggegangen, schweigend. Dort setzen wir uns und trinken unseren Kaffee, schweigend. Wir werfen uns Blicke zu, schweigend. Wir spielen altes Ehepaar.
    »Es geht um die Leserinnenbindung«, sagt Rasmus endlich. »Du weißt vielleicht selbst, was im Moment im Netz gegen dich abgeht.«
    »Shitstorm«, sage ich, damit er wenigstens weiß, dass ich nicht ganz so computerblond bin. Er nickt. »Na ja, ganz so schlimm wohl nicht. Aber du sollst als Constanze Corzelli dagegen halten. Und deshalb... Ich möchte dir ein Blog einrichten.«
    Na toll. Zu den Papierleserinnenbriefen kommen jetzt auch noch elektronische. Und das Schlimmste: Du musst ab sofort 24 Stunden verfügbar sein, auf jeden dämlichen Kommentar antworten, so dass alle es mitlesen können.
    »Okay«, sage ich und betrachte den Rest des Kaffees in meiner Tasse. Ob Daniela Hungerbühler auch ein Blog bekommt? Das Queenblog? Das Kate-hat-einen-Braten-in-der-Röhre-Blog?
    »Na fein!« sagt Rasmus. »Wir sollten uns mal ausführlich drüber unterhalten. Design und so.«
    »Tun wir das nicht gerade?« Warum klinge ich so gereizt? Weil der Kaffee so beschissen schmeckt? Nein, tut er immer, man hat sich dran gewöhnt.
    Rasmus tut so, als hätte er nicht gemerkt, dass ich gereizt bin, warum auch immer. Er fährt mit der Maus über die Tischplatte. Was soll das jetzt? Okay, reden wir über das Design!
    »Ich dachte... aber okay, das ist natürlich blöd, weil man ja Privates und Berufliches... Aber wenn wir vielleicht an einem anderen Ort als hier drüber reden könnten?«
    So, so. Wir können ja zur Hungerbühler rübergehen und ein konstruktives Dreiergespräch führen. Wie man einen Blog stylt, mit Schminktipps von Daniela Hungerbühler.
    »Hm«, mache ich und schaue mich um. Auf Rasmus' Schreibtisch steht ein Foto. Junges Mädchen, höchstens dreizehn. Seine Tochter? Interessiert mich überhaupt nicht. Ja, bestimmt seine Tochter. Sie gleicht ihm irgendwie.
    »Was hm?« Er versucht locker zu werden.
    »Na hm.« Mein Gott, was für ein Gespräch! Hätten wir doch besser geschwiegen.
    »Also ja? Oder nein?«
    »Was ja oder nein?«
    »Na, bei einem Abendessen.«
    »Was bei einem Abendessen?«
    »Reden.«
    »Über was?«
    »Blog.«
    »Ach so.«
    »Ja.«
    »Hm.«
    »Hm ja oder hm nein.«
    »Hm ich überlegs mir.«
    »Ja.«
    »Ja.«
    Ich finde, es geht nichts über eine kultivierte Konversation, bei der man sich mal so richtig ausspricht.

Die Bombe tickt

    Ich schwebe. Nein, das ist kein Traum, oder doch? Doch. Dass ich in Liebesdingen einmal Glück haben soll, hat der liebe Gott nicht in das Buch meines Lebens diktiert. Stattdessen solche Sachen wie »Braucht eine Praline nur anzuschauen und nimmt schon zu« oder »Hält die Erde für das Fegefeuer und die Männer für die Heizer«.
    »Hoppla!« Ach du Schreck, ich hätte beinahe Milkers über den Haufen gerannt! Aber er ist gut gelaunt (sofort im Kalender rot vermerken!) und meint jovial: »In Gedanken, Frau Kollegin? Neue Kolumne, was? Gut so, weitermachen!« Und weg ist er.
    Sammeln, Paula. Nichts anmerken lassen. Aha, die Hungerbühler endlich wieder an ihrem Arbeitsplatz. Soll ich ihr ein kleines triumphierendes Lächeln als Motivationsbremse rüberschicken? Nein, so fies bin ich nicht – ups, zu spät. Sie lächelte irritiert zurück, in ihrem Kopf beginnt es zu rattern.
    Alles könnte so schön sein. Meine Gedanken bei ihm, der mich für morgen Abend ins Kasim's eingeladen hat. Klingt pakistanisch, ist aber griechisch. Eine leckere Portion Bifteki, aus der fetter Käse quillt... sein Lächeln,

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