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Die Verschwörung

Die Verschwörung

Titel: Die Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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kommt vor.« Sie atmete schnell ein. »Aber wenn Sie recht haben, und es gibt hier ein Leck, dann ist es nicht durchgängig.« Die anderen schauten sie neugierig an. »Der Schütze hat eindeutig nichts davon gewußt, daß wir unsere Pläne in letzter Sekunde geändert haben. Daß Connie und ich heute abend hier auftauchen würden. Normalerweise wäre ich mit Faith zusammen gewesen, aber ich habe an einem anderen Fall gearbeitet. Doch es hat zu nichts geführt, deshalb habe ich in letzter Minute beschlossen, mit Connie zusammen hierherzufahren.«
    Connie warf einen Blick auf die Limousine. »Stimmt. Davon konnte keiner etwas wissen. Nicht mal Ken hat es gewußt.«
    »Ich habe allerdings versucht, Ken zwanzig Minuten vor unserer Ankunft anzurufen. Ich wollte nicht unangekündigt hier auftauchen. Hätte Ken einen Wagen vor dem Haus vorfahren hören, hätte er sich vielleicht erschreckt, zuerst geschossen und dann Fragen gestellt. Doch als ich ihn angerufen habe, muß er schon tot gewesen sein.«
    Massey trat auf sie zu. »Agentin Reynolds, ich weiß, daß Sie diesen Fall von Anfang an bearbeitet haben. Ich weiß auch, daß die Benutzung dieses Schlupfwinkels und die interne Videoanlage zur Überwachung Miss Lockharts von allen Verantwortlichen gebilligt wurde. Ich verstehe Ihre Schwierigkeiten bei der Weiterführung dieses Falles. Und ich kann mir vorstellen, wie schwierig es ist, das Vertrauen der Zeugin zu erlangen.« Er hielt einen Augenblick inne und schien seine Worte mit großer Sorgfalt abzuwägen. Newmans Ermordung hatte alle entsetzt, auch wenn FBI-Agenten oft in Gefahr gerieten. Trotzdem - diesem Fall haftete persönliche Schuld an, und das wußten sie alle.
    »Ihre Vorgehensweise«, fuhr Massey fort, »entsprach allerdings kaum dem Lehrbuch. Und es ist eine Tatsache, daß wir einen Mann verloren haben.«
    Reynolds nahm sofort den Kampf auf. »Wir mußten sehr behutsam vorgehen. Wir konnten Lockhart ja nicht gleich von einem Kordon FBI-Agenten umgeben lassen. Dann hätte Buchanan sich abgesetzt, bevor wir ausreichend Material für eine Anklage gehabt hätten.« Sie holte tief Luft. »Sie haben nach meinen Beobachtungen gefragt, Sir. Ich will sie Ihnen nennen: Ich glaube nicht, daß Lockhart Ken getötet hat. Ich glaube, Buchanan steckt dahinter. Wir müssen Lockhart finden. Aber wir müssen ganz behutsam vorgehen. Wenn wir eine bundesweite Fahndung ausschreiben, ist Ken Newman möglicherweise umsonst gestorben. Und wenn Faith Lockhart noch lebt, gebe ich um ihr Leben keinen Pfifferling, wenn wir mit der Sache an die Öffentlichkeit gehen.«
    Reynolds warf einen Blick auf den Kombi, dessen Türen sich soeben hinter Newmans Leiche schlossen. Hätte sie Faith Lockhart an Kens Stelle begleitet, hätte der Täter vermutlich sie erschossen. Für jeden FBI-Agenten war der Tod eine ständige, wenn auch ferne Bedrohung. Was wäre, fragte sich Brooke, wenn die Kugel sie getroffen hätte? Würde Brooklyn Badgers Reynolds aus der Erinnerung ihrer Kinder verschwinden? Ihre sechsjährige Tochter würde sich sicher an »Mommy« erinnern. Doch was den dreijährigen David anging, hatte sie ihre Zweifel. Falls sie ums Leben kam - würde David sie später nur als die Mutter bezeichnen, die ihn »zur Welt gebracht« hatte? Schon der Gedanke daran lähmte sie.
    Brooke Reynolds hatte sich irgendwann einmal aus der Hand lesen lassen. Die Handleserin hatte sie herzlich willkommen geheißen, hatte ihr eine Tasse Kräutertee eingeschenkt, mit ihr getratscht und Fragen gestellt, die bemüht beiläufig klingen sollten. Diese Fragen - Brooke hatte es gewußt - dienten dazu, ihr Hintergrundinformationen zu entlocken, denen die Wahrsagerin dann das übliche Brimborium hinzufügte, wenn sie in die Vergangenheit und Zukunft »schaute«.
    Nachdem die Dame die Handfläche ihrer Kundin beäugt hatte, verkündete sie, Reynolds’ Leben werde kurz sein. Sehr kurz. Das Kürzeste, das sie je gesehen habe. Dabei hatte sie eine Narbe auf Brookes Handfläche betrachtet. Brooke wußte, daß diese Narbe von einem Sturz im Garten stammte. Sie war im Alter von acht Jahren in die Scherben einer Colaflasche gefallen.
    Die Handleserin hatte ihre Teetasse genommen und offenbar darauf gewartet, daß ihre Kundin um nähere Informationen bat - wahrscheinlich hatte sie ein Extrahonorar herausschlagen wollen. Reynolds hatte erklärt, daß sie stark wie ein Pferd und dann und wann allenfalls an einer leichten Grippe erkrankt sei.
    Der Tod, hatte die Handleserin

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