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Die Verschwörung

Die Verschwörung

Titel: Die Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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die ganze Zeit mit ihr zusammengesessen und sie mit >Agentin X< angeredet?« Er beugte sich vor. »Lügenregel Nummer eins: Wenn du jemanden anschwindelst, dann sorge dafür, daß er nicht das Gegenteil beweisen kann.« Er packte ihren Arm. »Gehen wir.«
    »Mr. Adams, möglicherweise haben Sie ein Problem, auf das Sie noch nicht gekommen sind.«
    »Ist es denn die Möglichkeit? Wollen Sie’s mir sagen?«
    »Was genau wollen Sie dem FBI erzählen, wenn Sie mich dort abliefern?«
    »Ich weiß nicht. Wie wär’s mit der Wahrheit?«
    »Na schön. Schauen wir uns die Wahrheit doch mal an. Sie haben mich beschattet, weil jemand, den Sie nicht kennen und nicht identifizieren können, Sie dafür bezahlt. Was bedeutet, daß Sie nicht mehr aufzuweisen haben als Ihr Wort. Sie konnten mich verfolgen, obwohl das FBI mir zugesichert hat, daß es unmöglich sei. Sie waren heute abend in dem Cottage. Ihr Gesicht ist auf dem Videoband. Ein FBI-Agent ist tot. Sie haben Ihre Waffe abgefeuert. Sie behaupten zwar, Sie hätten auf den anderen Mann geschossen, aber Sie können nicht beweisen, daß es überhaupt einen anderen Mann gab. Somit stehen nur folgende Tatsachen fest: Sie, der FBI-Mann und ich waren am Cottage. Sie haben Ihre Waffe abgefeuert, und der FBI-Mann ist tot.«
    »Nur paßt die Kugel, die den Burschen umgebracht hat, leider nicht in meine Waffe«, sagte Lee verärgert und ließ Faiths Arm los.
    »Dann haben Sie die andere Waffe eben weggeworfen.«
    »Und warum hätte ich Sie mitnehmen sollen? Wenn ich der Schütze war, warum habe ich Sie dann nicht dort draußen umgebracht?«
    »Ich sage ja nicht, was ich glaube, Mr. Adams. Ich will nur andeuten, daß das FBI Sie vielleicht verdächtigen wird. Wenn es in Ihrer Vergangenheit nichts gibt, was das FBI mißtrauisch macht, glaubt man Ihnen vielleicht.« Beiläufig fügte sie hinzu: »Man wird Sie wahrscheinlich nur ein Jahr lang beschatten und die Sache dann aufgeben, falls sich nichts ergibt.«
    Lee maß sie mit einem finsteren Blick. Seine jüngere Vergangenheit war blitzsauber. Wenn man allerdings ein wenig tiefer grub, geriet man in etwas trübere Gewässer. In seiner Anfangszeit als Privatdetektiv hatte Lee einige Dinge getan, die er heutzutage nicht mal mehr in Betracht ziehen würde.
    Nichts Illegales, aber aufrechten Bundesbeamten gegenüber schwer zu erklären.
    Und dann gab es noch den Gerichtsbeschluß, den seine Exfrau erwirkt hatte, bevor Eddie der Glückspilz auf seine Goldmine gestoßen war: Lee durfte sich seiner Verflossenen nicht nähern. Sie hatte behauptet, er hätte ihr aufgelauert und sei möglicherweise gewalttätig. Natürlich wäre Lee gewalttätig geworden - aber nur dann, wenn er das kleine Dreckstück in die Finger gekriegt hätte. Jedesmal wenn er die Schrammen auf den Armen und Wangen seiner Tochter gesehen hatte, sobald er unerwartet in diesem Rattenloch von Wohnung aufgetaucht war, hatte ihn fast der Schlag getroffen. Trish hatte jedesmal behauptet, Renee sei die Treppe heruntergefallen. Sie hatte ihm rotzfrech ins Gesicht gelogen, obwohl die Abdrücke ihrer Knöchel auf der weichen Haut des Mädchens noch deutlich zu erkennen gewesen waren. Lee hatte Eddies Wagen mit einer Brechstange bearbeitet und Eddie anschließend eine aufs Maul hauen wollen. Aber der feige Hund hatte sich im Badezimmer eingeschlossen und die Bullen angerufen.
    War er wirklich darauf aus, das FBI einzuladen, in den nächsten zwölf Monaten in seinem Leben herumzuschnüffeln? Andererseits - wo stand er, wenn er die Frau laufen ließ und das FBI ihn ausfindig machte? Wohin er sich wandte, überall stieß er auf Schlangennester.
    Faith sagte in sanftem Tonfall: »Wollen Sie mich vor dem Washingtoner Hauptquartier absetzen? Es liegt an der Ecke Fourth und F Street.«
    »Ist ja schon gut«, sagte Lee wütend. »Ich hab’ verstanden. Aber ich habe nicht darum gebeten, daß dieser ganze Scheiß auf meinen Schultern abgeladen wird.«
    »Und ich habe Sie nicht darum gebeten, sich in die Sache einzumischen. Aber ...«
    »Aber was?«
    »Aber wenn Sie heute abend nicht dort gewesen wären, wäre ich jetzt nicht mehr am Leben. Tut mir leid, daß ich Ihnen noch nicht gedankt habe. Ich will es jetzt nachholen.«
    Lee spürte trotz seines Argwohns, daß sein Zorn allmählich abflaute. Entweder meinte die Frau es ernst, oder sie war das aalglatteste Biest, das ihm je begegnet war. Vielleicht war sie von beidem etwas. Schließlich waren sie hier in Washington.
    »Ich helfe Damen immer

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