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Die Verschwörung

Die Verschwörung

Titel: Die Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Menschen.
    »Ist wirklich nett hier draußen«, sagte Lee schließlich, als er eine Sandkrabbe mit ihrem seltsamem Seitwärtsgang in ihrem Bau verschwinden sah. Aus dem Sand ragte ein Stück PVC-Rohr. Lee wußte, daß die Angler ihre Ruten in diese Hülsen steckten, wenn sie vom Strand aus angelten.
    »Ich habe mir schon überlegt, ob ich ganz hierherziehen soll«, sagte Faith. Sie wich von seiner Seite und wagte sich bis zu den Knöcheln ins Wasser. Lee zog die Schuhe aus, krempelte die Hosenbeine hoch und gesellte sich zu ihr.
    »Kälter als ich dachte«, sagte er. »Hier kann man nicht schwimmen.«
    »Du glaubst nicht, wie belebend es ist, in kaltem Wasser zu schwimmen.«
    »Hast recht. Glaub’ ich nicht.«
    »Ich könnte mir vorstellen, daß man dir diese Frage schon eine Million mal gestellt hat, aber wie bist du eigentlich Privatdetektiv geworden?«
    Lee schaute achselzuckend aufs Meer hinaus. »Wie es halt so kommt. Mein Vater war Techniker. Ich habe auch immer rumgebastelt, genau wie er. Leider hatte ich nie sein Bücherwissen.
    Außerdem war ich eine Art Rebell, so wie du. Aber ich bin nicht aufs College gegangen. Ich war bei der Marine.«
    »Dann sag mir, daß du Marinescharfschütze warst. Damit ich besser schlafen kann.«
    Lee lächelte. »Ich kann kaum geradeaus schießen. Ich kann auch nicht aus zwei Zahnstochern und Kaugummipapier Atomraketen basteln. Als ich es das letzte Mal versucht habe, ist es mir nicht mal gelungen, jemanden mit einem Handkantenschlag ins Reich der Träume zu schicken.«
    »Ich werde dich wohl trotzdem behalten. Entschuldige die Unterbrechung.«
    »Das ist schon fast alles. Ich hab’ mich für Telefone und Kommunikation interessiert, bei der Marine jedenfalls. Hab’ geheiratet und ‘n Kind gekriegt, das heißt, meine Frau. Anschließend bin ich bei der Marine ausgeschieden und hab’ als Mechaniker bei einer Telefongesellschaft gearbeitet. Dann hab’ ich bei ‘ner ziemlich wüsten Scheidung meine Tochter verloren. Ich hab’ gekündigt und mich auf ‘ne Anzeige einer privaten Sicherheitsfirma beworben, die jemand suchte, der sich mit elektronischer Überwachung auskennt. Ich dachte, bei meinem technischen Wissen kann ich lernen, was man da können muß. Der Job machte mir mordsmäßig Spaß. Also hab’ ich mich als Privatdetektiv selbständig gemacht, mir ein paar anständige Klienten besorgt, anfangs ein paar Fehler begangen und dann Fuß gefaßt. Heute bin ich der Chef eines gewaltigen Imperiums.«
    »Wie lange bist du schon geschieden?«
    »Ziemlich lange.« Er schaute sie an. »Warum?«
    »Bin bloß neugierig. Und? Nie wieder Lust auf eine traute Zweisamkeit verspürt?«
    »Nein. Ich hab’ wohl Angst, ich könnte die gleichen Fehler noch einmal machen.« Lee schob die Hände in die Taschen. »Ganz ehrlich, die Probleme bestanden auf beiden Seiten. Ich bin kein Typ, mit dem man leicht zusammenleben kann.« Er
    lächelte. »Ich glaube, Gott macht zweierlei Menschen: Die einen heiraten und pflanzen sich fort, die anderen bleiben allein und betreiben Sex nur aus Vergnügen. Ich gehöre wohl zur zweiten Gruppe. Was aber nicht heißt, daß ich in letzter Zeit viel >Vergnügen< hatte.«
    Faith schaute zu Boden. »Dann gibt’s ja noch Chancen für mich.«
    »Keine Bange. Ich hab’ ein großes Herz.«
    Er berührte ihren Ellbogen. »Laß uns reden. Die Zeit wird knapp.«
    Faith führte ihn wieder zum Strand hinauf und ließ sich im Schneidersitz auf einer trockenen Stelle im Sand nieder. Er setzte sich neben sie.
    »Wo möchtest du anfangen?« fragte sie.
    »Wie wär’s mit dem Anfang?«
    »Nein, ich meine, willst du, daß ich erst alles erzähle, oder willst erst du deine Geheimnisse ausplaudern?«
    Er schaute überrascht drein. »Meine Geheimnisse? He, ich hab’ gar keine.«
    Sie hob einen Stock auf, malte die Buchstaben D und B in den Sand und schaute ihn kurz an. »Danny Buchanan. Was weißt du wirklich über ihn?«
    »Nur das, was ich dir erzählt habe. Daß er dein Partner ist.«
    »Er ist außerdem der Mann, der dich engagiert hat.«
    Lee brauchte eine Weile, um seine Stimme zu finden. »Ich hab’ dir doch gesagt, daß ich nicht weiß, wer mich engagiert hat.«
    »Stimmt. Gesagt hast du’s.«
    »Woher weißt du, daß er es war?«
    »Als ich in deinem Büro war, hat er auf den Anrufbeantworter gesprochen. Er klang ziemlich ängstlich und wollte unbedingt wissen, wo ich bin und was du erfahren hast. Er hat seine Telefonnummer hinterlassen, damit du zurückrufst.

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