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Die Verschwörung

Die Verschwörung

Titel: Die Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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»Vielleicht sollten wir einen anderen Termin vereinbaren.«
    Ward schaute an Thornhill vorbei. Der drehte sich um und folgte Wards Blick. Der uniformierte Polizeibeamte des Capitol Hill schloß mit großer Geste die Tür des Anhörungssaales und baute sich davor auf, den breiten Rücken dem Ausgang zugekehrt, als wollte er jeden herausfordern, doch mal zu versuchen, an ihm vorbei zu kommen.
    Thornhill drehte sich wieder zu Ward um. »Ist mir hier irgend etwas entgangen?«
    »Falls ja, werden Sie es in Kürze wissen«, antwortete Ward mit warnendem Unterton. Dann schaute er zu einem seiner Assistenten hinüber und nickte.
    Der Mann verschwand durch eine kleine Tür hinter den Ausschußmitgliedern. Ein paar Sekunden später kam er zurück. Und dann erlebte Thornhill den wohl größten Schock seines Lebens, als Danny Buchanan hereinkam und zum Zeugentisch ging. Er schaute Thornhill nicht an, der wie erstarrt in der Mitte des Ganges stand; sein Aktenkoffer ruhte nun bewegungslos neben seinem Bein. Die Männer am Zeugentisch erhoben sich und nahmen in den Publikumsrängen Platz.
    Buchanan trat vor den Zeugentisch, hob die rechte Hand, wurde vereidigt und nahm Platz.
    Ward schaute zu Thornhill hinüber, der sich noch immer nicht bewegt hatte.
    »Mr. Thornhill, würden Sie sich bitte setzen, damit wir anfangen können?«
    Thornhill konnte den Blick nicht von Buchanan wenden. Mit schleppenden Schritten ging er zum einzigen noch freien Stuhl in der ersten Reihe. Der große Mann, der am Ende der Reihe saß, erhob sich und trat zur Seite, damit Thornhill an ihm vorbei konnte. Als Thornhill sich setzte, schaute er zu dem Mann hinüber und stellte fest, daß es Lee Adams war.
    »So sieht man sich wieder«, sagte Adams mit gedämpfter Stimme, nahm wieder Platz und richtete seine Aufmerksamkeit auf den vorderen Teil des Saales.
    »Mr. Buchanan«, begann Ward, »würden Sie uns bitte erklären, warum Sie heute hier sind?«
    »Um über eine schockierende Verschwörung innerhalb der CIA auszusagen«, antwortete Buchanan ruhig und selbstsicher. Im Lauf der Jahre hatte er vor mehr Ausschüssen ausgesagt als sämtliche an Watergate beteiligten Personen gemeinsam. Er war mit dem Ablauf solcher Verfahren vertraut; außerdem nahm sein bester Freund die Befragung vor. Jetzt war er am Zug. Endlich.
    »Dann sollten Sie am besten ganz von vorn anfangen, Sir.«
    Buchanan faltete die Hände auf dem Tisch, beugte sich vor und sprach ins Mikrofon.
    »Vor etwa fünfzehn Monaten nahm ein hoher Vertreter der CIA Kontakt mit mir auf. Dieser Gentleman war genau über meine Tätigkeit als Lobbyist informiert. Er wußte, daß ich viele Persönlichkeiten auf dem Capitol Hill sehr gut kannte, und trat mit dem Wunsch an mich heran, ihm bei einem ganz bestimmten Projekt zu helfen.«
    »Was für ein Projekt war das?« fragte Ward.
    »Es ging darum, daß ich Beweismaterial über Kongreßabgeordnete sammeln sollte, die er dazu benutzen konnte, diese Abgeordneten zu erpressen.«
    »Erpressen? Wie?«
    »Er wußte, daß ich mich als Lobbyist für verarmte Länder und zahlreiche Hilfsorganisationen einsetze.«
    »Wir alle wissen von Ihren dahingehenden Bemühungen«, sagte Ward großmütig.
    »Wie Sie sich vorstellen können, ist das keine leichte Aufgabe. Ich habe den Großteil meines Privatvermögens in diesen Kreuzzug gesteckt. Auch das wußte der Mann, der an mich herangetreten war. Er hat offenbar geahnt, daß ich ziemlich verzweifelt war. Eine leichte Beute, hat er sich wohl gesagt.«
    »Wie genau sollten diese Erpressungen vonstatten gehen?«
    »Ich sollte mich an gewisse Kongreßabgeordnete und Beamte wenden, die Einfluß auf die Gelder haben, die in die Entwicklungshilfe und bestimmte Hilfsprojekte fließen. Ich sollte durchblicken lassen, daß die Betreffenden als Gegenleistung für ihre Unterstützung gewisse Entschädigungen bekommen würden, nachdem sie aus ihrem Amt ausgeschieden seien. Die Leute wußten es natürlich nicht, aber die CIA würde diese Altersvorsorge finanzieren. Wenn die Betreffenden sich bereit erklärten, mir zu helfen, sollte ich eine Abhörvorrichtung tragen, die mir von der CIA zur Verfügung gestellt wurde, und belastende Gespräche mit diesen Männern und Frauen aufzeichnen. Außerdem würde die CIA diese Personen dann beschatten und überwachen. Der hochrangige Mitarbeiter der CIA, der an mich herangetreten war, würde dann sämtliche Informationen über diese >illegalen< Aktivitäten sammeln und sie gegen die Abgeordneten

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